Friedensgottesdienst mit Kardinal Sterzinsky

Beim Einzug zum Friedensgottesdienst in die St. Hedwigs-Kathedrale Berlin
Das grundlegend veränderte Aufgabenprofil der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee zur international einsatzfähigen Armee müsse von der ganzen Gesellschaft, insbesondere von der Gesamtheit der Bundeswehr getragen und vertreten werden, sagte Georg Kardinal Sterzinsky in einem Friedensgottesdienst mit Soldatinnen und Soldaten am 26. Januar 2006 in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Die Bundeswehr sei immer stärker bestimmt für friedenserhaltende Maßnahmen oder auch für Kampfeinsätze zur Verhinderung schwerer Menschenrechtsverletzungen. Dies sei auch der Grund für die Erklärung der deutschen Bischöfe zur Stellung und Aufgabe der Bundeswehr vom 29. November 2005 mit dem Titel: "Soldaten als Diener des Friedens". Sterzinsky würdigte die vielen Soldaten, die in heiklen Operationen zur Beilegung der Konflikte und zur Wiederherstellung der zur Verwirklichung des Friedens notwendigen Bedingungen eingesetzt werden. Er wies auf die Worte des Zweiten Vatikanischen Konzils hin "Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. In dem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei".

Bei der anschließenden Begegnung im Bernhard-Lichtenberg-Haus dankte Staatssekretär Dr. Peter Wichert aus dem Verteidigungsministerium Kardinal Sterzinsky für seine Worte in der Predigt. Die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag gebe Anlass und Anregung über das Engagement in der Bundeswehr nachzudenken. Auch wies der Staatssekretär auf die Erklärung der deutschen Bischöfe "Soldaten als Diener des Friedens" hin, durch die sich die Bundeswehr ganz konkret mit dem Konzept und der Umsetzung der Inneren Führung in der Praxis befassen müsse. Dr. Wichert dankte den deutschen Bischöfen für diese Anstöße und äußerte seine Freude über eine sich auslösende Diskussion.

Georg Kardinal Sterzinsky bei der Predigt
Generalleutnant Johann Georg Dora, Stellvertreter des Generalinspekteurs, dankte den Militärgeistlichen ausdrücklich, dass sie die Soldatinnen und Soldaten an den Standorten und bei den Auslandseinsätzen begleiten. Viele Soldatinnen und Soldaten würden gerade in den Einsätzen angeregt, neu über Gott nachzudenken. Die Konfrontation mit Leid und Elend, die Bedrohung durch terroristische Anschläge und die Erfahrung lebensbedrohlicher Situationen würden viele Fragen nach dem Sinn des Lebens aufwärmen. Die Militärseelsorger leisteten außerhalb der militärischen Hierarchie einen wichtigen seelsorgerlichen Beistand, bemerkte Generalleutnant Dora.



Katholischer Leitender Militärdekan Erfurt, Hartmut Gremler
Militärgeneralvikar Walter Wakenhut würdigte die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag 2006 "In der Wahrheit liegt der Friede". Die Soldatinnen und Soldaten brauchten als Diener der Sicherheit und der Freiheit der Völker ein solides und tragfähiges moralisches Fundament für ihr Tun und Wirken, so der Militärgeneralvikar. Der Friede sei eine beständige Herausforderung, aber nicht nur für die Soldatinnen und Soldaten, sondern für alle Menschen. In der christlichen Tradition, auf der das Grundgesetz aufbaue, seien Menschenrechte und Menschenwürde festgeschrieben. Sie seien ein unaufgebbares Rechtsgut, gerade auch in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft.

Der für den Standort Berlin verantwortliche Katholische Leitende Militärdekan Hartmut Gremler dankte dem Kardinal für den Gottesdienst und den hohen Repräsentanten sowie den Soldatinnen und Soldaten für ihr Kommen und ihr Interesse an dieser Begegnung. Er lud alle Teilnehmer zu einer Stärkung ein.


Text und Bilder:
Marlene Beyel
Leiterin der Pressestelle

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Weitere Bilder
Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, Staatssekretär Dr. Peter Wichert, Generalleutnant Johann Georg Dora, Kardinal Georg Sterzinsky, Staatssekretär Dr. Peter Eickenboom, Militärdekan Hartmut Gremler
Katholischer Leitender Militärdekan Erfurt, Hartmut Gremler
Kardinal Sterzinsky mit weiteren Soldaten beim Empfang anlässlich des Weltfriedenstages in Berlin
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