Informationsgespräch zwischen BDKJ und Militärseelsorge

Vertreter des BDKJ treffen sich mit der Leitung des Katholischen Militärbischofsamtes in Berlin

Militärgeneralvikar Wakenhut, BDKJ Bundesvorsitzender Knuth Erbe, BDKJ Bundespräses Rolf-Peter Cremer, Wiss. Referent Manfred Heinz (o.v.l) - Geschäftsführer "aktion kaserne" Josef König, BDKJ Bundesvorsitzende Gaby Hagsmans, Militärdekan Georg Kestel (u.v.l)
Berlin, 03/2002. Über die zurückliegenden Aktivitäten des Bundesvorstandes des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dabei insbesondere der Initiative Katholischer Jugendverbände "aktion kaserne" wurde anlässlich des zurückliegenden Jahresgespräches Anfang März mit Militärgeneralvikar Walter Wakenhut und Referatsleitern der Kurie des Militärbischofs ausgiebig informiert.

Ausgehend von der Bejahung des Wehrdienstes als Beitrag zur Friedenssicherung wollen die Trägerverbände im BDKJ durch die "aktion kaserne" zur einen Beitrag zur personalen Verwirklichung und zur Vertretung der Belange der Wehrpflichtigen und kurzdienenden Zeitsoldaten leisten.

Im Mittelpunkt des Informationsgespräches standen dabei vorrangig Fragen nach einem jugendverbandlichen Engagement für junge Soldatinnen und Soldaten, sofern die Politik eine Änderung der Wehrform für die deutschen Streitkräfte vorgeben würde. Dabei bestand Übereinstimung darin, dass mit einem Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht es weiterer und zusätzlicher Anstrengungen bedürfte, um die Grundsätze der Inneren Führung und die Konzeption vom "Staatsbürger in Uniform" als wehrformunabhängige Bestimmungsgrößen für die Streitkräfte zu festigen.

Knuth Erbe, Bundesvorsitzender des Dachverbandes der katholischen Jugendverbände in Deutschland, erläuterte in diesem Zusammenhang die Absicht, zur diesjährigen BDKJ - Hauptversammlung im April eine abschließende Beratung in friedens- und sicherheitspolitischen Grundpositionen herbeizuführen. Dabei wird im Antrag des BDKJ - Bundesvorstandes u.a. darauf abgehoben, die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland auf Grund der geänderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen auszusetzen. Ziel des BDKJ- Bundesvorstandes ist damit gleichzeitig, die seit längerer Zeit im Dachverband kontrovers diskutierten Positionen abzuschließen. Dies ist nach Auffassung des BDKJ-Bundesvorsitzenden notwendig, um Einsätze deutscher Streitkräfte außerhalb der bündnisbezogenen Landesverteidigung aus Sicht der katholischen Jugendverbände bewerten zu können. Josef König, Geschäftsführer der "aktion kaserne", hob in seinem Bericht hervor, dass die Bildungsveranstaltungen für Vertrauenspersonen (Mannschaften) im Rahmen der politischen Bildung zwischenzeitlich fester Bestandteil des Angebotes sind und wehrformunabhängig weitergeführt werden können. Für die nächste Zeit ist vorgesehen, in Trägerschaft der "aktion kaserne" eine eigene Tagung für diejenigen Soldatinnen und Soldaten durchzuführen, die als Freiwillige in Mannschaftsdienstgraden an Einsätzen teilgenommen haben. "Wir wollen herausfinden", so Josef König, "ob zusätzliche Anstrengungen notwendig werden, um aus den gewonnenen Erfahrungen dieser Soldatinnen und Soldaten Anforderungen an Politik und Gesellschaft zu formulieren."

Weitere Gesprächspunkte der Begegnung waren der bevorstehende ökumenische Kirchentag in Berlin, die Aktivitäten im Bereich der Familienseelsorge, die seelsorgliche Begleitung bei Auslandseinsätzen und die BDKJ-Aktion zur Bundestagswahl "Wahl 2002 - wir bleiben dran".

Text: König / Scherzer (KMBA)

zurück   oben