25 Jahre im Dienst der katholischen Militärseelsorge zum Wohle der Soldaten

Pfarrhelfer Ulrich Lienenlüke feiert Dienstjubiläum

Katholischer Militärpfarrer Andreas Ullrich, der Jubilar, Pfarrhelfer Ulrich Lienenlüke mit seiner Ehefrau Gisela sowie der katholische Militärdekan Monsignore Heinz-Peter Miebach
Der Pfarrhelfer beim katholischen Standortpfarrer Wittmund, Ulrich Lienenlüke ist durch und durch mit seinem Beruf verwachsen, den er persönlich als Berufung empfindet. Nach der Schulausbildung in seiner westfälischen Heimatstadt Verl wurde er 1968 zur Grundausbildung bei der Luftwaffe im niederländischen Budel einberufen, was sich im Nachhinein als Fügung des Schicksals herausstellen sollte. Als Zeitsoldat verrichtete er später seinen Dienst in der Fernmeldetruppe, wo er über 10 Jahre als Stationsleiter der Richtfunkstelle in Jever eingesetzt war.

Durch die Bundeswehr wurde der gebürtige Westfale im ostfriesischen Raum ansässig, den er selbstverständlich zu seiner und zur Heimat seiner Familie erkoren hat.

Neben dem allgemeinen Dienstbetrieb in der Richtfunkstelle wurde er auch zum Radio- und Fernsehtechniker ausgebildet. Bereits während seiner aktiven Zeit als Soldat knüpfte er die Verbindung zum damaligen katholischen Standortpfarrer in Jever. Daher ist es nur verständlich, dass er nach Beendigung seiner berufsfördernden Maßnahmen, die mit der Ausbildung zum Bürokaufmann und zum Verwaltungsfachangestellten abschlossen, schnell den Weg in seine Berufung fand. Bereits zum 01. Februar 1981 nahm er seine erste Tätigkeit als Pfarrhelfer beim katholischen Standortpfarrer in Jever auf. Zurück an seiner alten Wirkungsstätte, jedoch mit einem nunmehr völlig anderen Aufgabenbereich ging dieser junge Pfarrhelfer - hervorragend für seine neuen Aufgaben ausgebildet - an die Arbeit. Bereits 1982 wurde er von Jever nach Aurich versetzt, wo er 18 Jahre die Geschicke der Dienststelle lenkte. Daneben belegte er einen theologischen Fernkurs, bei dem der den so genannten Grund- und Aufbaukurs erfolgreich abschloss.

Seine Tätigkeit sieht Ulrich Lienenlüke immer auch als Herausforderung. Gilt es doch dem Standortpfarrer, soweit es immer möglich ist, den Rücken frei zu halten von allen organisatorischen meist zeitaufwendigen Arbeiten und Terminabsprachen.

Wenn die Soldaten ihn einmal aufsuchten, um den Rat des Pfarrers einzuholen, dieser aber in seinem großen Seelsorgebereich unterwegs war, sah er seine Tätigkeit immer als Dienstleister am Menschen. Die Frage nach der Konfession hat er dabei nie gestellt.

Seit dem Jahr 2000 liegt das Zentrum seines Wirkungskreises in der Truppenunterkunft des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" in Wittmund. Als Anlaufstelle für alle Soldaten des Seelsorgebereiches ist er stets ansprechbar. Die Institution des katholischen Pfarrhelfers ist über die Grenzen des Seelsorgebereiches bekannt und genießt einen hervorragenden Ruf.

Im Gespräch mit dem Pfarrhelfer Lienenlüke spürt man bereits nach kurzer Zeit ganz deutlich, welche Erfüllung er in seinem Beruf findet. Selbst die Vakanz des Standortpfarrers, teilweise über Jahre, sowie der viermonatige Einsatz des katholischen Militärpfarrers Andreas Ullrich im Rahmen eines ISAF-Einsatzes in Afghanistan haben ihm deutlich gezeigt, dass es für die Soldaten wichtig ist, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, der bei Bedarf die richtige Telefonnummer für einen Ansprechpartner aber auch ein offenes Ohr für die Menschen hat, die sich an ihn wenden.

Auf die Frage, wie er seinen Dienstposten bezeichnen würde, damit er auch Außenstehenden veranschaulichen kann, wie weit sein Betätigungsfeld gefasst ist und ob er den Begriff des Pfarrhelfers noch für zeitgemäß halte, antwortete er zuerst zurückhaltend und machte an einem Beispiel seines amerikanischen Kollegen fest, dass die Bezeichnung dort "Assistent of Chaplain" sei. Die Bezeichnung Assistent habe im Deutschen aber eine andere Bedeutung und werde seinem Tätigkeitsfeld nicht gerecht. Er sei mehr der Organisator, der Werkwochen, Wallfahrten und ähnliches organisiert, die Büroarbeit erledigt, damit der Pfarrer nicht zusätzlich auch mit diesen Tätigkeiten belastet wird. Eine mögliche Bezeichnung seiner Tätigkeiten könnte mit Geschäftsstellenleiter des katholischen Standsortpfarrers umschrieben werden.

Am 29. März blickte Herr Ulrich Lienenlüke auf eine 25 jährige Tätigkeit im Dienst der katholischen Militärseelsorge und für die Soldaten zurück. Im Kreise seiner Ehefrau Gisela und des Katholisch Leitenden Militärdekans Hannover, Monsignore Heinz-Peter Miebach, überreichte ihm Militärpfarrer Ullrich die Jubiläumsurkunde des Militärbischofs im Rahmen eines gemeinsamen Essens im Restaurant "Köhlers Forsthaus" in Aurich.

Die Soldaten des Seelsorgebereiches haben nicht zuletzt auf Grund seiner Menschlichkeit und stets hilfsbereiten Art ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Pfarrhelfer Ulrich Lienenlüke aufbauen können, das in den 25 Jahren seiner Tätigkeit permanent intensiviert werden konnte. Pfarrhelfer Lienenlüke eine Anlaufstelle für die Soldaten, die ihres gleichen sucht.

Text: Major Olaf Waschke, Personalstabsoffizier JG 71 "R"
Bild: Stabsunteroffizier Anke Sartorius, Kdo 4.LwDiv

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