Von oben Nass, von unten Nass und in der Mitte ganz viel Spaß!

Väter-Kinder-Biwak in Minden

Ein Erfahrungsbericht von Martin Kröger

Minden, 06/2004. Die Zelte sind am Freitag schnell aufgebaut, der Grill ist aufgestellt, Tische und Bänke stehen. Mit Kartoffel- und Krautsalat, Ketchup und Senf, Steaks und jeder Menge Grillbratwurst geht es dem Vergnügen entgegen. Ein Abend und eine Nacht noch, dann soll es losgehen auf der Weser. Über 60 Teilnehmer des Väter-Kinder-Biwaks auf dem Wasserübungsplatz der Pioniere in Minden warten mit Spannung auf den nächsten Morgen.

Gegen 8.00 Uhr am Samstag sieht es ganz gut aus. »Petrus könnt’ es mit uns wohl etwas besser meinen«, grummelt jemand über den Platz. Das Wetter sieht nicht so toll aus wie erhofft, doch es ist trocken. Beim Frühstück unter freiem Himmel bricht dann plötzlich ein Gewitter los: Frühstück im Zelt ist auch nett. Bis etwa 10.30 Uhr geht es zwischen Hoffen und Bangen hin und her, dann aber klart es soweit auf, dass die Boote ins Wasser gelassen werden können. Schwimmwesten werden angelegt, Verhaltensregeln ausgegeben und dann kann es losgehen.

Mit sieben Schlauchbooten geht es stromabwärts. Die Spannung in den Gesichtern weicht unverhohlener Freude: Schlauchbootfahren ist genial – nicht nur für Kinder. Nach kurzer Fahrt ist die Schleuse zur Einfahrt in das Mindener Wasserkreuz erreicht. Schleusen ist spannend: Gut 13 Meter Höhenunterschied sind bis zum Mittellandkanal zu überwinden. Die Fahrt über die Mindener Wasserbrücke, die den Mittellandkanal über die Weser führt ist eindrucksvoll. Nach einer kurzen Rast oberhalb der Schleuse, geht es nach insgesamt fünf Stunden wieder zurück zum Biwakplatz. Am späten Nachmittag ist dann noch einmal Gelegenheit, stromaufwärts Richtung Porta Westfalica zu fahren und sich dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu nähern. Für einen Besuch hat es allerdings in diesem Jahr noch nicht gereicht. Das Abendessen gab es dann unter dem Schleppdach, denn nach der »Frühstückserfahrung« heißt es: Sicher ist sicher … Der Abend klingt gemütlich am Lagerfeuer aus.

Am Sonntagmorgen sind unter fachkundiger Anleitung viele Hände beteiligt, die Boote aus dem Wasser zu holen und ordnungsgemäß zu säubern. Boote und Zubehör müssen schließlich korrekt und vollzählig übergeben werden. Pfarrhelfer Rudolf Brinkmann und Gemeindereferent Martin Kröger bedanken sich zum Schluss ausdrücklich bei den Soldaten, der Luftlandepionierkompanie 270 aus Wildeshausen, die dieses Wochenende unterstützt und möglich gemacht haben. Ein besonderes Dankeschön ging an die Schlauchboot-Fahrer, die souverän, sicher und mit viel Gefühl für die Kinder zu diesem gelungenen Wochenende beigetragen haben.

Zum Mittagessen treffen sich Väter und Kinder mit den Frauen im Haus Ohrbeck, wo ein paralleles „Frauenwochenende“ gebucht war. Für die Frauen war das Wochenende unter Leitung von Frau Dr. Judith Könemann äußerst zufrieden stellend. „Ohne Haushalt, ohne Familie nur wir Frauen, das war eine ganz andere Atmosphäre als bei anderen Familienwochenenden“, resümiert eine Teilnehmerin.

Text und Fotos: Martin Kröger

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