Feier des Weltfriedenstages 2003

Gottesdienst mit Bischof Reinhard Lettmann in Münster

500 Soldaten aus drei Nationen feiern die Heilige Messe im Dom mit Bischof Lettmann

Münster, 13.2.2003 (pbm). Rund 500 im Bistum Münster und der näheren Umgebung stationierte Soldaten und zivile Mitarbeiter aus den Streitkräften der Niederlande, Großbritanniens und aus Deutschland haben am Donnerstag (13. Februar) im Dom zu Münster an einem Gottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstages 2003 teilgenommen. Bischof Reinhard Lettmann sagte in seiner Predigt mit Blick auf den drohenden Irak-Krieg, Krieg sei „immer ein schwerwiegendes Übel“ und bedeute eine „Niederlage der Menschheit“. Zwar verlange die Situation im Irak äußerste Wachsamkeit, und es müsse auch „die glaubwürdige Bereitschaft zum militärischen Handeln unmissverständlich sichtbar bleiben“. Doch sollen nach Lettmanns Worten die Verantwortlichen in der internationalen Politik alles tun, damit der Friede trotz seiner Gefährdung bewahrt bleibe, und „energische Schritte gehen, um zu einem stabilen und die Menschenwürde sichernden Frieden im Nahen und Mittleren Osten zu kommen“. Grundvoraussetzung für den Frieden sei Gerechtigkeit, Unrecht bleibe eine Quelle des Unfriedens. Dieses Bemühen um Gerechtigkeit bedürfe immer neuer Initiativen. Aller Unfrieden habe seine Wurzeln im Herzen der Menschen. Der Bischof rief die Soldaten zum Gebet auf, dass Gott allen Menschen Gedanken des Friedens ins Herz gebe und die Herzen friedlich stimme.

Zu dem internationalen Soldatengottesdienst waren Militärangehörige aus den Standorten Ahlen, Augustdorf, Borken, Coesfeld, Datteln, Dülmen, Eibergen, Emmerich, Goch, Gronau-Epe, Hamm, Hemer, Höxter, Itterbeck, Kalkar, Kranenburg, Münster, Ochtrup, Olfen, Recklinghausen, Rheine, Selm-Bork, Unna, Waltrop, Warendorf, Wesel und Wulfen nach Münster gekommen. Sie beteten gemeinsam mit den Militärgeistlichen für Frieden und Gerechtigkeit in aller Welt gemäß der von Papst Johannes Paul II. verkündeten Botschaft zum Weltfriedenstag. Mit dem Diözesanbischof konzelebrierten die Militärdekane Rainer Schadt (Düsseldorf) und Rainer Schnettker (Bonn) sowie die Militärpfarrer Rainer Brouwers (Münster), Albert Forst (Aachen), Georg Herr (Nörvenich), Michael Berning (Emmerich), Georg Küpper (Köln-Wahn) und Andreas Ullrich (Rheine), außerdem Diakon Heinrich Klasen (Rheine / Dörpen). Ebenfalls nahm an dem Gottesdienst der evangelische Standortpfarrer in Münster, Herbert Kampmann, teil. Zugegen waren auch Regierungspräsident Jörg Twenhöven und Bürgermeister Günter Schulze-Blasum. Die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes im St.-Paulus-Dom übernahm das Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel Hans Jürgen Wirth; an der Domorgel spielte Hauptmann Michael Doerr.

Nach dem Gottesdienst war im Collegium Borromaeum Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch. Der Leitende Militärdekan Schadt sagte am Rande des Empfangs, dass es in Nordrhein-Westfalen zur Zeit über 17.000 katholische Soldaten gebe. Nehme man die Angehörigen hinzu, wende sich der Dienst der katholischen Militärseelsorge in NRW an rund 55.000 katholische Christen. Schadt zitierte die Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II.: Die Weltordnung müsse auf vier „moralischen Säulen“ ruhen - auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit. Diese Grundwerte blieben „immerwährend aktuell“. In seinem Grußwort dankte Bischof Lettmann den Mitarbeitern der Militärseelsorge für ihren Dienst, der nicht leichter geworden sei angesichts der Strukturreformen der Streitkräfte, besonders aber wegen der Begleitung der Soldaten bei internationalen Einsätzen. Gerade hier werde der Dienst der Militärseelsorger „gefordert und geschätzt“.

Text: Pressedienst Bistum Münster (pbm)

die Predigt von Bischof Lettmann finden sie hier

das Grußwort des Bischofs zum Empfang finden sie hier

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