"Soldaten als Diener der Sicherheit und der Freiheit der Völker"

Grußbotschaft von Papst Joahnnes Paul II. an die Bundeswehrsoldaten in den Auslandseinsätzen

Liebe Soldaten im Ausland!

04/2003. Der Dienst in der Deutschen Bundeswehr hat Sie zur Teilnahme an Einsätzen fern von Ihrer Heimat geführt, die der Erhaltung und Sicherung des Friedens in den betroffenen Gebieten dienen. S. H. Papst Johannes Paul II. hat vom Friedenseinsatz der Bundeswehrsoldaten in Kuwait und Afghanistan, in Nordostafrika und im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina, in Mazedonien sowie in Georgien Kenntnis erlangt und mich beauftragt, Ihnen Seine geistliche Nähe bei Ihrer oft gefahrvollen Arbeit zu bekunden und Sie alle zu grüßen.

Als Soldaten wollen Sie „Diener der Sicherheit und der Freiheit der Völker“ sein (Gaudium et Spes, 79). Ihr Dienst steht unter einem hohen Anspruch und ist nicht selten mit großen Gefahren und einer entsprechend hohen persönlichen Einsatzbereitschaft verbunden. Nur ein hohes Ziel kann den enormen materiellen und personellen Aufwand rechtfertigen: Der Friede! Als Bundeswehrsoldat im Ausland wollen Sie am Aufbau eines universalen Gemeinwohls mitwirken, das den Frieden unter den Menschen, Volksgruppen und Völkern zur Bedingung hat. Die vier Säulen des Friedens aber sind die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Liebe und die Freiheit (vgl. Papstbotschaft zum Weltfriedenstag 2003). Es liegt auf der Hand, dass diese Voraussetzungen nicht allein durch den Einsatz der Waffen geschaffen werden können. Vergessen wir daher nicht, über unsere persönlichen Anliegen hinaus auch unsere Mission dem gütigen Herrn und Gott, dem Schöpfer und Erhalter der Menschheit, anzuvertrauen. Ohne Gottes Führung gibt es kein Gelingen. Ihm gehören wir Menschen und die ganze Welt!

Liebe Soldaten! Ihr schwerer und riskanter Dienst fern der Heimat schafft eine neue Nähe zu den Menschen, die Ihnen verbunden sind: Mütter beten und Frauen bangen. Ihre Kinder erwarten Ihre gesunde Rückkehr ebenso wie gute Freunde. Mit Reportagen und Nachrichtensendungen bringen die Medien den Dienst der Soldaten in die Wohnzimmer daheim. Vieles aber dürfen und sollen die Medien nicht berichten. Nur die Herzen können es erspüren ... Unzählige Menschen schauen auf Sie, liebe Soldaten, und setzen in Sie die Hoffnung, ihr Leben in dauerhaftem Frieden und unter menschwürdigen Bedingungen gestalten zu können. Ihr Einsatz ist hoch und zählt. Was Sie brauchen, ist die Kraft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Dazu erteilt Ihnen der Heilige Vater Papst Johannes Paul II. gerne den Apostolischen Segen.

Mit den besten persönlichen Wünschen

Angelo Kardinal Sodano
Staatssekretär Seiner Heiligkeit

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