80. Geburtstag von Alterzbischof Dr. Elmar Maria Kredel

Grußwort von Generalmajor Karl-Heinz Lather, Kommandierender General des II. Korps (GE/US) Ulm

Sehr geehrte Exzellenzen,
meine Damen und Herren!


Zunächst möchte ich dem Diözesanadministrator und dem erzbischöflichen Ordinariat Bamberg ganz herzlich für die Einladung zur heutigen Geburtstagsfeier Dank sagen.

Ihnen, sehr geehrter Herr Erzbischof und Altmilitärbischof Dr. Kredel, überbringe ich zum hohen 80sten Geburtstag die guten Wünsche des Ministers, der ganzen Bundeswehr und insbesondere der katholischen Soldaten der Bundeswehr. Die Mitglieder der Zentralen Versammlung grüßen Sie ebenfalls ganz herzlich. Wir alle verbinden dies mit der Hoffnung auf recht gute Gesundheit und wünschen Ihnen dazu Gottes Segen.

Gut 12 Jahre, von Mai 1978 bis November 1990, waren Sie unser Katholischer Militärbischof. Sie haben uns seelsorgerlich begleitet in der Hoch- und Endzeit des Kalten Krieges. Sie haben mit uns die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes erlebt, ohne dass dabei, dem Herrgott sei´s gedankt, auch nur ein Schuß fiel. Sie haben noch im Amte den Beginn der Veränderung der sicherheitpolitischen Landschaft und konsequenterweise auch der Bundeswehr erlebt. Ihr Nachfolger, Erzbischof Dr. Dyba, erlebte dann die Streitkräfte als Armee der Einheit im Osten und Westen unserer Heimat, aber auch im Einsatz, in Kambodscha, in Somalia, auf dem Balkan. Im Einsatz, der schließlich im Kosovo auch Waffeneinsatz bedeutete. Und heute begleiten Militärseelsorger unter der Leitung Ihres Enkels im Amte unsere Soldaten im Indischen Ozean und in Afghanistan. Heute, das heißt nur 11 Jahre nach Ihrem Ausscheiden aus dem Amt des Militärbischofes.

"Da kann es schon einmal vorkommen, dass der Erzbischof in Kampfjacke und Schwimmweste in ein Pionierboot der Bundeswehr oder in das Cockpit eines "Starfighters" steigt, wo er sich Aufgaben und Funktion von Mensch und Maschine erläutern lässt." So zitiert aus der Tagespost vom 24.02.1987. Die Nähe zu Ihren Soldaten, Herr Erzbischof, müssten Sie heute manchmal im Schutz der Splitterschutzweste suchen, und unsere Militärseelsorger im Einsatz tun dies. Damals waren es andere Zeiten und Sie, Herr Erzbischof, waren zu Ihrer Zeit ein Bischof zum Anfassen. Das haben Ihnen die Älteren unter uns nicht vergessen. Ein herzliches Vergelt´s Gott dafür!

Heute erwarten wir von unseren Militärseelsorgern und Ihren Bischöfen vier Dinge. Dabei hat sich die Prioritätensetzung klar in Richtung Einsatz verändert. Dort, auf dem Balkan, im Golf und in Afghanistan erleben wir Seelsorge hautnah, ganz konkret und sehr bewusst. Viele, die der Kirche und unserem Herrgott gegenüber skeptisch waren, beide gar negierten, finden wieder zu ihnen. Der seelsorgerliche Einsatz im Einsatz hat für uns wegen der Sorge um die entsandten Soldaten höchste Priorität. Und ich darf sagen, wir sind sehr dankbar, dass beide Kirchen dies auch so beurteilen und danach handeln.

Zu Hause bleiben die Familien. Seelsorge in Verbindung mit den Aktivitäten der Familienbetreuungszentren hat deshalb die nächsthöhere Bedeutung. Hier zeigt sich ein gewisses Dilemma; denn sind uns die Familien zu Hause oder die Soldaten im Einsatz lieber? Wichtig ist, so denke ich, zu erkennen, dass beides von eminenter Bedeutung ist. Kooperative Pastoral mit dem Ortsgemeinden mag hier ein Schlüssel zum Erfolg sein. Dazu braucht der Militärbischof die volle Unterstützung seiner diözesanen Mitbrüder, auch bei der verzugslosen Besetzung freier Militärpfarrerstellen - trotz Priestermangels.

Der dritte Teil ist der Lebenskundliche Unterricht für unsere Soldaten. Hier dürfen wir und Sie, die Geistlichen nicht müde werden, immer wieder neu den Kontakt zu suchen. Ich verstehe den Verdruß manches Pfarrers, wenn er um seine Stunden werben muß, wo doch die Dienstvorschrift sie ihm qua Amt einräumt. Es gibt halt eine Menge von Aufträgen und, das ist auch zu sagen, leider viel Gleichgültigkeit und zunehmend Ungläubigkeit. Schon wegen der letzteren dürfen wir aber unsere Pfarrer, Pfarrhelfer und Pastoralreferenten nicht aus der Pflicht lassen. Mehr als früher scheint Mission im Inneren angesagt.

Mein vierter und letzter Punkt betrifft wieder die Familien. Mehr als in den gesicherten Zeiten des Kalten Krieges bedürfen sie der geistigen Betreuung und Einbindung in den Gemeinden, schon vor dem Einsatz des Mannes oder der Frau. Alle Kreativität der Welt ist es wert, hier eingesetzt zu werden. Auch das wird wiederum nur in enger Kooperation mit den Ortsgemeinden erfolgreich sein. Es dabei geht um nicht weniger als das Vertrauen in die Gemeinschaft der Christen. Wir arbeiten daran, die Laien im ZdK, in der Zentralen Versammlung und das Institut für Ehe und Familie der Kath. Universität Eichstätt und, ich bin sicher, auch unsere Bischöfe. Ein weites, überaus wichtiges Feld.

Herr Erzbischof, Ihr Wahlspruch lautete: "Für Christus leisten wir Botschafterdienste." Sie haben dies wahrlich mit allen Ihren Kräften getan. Ich erneuere unsere Gratulation zu Ihrem hohen Geburtstage und wünsche Ihnen weiterhin Gottes Segen. Ein kleines Geschenk mag unsere Dankbarkeit und unsere guten Wünsche bekräftigen.

das Grußwort des Militärbischofs Dr. Walter Mixa finden sie hier

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