"Ihr sollt ein Segen sein"

Die Militärseelsorge auf dem Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin

In der Zeit vom 28.05. bis 01.06.2003 findet in Berlin unter dem Leitwort „Ihr sollt ein Segen sein“ ein besonders kirchliches Ereignis statt: Der Ökumenische Kirchentag 2003. Schon heute zeichnet sich ein großes Teilnahmeinteresse ab: Weit über 100.000 Dauerteilnehmer/innen werden in der Bundeshauptstadt erwartet.

Erstmals veranstalten die beiden großen christlichen Laienorganisationen: das Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der Deutschen Evangelische Kirchentag dieses Treffen, in das die Tradition der Evangelischen Kirchentage und der Deutschen Katholikentage einfließen, ohne dass diese als eigene Veranstaltungsformen aufgegeben werden (95. Deutscher Katholikentag 2004 in Ulm, 30. Deutscher Evangelischer Kirchentag 2005 in Hannover).

Der Ökumenische Kirchentag soll zu einem herausragenden Ort des christlichen Glaubenszeugnisses werden. Über konfessionelle Grenzen hinaus vertreten Christen ihre gemeinsamen Werte und Überzeugungen für die Gestaltung von Welt und Gesellschaft. Sie wollen Schritte auf dem Weg zur Einheit der Christen gehen und dabei deutlich machen, dass über alle konfessionellen Grenzen hinaus die Gemeinsamkeit im Glauben stärker und bedeutender ist als das Trennende.


Der Ökumenische Kirchentag umfasst drei große Bereiche:

- den thematischen Arbeitsteil, in dem auf Podien und Foren, mit Vorträgen, in Gesprächskreisen und Werkstätten den heutigen Fragen in Kirche und Gesellschaft nachgegangen werden soll
- die Agora“, eine große „Ausstellungs-„ Messe christlichen und zivilen Engagements, auf der sich Initiativen, Werke, Verbände, Bistümer und Landeskirchen präsentieren und über ihre Aufgaben informieren
- Musik, Theater, Kleinkunst, in dem Interessierte ein vielfältiges kulturelles Angebot vorfinden. Gerahmt werden die Tage durch ökumenische und konfessionelle Gottesdienste, Bibelarbeiten und Gebetszeiten.


Das Programm des Ökumenischen Kirchentages ist in vier Themenbereiche gegliedert:

Glauben bezeugen – im Dialog leben
Hier werden (theologische) Fragen diskutiert wie: Braucht der Mensch Religion ? Braucht die Gesellschaft die Christen? Brauchen Christen den interreligiösen Dialog ?

Einheit suchen – in Vielfalt einander begegnen
Hier werden Themen der Ökumene und kirchlicher Gemeinschaft erörtert. Was eint die Christen ? Was trennt sie noch ? Welche Einheit wollen wir eigentlich ?

Menschenwürde achten – die Freiheit bewahren
Hier kommen Fragen nach der Gestaltung der Arbeitswelt, nach Bildung und Erziehung, Bioethik und Medizin, Fragen persönlicher Lebensgestaltung und des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zur Sprache

Welt gestalten – in Verantwortung handeln
Hier werden Fragen von Gesellschaft und Politik, Flucht und Migration, Sicherheitspolitik, Globalisierung und Weltwirtschaftsordnung, Menschenrechte in den Vordergrund gerückt.


Katholische und Evangelische Militärseelsorge gemeinsam auf dem Ökumenischen Kirchentag

Auch die Katholische und die Evangelische Militärseelsorge werden auf dem Ökumenischen Kirchentag präsent sein und sich gemeinsam in die Programmgestaltung einbringen. Die beiden Zweige der Militärseelsorge wollen zusammen über ihre Arbeit informieren und interessierten Soldaten (auch konfessionslosen) eine Teilnahme an diesem gesamtkirchlichen Ereignis ermöglichen. Ebenfalls kooperieren die Gemeinschaft Katholischer Soldaten mit der evangelischen Corneliusvereinigung sowie die Katholische und Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung.


Folgende Aktivitäten sind geplant:

„Abend der Begegnung“ am Mittwoch, 28. Mai 2003 in Berlin-Mitte.
Nach dem zentralen Eröffnungsgottesdienst vor dem Brandenburger Tor findet auf der Straße „Unter den Linden“ ein großes Straßenfest statt. Die Militärseelsorge wird hier mit einem Informations- und Begegnungszelt vertreten sein.

„Tag der Militärseelsorge“ am Freitag, 30. Mai 2003
Der Evangelische und der Katholische Militärbischof werden an diesem Tag um 10.30 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der St. Bonifatius-Kirche, Berlin-Kreuzberg, feiern, zu dem besonders die Soldaten und Vertreter des öffentlichen Lebens eingeladen sind. Im Anschluss ist rund um die Kirche zu einer „Stunde der Begegnung“ mit Musik und Eintopf geladen. Für Interessierte bietet sich am Nachmittag die Teilnahme an einem sicherheitspolitischen Podiumsgespräch zum Thema: „Den Frieden stärken“ an.

Gemeinsamer Informationsstand auf der „AGORA“ (früher: Kirchenmeile, Markt der Möglichkeiten) in den Berliner Messehallen
Hier können sich die Besucher über konkrete Aufgabengebiete und Alltagssituationen der „Kirche unter Soldaten“ informieren, wobei ein Schwerpunkt auf die ökumenische Zusammenarbeit gelegt werden soll. Als Ansprechpartner stehen Militärseelsorger, Pfarrhelfer, Mitarbeiter der Kirchenämter und in der Militärseelsorge engagierte Soldaten zur Verfügung. Auch die Internationalität der Arbeit der Militärseelsorge soll thematisiert werden. Der Stand ist zu finden im Themenbereich 1: „Christ-sein im Alltag“ (Messehalle 2.2., Stand-Nummer E 01)

Feier konfessioneller Gottesdienste
Am Donnerstag, 29. Mai (Christi Himmelfahrt) und am Samstag, 31. Mai (18.00 Uhr) finden in der Standortkirche „St. Louis“ in der Julius-Leber-Kaserne aus Anlass des Ökumenischen Kirchentages katholische Eucharistiefeiern bzw. am 29. Mai ein evangelischer Gottesdienst statt.

Militärbischof Dr. Mixa wird im Rahmen des Christi-Himmelfahrt-Gottesdienstes (Beginn: 9.30 Uhr) die renovierte Standortkirche und deren Altar neu weihen.

Weitere Informationen zum Ökumenischen Kirchentag (inkl. gesamtes Programm) unter
www.oekt.de


Text: Dipl. Theol. Manfred Heinz, Wissenschaftlicher Referent im KMBA

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