Feier des Weltfriedenstages 2003

Pontifikalamt mit Weihbischof Heinrich Timmerevers in Wilhelmshaven

"Pacem in terris" - Frieden ist möglich

Wilhelmshaven, 01/2003. Unter dem Motto des Weltfriedenstages 2003 „Pacem in terris“ hatte der Katholische Leitende Militärdekan Glücksburg, Militärdekan Prälat Peter Rafoth, zum Gebet für den Frieden eingeladen. Dieser Einladung waren neben hochrangigen Soldaten aus Wilhelmshaven und Umgebung, an ihrer Spitze Flottillenadmiral Gottfried Hoch, Kommandeur der Zerstörerflottille, auch der Landtagsabgeordnete Dr. Uwe Biester, als Vertreterin des Oberbürgermeisters der Garnisonsstadt Frau Ursula Aljes, der Konsul der Republik Finnland, evangelische und katholische Amtsbrüder und viele Soldaten gefolgt. Mit mehr als 150 Gästen feierte Weihbischof Heinrich Timmerevers aus Vechta in der St. Willehad-Kirche in Wilhelmshaven ein Pontifikalamt. Musikalisch umrahmt wurde dieser Gottesdienst durch das Marinemusikkorps Nordsee unter Leitung von Fregattenkapitän Wolfgang Helm.

In seiner Predigt erinnerte der Weihbischof an die Enzyklika "Pacem in terris" von 1963, in der Papst Johannes XXIII. erstmalig für die katholische Kirche eine Friedensenzyklika herausgegeben hat. Das Anliegen dieser Botschaft, Frieden auf Erden zu schaffen, sei bisher nicht erfüllt worden. Im Grunde sei die Menschheit heute nicht weiter auf dem Weg zum Frieden als vor 40 Jahren. Unter anderem sei der Frieden gefährdet durch die Situation im Nahen Osten, in Afghanistan und dem Irak, zitierte der Weihbischof aus der Ansprache des Papstes zum Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps im Vatikan. Undiplomatisch und deutlich wie selten hatte der Papst gesagt: „Krieg ist niemals ein Mittel wie andere auch, das man wählen könnte, um Differenzen zwischen Völkern zu regeln.“

Um alle Möglichkeiten zur Friedenserhaltung auszuschöpfen, wird der Papst hochrangige Diplomaten des Vatikans in die USA und den Irak entsenden, um Möglichkeiten der Konfliktverhütung und damit zur Friedenswahrung auszuloten. Die Predigt schloss mit der Feststellung, dass es lohnenswert sei, für dieses Vorhaben zu beten und es mit allen guten Wünschen zu begleiten.

Im Anschluss an das Pontifikalamt waren die Gäste zu einer Festveranstaltung im Gorch-Fock-Haus geladen. Für den Festvortrag war Professor Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer von der Universität Bonn gekommen. Sie stellte zu Beginn ihres Vortrages die These: „Frieden ist möglich“. Damit spielte sie auch auf das zu seiner Zeit sehr umstrittene Buch zu diesem Thema an. In ihrem Vortrag entwickelte Ursula Nothelle-Wildfeuer anhand der Entwicklung der Friedenslehre aus der Zeit des Altertums (Krieg ist der Normalzustand, Frieden ist die von den Göttern verordnete Pause zwischen den Kriegen) über die Zeit Jesu (wer dich auf die linke Wange schlägt, dem halte auch die rechte hin) und Augustinus und Thomas von Aquin (die Lehre vom gerechten Krieg) bis in die heutige Zeit (Frieden ist möglich) ihre Thesen. Danach sei Frieden möglich, wenn in der Gesellschaft Gerechtigkeit herrsche.

Militärdekan Prälat Peter Rafoth bedankte sich bei der Referentin, bei Weihbischof Heinrich Timmerevers sowie Militärpfarrer Scher und seinen Mitarbeitern für die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass im nächsten Jahr eine noch größere Anzahl von Soldaten und Zivilisten am Friedensgottesdienst teilnehmen werden.

Text und Fotos: Franz-Josef Hosse (Kiel)
Bearbeitung: Scherzer (KMBA)


die Predigt von Weihbischof Heinrich Timmerevers finden sie hier

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