Berg-Exerzitien für Soldaten und Soldatinnen vom 06.-10.09.04

Impuls zu Beginn
Spaß, Entspannung & Impulse im Hochgebirge

Der Einladung folgten elf Soldaten und eine Soldatin aus den Standorten Sonthofen und Kempten und anderen bayerischen Standorten. Ziel dieser Tage war, in der herrlichen Bergwelt der Oberallgäuer Alpen zu sich selbst zu finden und sich vom oft hektischen und fordernden Alltag zu erholen.
Diese Woche war in vielerlei Hinsicht gesegnet: Zuallererst: Das Wetter! Die ganze Zeit über herrschte herrlicher Sonnenschein - wer hatte das in diesem Jahr noch erwarten können? Fast noch wichtiger aber: Obwohl die Dienstgrade ein weites Spektrum umfassten - vom Stabsunteroffizier bis zum Flotillenarzt - harmonisierten alle 15 Mitglieder der Gruppe glänzend. Manche erwiesen sich als wahre Meister im Witze erzählen und Spaß machen, so dass es für alle eine lustige Woche wurde.
Eingerahmt wurden alle anderen Aktivitäten durch morgendliche und abendliche Kurzgottesdienste: Einen Morgenimpuls mit Gedanken zum Tag - oft auch mit einer Geschichte - , einem Lied, dem Vaterunser und einem Segensgebet. Jeden abend dann feierten alle Gottesdienst passend zum Tagesthema. Dabei formulierten die Teilnehmer ihren persönlichen Dank und ihre persönlichen Bitten. Darüber hinaus gab es auch untertags mindestens einen geistlichen Impuls, der zum nach- und weiterdenken anregte.
Auf dem Wiedemerkopf
Die pastorale Leitung hatte Pastoralreferentin Veronika Füllbier, die sportliche Leitung übernahm Heeresbergführer HptFw Ralph Hagspiel von der 2. Kompanie des Gebirgssanitätsregimentes 42 aus Kempten. Pfarrhelfer Franz Schneider sorgte in hervorragender Weise für das leibliche Wohl der Gruppe: Er organisierte Unterkunft, Verpflegung und Transport!

Die Gruppe traf sich am Montagmorgen zum gemeinsamen Frühstück in der OHG der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen. Dabei stellten sich die Teilnehmer gegenseitig vor und gaben ihre Erwartungen, die sie an diese Woche hatten, bekannt. Anschließend ging es mittels Bus über Hinterstein zum Giebelhaus (1.066m). Der zweistündige Aufstieg zum Prinz-Luitpold-Haus (1.846m) führte an den Bärgündlewasserfällen vorbei. An der Hütte angelangt hieß es Kraftreserven mit Kaffee und Kuchen bzw. Apfelstrudel wieder aufzufüllen. Anschließend wurde das Matratzenlager bezogen. Mit leichtem Gepäck machte sich ein Großteil der Gruppe noch auf dem Weg zum Wiedemerkopf (2.163m). Eine Meditation und ein Kurzgottesdienst rundeten das Programm des ersten Tages ab.
Edelweiß
Am zweiten Tag stand die "Königsetappe" zum 2.594 m hohen Hochvogel an. Die Tour begann nach Frühstück und Morgenimpuls bei traumhaften Wetterbedingungen. Der Aufstieg führte über die Kreuzspitze (2.369m). Am Gipfel des Hochvogels zogen von österreichischer Seite immer wieder Wolken auf, so dass vom erhofften 3600-Rundumblick nur ein 2700-Blick wurde, was der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Das Feeling des Gipfelglückes spiegelte sich in den glänzenden Augen der Teilnehmer wider. Nach einer stärkenden Gipfelbrotzeit kam der Abstieg über den "kalten Winkel", der noch mit einem Schneefeld überzogen war, und der Balkenscharte zurück zum Prinz-Luitpold-Haus. Nach dem Nachmittagskaffee erklomm eine kleine Gruppe noch den 2.271m hohen Glasfelderkopf.

Am Mittwoch hieß es Abschied nehmen vom Prinz-Luitpold-Haus. Ziel der heutigen Etappe war das Edmund-Probst-Haus (1.925m), welches über das Laufbacher Eck (2.179m) erreicht werden musste. An einer Wegegabelung teilte sich die Gruppe; die Gruppe A ging über den Himmelecksattel (2.007m) bis kurz vor dem Gipfel des Schneck (2.258m) und dann zurück zum Laufbacher Eck, wohin die Gruppe B direkt ging und bereits wartete. Der weitere gemeinsame Weg führte über den Laufbacheckweg zum angekündigten Etappenziel.
Auf dem Hochvogel
Die letzte größere Tour führte am Donnerstag vom Edmund-Probst-Haus über das Koblat zum Großen Daumen (2.280m), von wo man einen herrlichen Rundumblick hatte. Der Abstieg zur Schwarzenberghütte (1.385m) führte am Engeratsgundsee vorbei, in dem viele die Frische des (kalten) Gebirgswassers zu einem kurzen Bad nutzten. Der Abend in der Schwarzenberghütte wurde nicht nur wegen des sehr guten Kaiserschmarrns, sondern auch wegen der guten Stimmung unvergesslich.

Am Freitag war nach dem Frühstück und der Morgenandacht ein kurzes Resümee sowohl von organisatorischer, als auch teilnehmender Seite, bei dem nur positive Argumente den Weg über die Lippen fanden. Der Dank von Frau Füllbier galt vor allem Herrn Schneider, der den organisatorischen Part hervorragend bewältigte und ihr damit den Rücken freihielt, aber auch den Teilnehmern, die sich zu einer sehr homogenen Leistungsgruppe formten. Umgekehrt kam der Dank an die Initiatoren. Nach dem Abstieg zum Giebelhaus und der Busfahrt nach Sonthofen wurde ein Weißwurstessen ins Programm eingeschoben und in der Kapelle der Generaloberst-Beck-Kaserne eine Abschlussandacht gehalten. Danach erhielt jeder Teilnehmer von Frau Füllbier eine Christopherusplakette als Andenken an diese Bergexerzitien. Der Abschied fiel den Teilnehmern sehr schwer, denn diese Woche wird allen noch lange positiv in Erinnerung bleiben.

Bericht: StFw Peter Hofmann, Facharztzentrum Kempten
Fotos: Pfarrhelfer Franz Schneider

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Aufstieg zum Hochvogel
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