Militärbischof Mixa feierte 65. Geburtstag

Zu einem Dankgottesdienst mit anschließendem Empfang lud das Bistum Augsburg am Dienstag, 25. April 2006. um 18.00 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg aus Anlass des 65. Geburtstags von Bischof Dr. Walter Mixa ein. Generalvikar Prälat Josef Heigl beglückwünschte seinen Bischof im Namen der ganzen Diözese. Neben Grußworten von Staatsminister Josef Miller aus München, Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert aus Augsburg, Dompropst Johann Limbacher, Diözesanadministrator von Eichstätt, dem evangelischen Regionalbischof Dr. Ernst Öffner, überbrachte Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut seinem Militärbischof die herzlichsten Geburtstagsglückwünsche im Namen der Kurie aus Berlin und der gesamten Militärseelsorge. Wohltuend für alle in der "Kirche unter Soldaten" sei Mixas hohe Präsenz, seine Begeisterung für die Sache Jesu, in der der Militärbischof Vorbild und Ansporn sei. Generalvikar Heigl zitierte aus einem Glückwunschschreiben des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Karl Kardinal Lehmann: Mixa habe sich als Militärbischof Wertschätzung und Anerkennung erworben in seinem Einsatz für den Frieden und die Menschenwürde in der Bundeswehr. Bischof Dr. Walter Mixa dankte allen für die ehrenden und guten Worte, die ihm anlässlich seines 65. Geburtstages zuteil geworden waren. Prof. DDr. Erwin Möde von der Universität Eichstätt überreichte dem ehemaligen Kanzler der Universität die Festschrift der theologischen Fakultät. Untermalt wurde der Festakt für Bischof Mixa von den Augsburger Domsingknaben.

Beyel
Leiterin der Pressestelle



Grußwort des Militärgeneralvikars Walter Wakenhut zum 65.Geburtstag von Militärbischof Dr. Walter Mixa

Werte Festversammlung! Hochwürdigster, lieber Herr Bischof,

als erstes will ich Ihnen als Ihr Generalvikar in Ihrer Eigenschaft als Militärbischof die herzlichsten Geburtstagswünsche Ihrer Kurie und der gesamten Militärseelsorge überbringen. Wir danken Ihnen für Ihren Dienst in unserer Mitte und erbitten für Sie Gottes Segen für ihr Wirken in der Kirche unter den Soldaten, ihrer Diözese Augsburg und der ganzen Kirche.

Als Sie, Herr Bischof, im Sommer des Jahres 2000 das Amt des Militärbischofs übernahmen, war Ihnen klar, dass dieses Amt eine zusätzliche Aufgabe ist und dass damit auch ein Mehr an Arbeit, Zeit und Mühe verbunden ist. Von Anfang an haben Sie diese Aufgabe mit einem hohen persönlichen Einsatz angepackt. Truppenbesuche bei den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und in der Heimat, zahlreiche Gespräche mit Politikern, hohen Militärs und vor allem den Soldatinnen und Soldaten machten sie sehr schnell zu "unserem" Militärbischof. In ihren klaren Worten und beeindruckenden Predigten fanden Sie den Zugang zu den Ihnen anvertrauten Menschen, gerade auch den jungen und öffneten ihre Herzen.
"Zum Militärbischof wird vom Heiligen Stuhl ein in der Bundesrepublik Deutschland residierender Diözesanbischof ernannt." So steht es im Artikel 2 der Päpstlichen Statuten für den Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr. Als Militärbischof und Diözesanbischof haben Sie die Balance zu halten zwischen diesen beiden Aufgabenfeldern. Als Militärbischof stehen Sie auch an der Schnittstelle von Staat und Kirche. Die Militärseelsorge ist ein vom Staat gewünschter, den Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien und Angehörigen geschuldeter und von den Kirchen geleisteter Dienst.

Was so einfach klingt, ist nicht immer so leicht umzusetzen. Gerade der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahre macht es notwendig, immer wieder über die vor 50 Jahren gelegten Grundlagen der Militärseelsorge nachzudenken und sie weiter zu entwickeln.

