Alles sicher im Internet?

Die Teilnehmer der Familienrüstzeit zeigten sich sehr interessiert an der Thematik und führten anschließend noch lange Gespräche untereinander
Die ev. Militärseelsorge Diepholz führte eine interessante Informationsveranstaltung über die Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche durch.

Dass das Internet nicht vor den Kindern halt macht und davon fast alle Familien betroffen sind, war Ursprung des Gedankens eine Familienrüstzeit unter dieser Thematik durchzuführen. Die evangelische Militärseelsorge Diepholz fand diese Idee sehr gut und stellte sich als Ausrichter zur Verfügung. Nun galt es einen guten Referenten für diese Thema zu finden. Mit der Suche wurde ein sehr engagierter Mann des Beirats der Soldatengemeinde beauftragt. Nach vielen Gesprächen und Kontakten konnte die Journalistin, Beate Schöning durch Stabsfeldwebel Reiner Natemeyer für den Vortrag gewonnen werden. Beate Schöning ist Gründerin des Präventionsvereins "NetKids" und eine hervorragende Expertin, um die Gefahren im Internet aufzuzeigen. Die Ankündigung rief eine ungeahnte Resonanz bei den Soldatenfamilien hervor, so dass noch kurzfristig ein größerer Vortragsraum organisiert werden musste.

Die dunkle Seite des Internets

Der erste Teil des Vortrages war ausschließlich den Eltern vorbehalten. Hier ging es um die Gefahren des Chattens in unbekannten Foren und Chaträumen.

Wir befinden uns im "Chat-Room" und mitten in einem Namengewirr von "Tommi 2002", "Laura11w", "badboy14". Beate Schöning führte die Eltern in die so sichere Welt des Internets ein. Die dunkle Seite und die Seite die auf fast allen Rechnern läuft, ohne das wir Erwachsenen dies erkennen. "Wenn jemand vor ihrer Haustür steht und ihrem Kind ein eindeutiges Angebot macht, zeigen Sie ihn an oder verweisen ihn von ihrem Grundstück. Per Chat sind diese Leute gleich im Kinderzimmer und klären Kinder über Sexualpraktiken auf, die noch nicht einmal die Eltern kennen. Und sie sind nicht strafrechtlich zu verfolgen".

Beate Schöning während ihres Vortrages im Blockhaus Ahlhorn
Um dies zu untermauern, wurde eine Internetverbindung zu einem Chatroom aufgebaut und Beate Schöning führte den Eltern live im Chat die Praktiken dieser Erwachsenen vor, die sich teils als Kinder ausgeben. Schon nach fünf Minuten im Chat war die Verbindung zur pädophilen Szene aufgebaut und nach kurzer Zeit wird schnell klar, das von fünf "Gesprächspartnern" zwei gleich die Richtung einschlugen, die auf ein Treffen hinweisen bzw. sexuelle Praktiken abverlangten oder weitergeben wollten.


Der Wolf im Schafspelz

"Wer sind diese Leute, die Kinder auf diese Weise bedrängen?" war eine der häufigsten Fragen der Eltern. "Die Täter sind zum Großteil ganz normale Bürger, männlich sowie auch weiblich, jeglichen Alters und was verblüffend ist, um ein Treffen wahrzunehmen fahren sie weite Strecken, um ein Kind sexuell zu bedrängen" beantwortete die Referentin diese Frage. In diesem Zusammenhang wurde auch der Verein NetKids vorgestellt. Netkids (Verein für den Jugendschutz im Internet) ist europaweit die erste Organisation die verdeckt im Internet recherchiert und damit auf Gefahren im Internet aufmerksam macht.

Im zweiten Teil konnten auch die Kinder mit einbezogen werden, die in einer eigenen "Unterrichtsstunde" über Gewaltspiele und das Chatten informiert wurden.
Beate Schöning wies am Ende dieser Veranstaltung noch darauf hin, dass Informationen für den schulischen Gebrauch nicht nur über das Internet zu beziehen sind. Ein vernünftiges Lexikon zum Nachschlagen und ein spannendes Buch versetzt einen wieder in die Lage, Internet-Täter des Grundstücks zu verweisen.

Die Teilnehmer waren sich einig darüber, dass es an der Zeit war, einmal ausführlich über diese Thematik zu sprechen und hoben die Fachexpertise der Referentin hervor, die keine Frage offen ließ.


Text: StFw Reiner Natemeyer / Hptm Dieter Hofmann
Fotos: StFw Peter Eigner

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