Weltfriedenstag in Würzburg

Weihbischof Helmut Bauer beim Einzug in den Würzburger Dom. Foto: POW
Durch ihren Dienst und ihre Geisteshaltung hilft die Bundeswehr im Kosovo, in Afghanistan, in Afrika und Asien den Frieden zu sichern. Das hat Weihbischof Helmut Bauer am 26. Januar beim Soldatengottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstags im Wüzburger Kiliansdom betont. Etwa 800 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigte aus den Bundeswehr-Standorten Amberg, Aschaffenburg, Hammelburg, Hardheim, Külsheim, Mellrichstadt, Roth, Tauberbischofsheim, Veitshöchheim, Volkach, Walldürn und Wildflecken waren der Einladung des Katholischen Leitenden Militärdekans München, Militärdekan Reinhold Bartmann, zur Eucharistiefeier gefolgt. Konzelebranten waren neben Militärdekan Bartmann zahlreiche ehemalige und aktive Militärpfarrer.

"Nicht alles, was sie leisten, kommt in die Schlagzeilen der Medien. Aber immerhin weiß die Öffentlichkeit, dass heute deutsche Soldaten in einer neuen Geisteshaltung Dienst tun, die nun doch von der Bibel und den Worten Jesu her gedeckt ist", sagte der Weihbischof in seiner Predigt. Ausdrücklich dankte Weihbischof Bauer den Angehörigen, die den Friedensdienst der Soldaten mittragen, und gedachte des in Kabul getöteten Soldaten und seiner Familie.

Beim Mittagessen für geladene Gäste. Von links: Stabsfeldwebel Alfred Bergmann, Oberst i. G. Gerd Brandstetter, Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Foto: Pierk
Den Bundeswehrangehörigen im Auslandseinsatz gebührten besondere Anerkennung und Ermutigung, da sie den mühseligen Dienst der Friedenssicherung leisteten. "Sie erfahren, dass Friede nicht darin besteht, wenn nur die Waffen schweigen, und Friede nicht bloß Sicherung des Gleichgewichts der Kräfte ist. Friede ist das Werk der Gerechtigkeit." Um dauerhaften Frieden zu schaffen, seien nicht militärische Mittel gefragt, sondern Achtung und Respekt vor der Eigenart der Menschen. "Sinnesänderung der Gegner ist nur möglich im Geist der Versöhnung. Dazu braucht es den Geist Jesu", sagte der Weihbischof.

Jesus selbst gebe allen Menschen die Kraft zum Frieden. Wie kein anderer Mensch habe er Gewalt, Hass, Bedrohung und Feindschaft erlebt. Jesus habe im Sterben nicht um Rache und Vergeltung gebetet, sondern um Verzeihung und Vergebung. Die Soldaten forderte Weihbischof Bauer auf, ebenfalls der "verhängnisvollen Haltung der Rache" abzuschwören. "Wir dürfen nicht im Großen und Kleinen mit gleicher Münze zurückzahlen." Allzu oft werde das Zurückschlagen zum Vorwand für überzogene Gegengewalt. "Auch ein Feind hat eine unverlierbare Würde, die ihm nicht genommen werden darf."

Mit dem Großen Kreuz der Katholischen Militärseelsorge geehrt: Stabsfeldwebel Alfred Bergmann. Foto: Pierk
Generalmajor Carl-Hubertus von Butler, Kommandeur der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) in Veitshöchheim, dankte im Namen der Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbeschäftigten bei der Bundeswehr Weihbischof Bauer für den Gottesdienst und für dessen Predigt. Dem Frieden zu dienen, sei das Ziel soldatischen Lebens, sagte von Butler.

Noch einmal galt es Dank zu sagen: Im Auftrag der Katholischen Militärseelsorge überreichte Weihbischof Bauer dem aus der Bundeswehr ausscheidenden Stabsfeldwebel Alfred Bergmann das Große Kreuz der Katholischen Militärseelsorge. Damit wurden die Verdienste Bergmans im Mitarbeiterkreis am Standort Veitshöchheim und in der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) gewürdigt.

Würzburgs Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann im Gespräch mit Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und Brigadegeneral Johann Berger. Foto: Pierk
Den Gottesdienst gestalteten das Heeresmusikkorps der Bundeswehr aus Veitshöchheim und Domorganist Stefan Schmidt musikalisch. Eine Begegnung im Sankt Burkardushaus, an der neben dem Weihbischof auch die Oberbürgermeisterin von Würzburg, Dr. Pia Beckmann, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer sowie Brigadegeneral Johann Berger (Hammelburg) teilnahmen, schloss sich an. Hier warteten auf Einladung von Militärpfarrer Wolfgang Bier (Veitshöchheim) auf die Teilnehmer des Gottesdienstes warme Suppe und Getränke.

Carl-H. Pierk

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