Auf der einen Seite steht der Staat mit seinen Wünschen, Vorstellungen und Möglichkeiten, auf der anderen Seite steht der Militärbischof in seiner Verantwortung als Seelsorger und Hirt seiner Herde.
Da ist die Not, aber auch die Notwendigkeit immer genügend Personal für die Militärseelsorge zu haben: Priester, Pastoralreferenten und Pfarrhelfer, die bereit sind nicht nur für den Dienst in der Heimat, sondern überall auf unserer Erde, wo nach Beschluss unseres demokratisch gewählte Parlamentes unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz für den Frieden und die Freiheit der Völker eingesetzt werden.

Da ist die Sorge um die Aus- und Fortbildung in diesem doch auch sehr speziellen und fordernden Gebiet der Militärseelsorge.

Da ist ferner die Sorge um die Familien in Zeiten einer extrem hohen, auch seelischen Belastung der Soldatinnen und Soldaten durch die weltweiten Einsätze. Dazu kommt der Umstand, dass die hohe von den Soldaten geforderte Mobilität einen Umzug der Familien erschwert oder gar verunmöglicht. Durch die von ihnen initiierte Zusammenarbeit mit dem Institut für Ehe und Familie an der Katholischen Universität Eichstätt können wir dieses Problem sicher nicht lösen, aber doch besser damit umgehen und zur Bewältigung beitragen.
Wohltuend für uns alle in der Kirche unter den Soldaten ist ihre hohe Präsenz, ist ihre Begeisterung für die Sache Jesu, in der Sie uns Vorbild und Ansporn sind. Wir können nur hoffen und wünschen, dass sie Herr Bischof noch lange unser Militärbischof sind und wünschen Ihnen zu Ihrem Geburtstag Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes reichen Segen.



Vertreter von Kirche und Staat würdigen Bischof Mixa

Augsburg (KNA). Vertreter von Kirche und Staat haben dem Augsburger Bischof Walter Mixa zum 65. Geburtstag gratuliert und seine Rolle als Diözesanbischof und Chef der katholischen Militärseelsorge in Deutschland gewürdigt. Der bayerische Staatsminister Josef Miller (CSU) sagte, Mixa fülle sein Amt mit wohltuender Kraft und Klarheit aus. Er setze sich besonders für Ehe und Familie sowie für den Schutz des ungeborenen und des pflegebedürftig gewordenen Lebens ein. An diesem Punkt träfen sich kirchliches und staatliches Engagement in Bayern.

Der Jubilar verstehe seinen bischöflichen Auftrag vor allem als Dienst des Mutmachens, sagte der Spiritual des Eichstätter Priesterseminars, Lorenz Gadient, in seiner Predigt beim Festgottesdienst. Dies
sei in einer müde gewordenen Kirche und einer sich rasant verändernden Gesellschaft dringend nötig. Es gehe aber nicht um beschwichtigende Schönrednerei, sondern um Rückgrat-Stärkung. Mixa sei in seinem Bemühen gerade um junge Menschen und geistliche Berufungen als "Vater des Glaubens" gefordert.

Militärgeneralvikar Walter Wakenhut bescheinigte Mixa einen hohen persönlichen Einsatz in der Seelsorge an den Bundeswehrsoldaten. In klaren Worten und beeindruckenden Predigten habe er Zugang zu den ihm anvertrauten Menschen, gerade auch den jungen, gefunden und ihre Herzen geöffnet. Dabei habe er seit seiner Ernennung im Jahr 2000 bei Truppenbesuchen und Gesprächen mit Politikem und hohen Militärs immer große Präsenz gezeigt.

Der Eichstätter Theologieprofessor Erwin Möde dankte Mixa für sein langjähriges Engagement für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum. Als Eichstätter Bischof habe sich Mixa von 1996 bis 2005 beharrlich und innovativ für diese eingesetzt. Möde überreichte dem Bischof eine Festschrift der Theologischen Fakultät der Universität. Die Professoren greifen darin in 13 wissenschaftlichen Artikeln das Bischofsmotto Mixas "Jesus Hominis Salvator" (Jesus, der Erlöser des Menschen) sowie das Thema des christlichen Glaubens in der modernen Gesellschaft auf.

