"Militärbischof Mixa warnt vor blinder Vergeltung"

KNA-Meldung vom 18.09.2001

Eichstätt, 18.9.2001 (KNA). Militärbischof Walter Mixa lehnt nach den Terrorangriffen auf die USA "blinde Vergeltungsschläge" ab. Dabei würden nur weitere unzählige unschuldige Menschen vernichtet, sagte er am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Eichstätt. Die Täter und ihre Hintermänner müssten gefunden und bestraft werden. Die Spirale des Hasses und der Feindseligkeit dürfe sich aber nicht unendlich weiter drehen. "Jeder mögliche militärische Einsatz muss sich am Grundsatz des gerechten Friedens messen lassen", betonte der Bischof. Er warnte davor, willkürlich ganze Länder in einen Krieg hineinzuziehen. "Das wäre am Ende schlimmer als das Furchtbare, das am 11. September geschehen ist."

Mixa forderte dazu auf, nach den Motiven hinter den Anschlägen zu forschen. Täglich stürben Tausende Menschen an Hunger. Zwischen den reichen Ländern des Nordens und den armen Ländern des Südens müsse unbedingt ein sozialer Ausgleich gefunden werden. Dasselbe gelte für Israel und Palästina. Der Bischof äußerte den Wunsch, "dass die Weltreligionen jetzt enger zusammenrücken". Er erinnerte daran, dass etwa in Spanien Christen, Juden und Moslems über viele Generationen in toleranter Nachbarschaft zusammengelebt hätten. Im Namen Gottes oder der Religion dürften "nie und nimmer" Terrorakte verübt oder Kriege geführt werden.

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