KNA-Bayrischer Dienst, 27.04.2006


Streiter für eine Kultur des Lebens
Zum 65. Geburtstag am 25. April von Walter Mixa, Bischof von Augsburg und Militärbischof


Drei Themen liegen ihm besonders am Herzen. Wichtig sind Walter Mixa, Bischof von Augsburg und Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, die Förderung von Ehe und Familie. Es gelte, den Wert der ehelichen Lebensgemeinschaft und der Treue zu verdeutlichen, bekräftigt Mixa immer wieder. Und wichtig ist ihm, "dass ich mit den Menschen im Gespräch bleibe und auf den tieferen Sinn des Daseins in Christus verweise. Und letztlich möchte ich alles dafür tun, dass junge Menschen auch auf den Alternativberuf des geistlichen Lebens hingewiesen werden." Die Familien sieht Bischof Mixa bei der Weitergabe des Glaubens in einer zentralen Rolle: Nicht zuallererst durch bedeutende Predigten werde der Glaube weitergegeben, "sondern am Bettrand unserer Kinderbetten, in der Gemeinschaft des häuslichen Bereichs", stellte Mixa bereits in seinem ersten Hirtenwort als Bischof von Eichstätt fest. Alles, was für das Leben und Sterben wichtig sei, müsse zuerst in die Familie hineingesprochen werden, bekräftigt der Bischof immer wieder. Auch in seiner Antrittspredigt als Bischof von Augsburg machte sich Mixa für eine "Neuwürdigung von Ehe und Familie" stark. Sie seien in der modernen Zeit "ins Abseits gerutscht", beklagte Mixa. In diesem Sinne rief Mixa auch in seiner Predigt zum Ostersonntag zu einem breiten gesellschaftlichen Pakt gegen die Abtreibung und für eine "Kultur des Lebens" auf. Wörtlich sagte Mixa: "Heute am Fest des Lebens möchte ich deshalb jeden Einzelnen von Ihnen und alle Christen in unserem Bistum aufrufen, sich ganz persönlich der herrschenden Kultur des Todes in unserem Lande entgegenzustellen. Unsere Familien und unsere christlichen Gemeinden müssen Netzwerke des Lebens sein, in denen Mütter in besonderen Notlagen wahrgenommen und liebevoll aufgefangen werden." Ausdrücklich wies Bischof Mixa dabei auf die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. hin, in der der Papst unter anderem schreibt: "Die Kirche ist Gottes Familie in der Welt. In dieser Familie darf es keine Notleidenden geben." Mixa versprach den Müttern in besonderen Notlagen, sie nicht allein zu lassen und rief die Gläubigen seines Bistums dazu auf, durch ideellen wie materiellen Einsatz "zu Schutzengeln des Lebens und damit zu glaubwürdigen Zeugen der Osterbotschaft" zu werden. Den gelebten Glauben in der Familie sieht Mixa auch als zentralen Ausgangspunkt für geistliche Berufe. Zudem sei in den Gemeinden eine positive Atmosphäre nötig, damit nicht jeder, der Priester werden wolle, als "exotischer Vogel einer aussterbenden Gattung" abgestempelt werde. Zugleich appelliert Mixa unentwegt an die politisch Verantwortlichen, die Familie zu fördern und zu schützen. So tritt er für eine bessere gesetzliche Anerkennung der Familienarbeit der Mutter ein. Mehrfach, wie jüngst in der Osterpredigt, forderte der Augsburger Oberhirte auch eine staatliche Unterstützung für die kirchlichen Schwangerenberatungsstellen im Freistaat Bayern, die bisher in Bayern von der staatlichen Förderung ausgeschlossen sind. Als konkrete Hilfe für schwangere Frauen und Mütter mit kleinen Kindern in Konfliktsituationen, aber auch für Menschen in verschiedenen Notlagen, wurde in seiner Amtszeit als Bischof von Eichstätt das vom Diözesanrat gegründete "Netzwerk Leben" im ganzen Bistum ausgebaut. Als Bischof von Augsburg beabsichtigt Mixa, "die Ehe- und Familienseelsorge in besonderer Weise durch eine neu zu schaffende Einrichtung zu fördern und die Lebenszellen von Ehe und Familie in unserer weltanschaulich unterschiedlich geprägten Gesellschaft bewusst und neu ans Licht zu bringen". Einer rechtlichen Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften gegenüber der Ehe erteilt Mixa eine klare Absage. Engagiert tritt der Bischof für Lebensrecht und Personenwürde des Menschen ein. So warnt er vor einer "Kultur des Todes", gegen die sich Christen einsetzen müssten, gegebenenfalls auch gegen Widerstände und Unverständnis im eigenen Land. Und vehement wendet er sich gegen einen zunehmenden Machbarkeitswahn, wobei er nicht grundsätzlich jeden wissenschaftlichen Fortschritt verurteilt. Zur Diskussion um Bioethik und Gentechnik meint Mixa: Christen sollten keineswegs "Bremsklötze einer Entwicklung" sein, aber man müsse mit den Bausteinen des menschlichen Lebens so umgehen, dass menschenwürdiges Leben in Selbstachtung und Freiheit weiterhin möglich sei. Markante Zeichen in den neun Amtsjahren Mixas als Bischof von Eichstätt waren die Gründung des Collegium Orientale und die Errichtung des Zentralinstituts für Ehe und Familie. Das Collegium Orientale ist eine ökumenische Einrichtung für Studierende orientalischer Kirchen, die zusammen mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den Kollegiaten zu einer spirituellen und theologischen Ausbildung verhilft. Der Unterstützung der Familien durch Grundlagenforschung und Bewusstseinsbildung dient das Zentralinstitut für Ehe und Familie an der Katholischen Universität, das im Herbst 2000 seine Arbeit aufgenommen hat. Als Bischof von Eichstätt war Mixa Magnus Cancellarius und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Katholische Universität Eichstätt- Ingolstadt. In seinen Predigten, geschliffen und frei vorgetragen, pflegt Mixa eine bildhafte Sprache, trifft einen volksnahen Ton, auch bei religiös anspruchsvollen Themen. Volksnah und wissend, was die Menschen bewegt, geht er auf sie zu - mit offenen Armen und offenem Ohr. In Fragen der Kirchendisziplin und der Dogmatik indes duldet der Bischof keinen Kompromiss. Bekannt ist der Jubilar für seine klare Sprache und seine entschiedene Kirchlichkeit. Dies kommt besonders auch in seinen zahlreichen Büchern zum Ausdruck. Mixa vertritt hier konservative Werte, ohne rückständig zu sein. Gesunder Fortschritt könne eben nur aus gesunder Tradition erwachsen. "Schluss mit katholischer Feigheit!", fordert der Bischof, Katholiken sollten sich nicht in der Welt von heute verstecken. Die Katholiken sollten "aus den Plüschsesseln der Bequemlichkeit" aufstehen und ohne Feigheit für den christlichen Glauben Zeugnis ablegen. Besonders die Laien stünden aus Sicht der Kirche an der "äußersten Frontlinie zur pluralistischen Gesellschaft", sagte Mixa in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst der Herbstvollversammlung des Diözesanrats in Augsburg. In der Einheit mit dem Papst und dem Bischof seien alle Katholiken dazu berufen, im Alltag die Botschaft des Glaubens unverwechselbar zu leben und zu bekennen. Auch als Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr geht Mixa in seiner typisch zupackenden und unkomplizierten Art auf die Soldaten zu, besucht sie an ihren Einsatzorten im In- und Ausland und weiß um ihre Sorgen und Nöte. Großes Augenmerk legt Mixa dabei auf die Probleme des Getrenntseins von Familien durch den Auslandsaufenthalt von Soldaten. Deshalb veranlasste der Militärbischof eine Kooperation der Katholischen Militärseelsorge mit dem "Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft" an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sein größtes Anliegen ist es, die Weitergabe des Glaubens bei den Soldaten zu verwirklichen. So ist die Bundeswehr für den Militärbischof ein wichtiges pastorales Feld. Ihn reizt dort das Gespräch mit den jungen Soldatinnen und Soldaten über die Sinngestaltung des Lebens, ganz gleich, wie nahe oder fern sie der Kirche stehen. So wie Mixa den Satz "Jesus hominis salvator" (Jesus, des Menschen Retter) zu seinem Wahlspruch als Bischof machte, begeistert er auch Soldaten für den Glauben. Besonders bei der alljährlichen Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes zeigt sich Mixa als Seelsorger, der keine frommen Sprüche machen muss. Und auch als Militärbischof findet Mixa in strittigen Fragen immer wieder unmissverständliche Worte. Entschieden lehnte er den Irak-Krieg ab und nach Bekanntwerden der Foltermethoden von amerikanischen Soldaten im Irak sagte er, Folter, Demütigung und Gewalt gegenüber Kriegsgefangenen seien eine "Saat des Hasses". Diese Saat werden aufgehen und wohl für lange Zeit echten Frieden verhindern. Vor allem mit Blick auf sein Amt als Militärbischof wurde Walter Mixa im vergangenen Jahr der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Autor: Carl-H.Pierk
Quelle: Tagespost vom 22.04.2006.

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