"Ich wollte immer schon katholisch sein"

Bei der Lourdes-Wallfahrt empfängt ein Soldat die Firmung

Lourdes (KNA) Ruhig und gefasst liest Hauptfeldwebel Sebastian Mense das Glaubensbekenntnis beim deutschen Eröffnungsgottesdienst der Internationalen Soldatenwallfahrt. Er ist sich seiner Sache sicher: Hier in Lourdes ist der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt, um in die katholische Gemeinschaft einzutreten. Der Meinung ist auch Militärbischof Walter Mixa, der dem 32-jährigen das Firmsakrament spendet: "Hier in Lourdes können Suchende im Glauben ihre Antwort finden", ist er sicher.

Für Mense ist ein langgehegter Traum in Erfüllung gegangen. "Ich wollte immer schon katholisch sein", erzählt der getaufte Protestant nach der Zeremonie. Diesen Glauben habe er seit je her als reiner empfunden. Den Segen nun von Bischof Mixa vor einer so großen Gemeinde zu empfangen, sei für ihn etwas ganz Besonderes gewesen." Ich war vorher so aufgeregt", gesteht der Hauptfeldwebel erleichtert, "ich konnte vorher die ganze Nacht nicht schlafen." Spätabends sei er deshalb noch zur Grotte gegangen und habe gebetet.

Ein Schlüsselerlebnis vor drei Jahren bestärkte den Hildener Soldaten in dem Wunsch, der katholischen Kirche anzugehören: "Auf einer Dienstreise in Rom hatte ich das Glück, an einer Audienz bei Papst Johannes Paul II. teilnehmen zu dürfen", erzählt er. Drei Jahre dauerte es noch, bis er sich endgültig zur Konversion entschloss. "Ich habe in dieser Zeit viele gute Erfahrungen in der katholischen Gemeinde meiner Frau gesammelt und intensive Gespräche mit unserem Standortpfarrer Gregor Ottersbach geführt", erzählt er.

Die Idee, sich auf der Soldatenwallfahrt firmen zu lassen, kam dann auch von Ottersbach. "Ich kenne Herrn Mense seit vier Jahren und hatte nach unseren vielen Unterhaltungen den Eindruck, dass so ein feierlicher Rahmen gut zu ihm passen würde", so der Düsseldorfer Pfarrer. Für den Geistlichen des Feldjäger Bataillons Hilden ist es nicht der erste Glaubenswechsel eines Soldaten: "Besonders nach dem Weltjugendtag habe ich einige Anfragen bekommen. Die Stimmung und ausgelassene Atmosphäre dort hat viele sehr bewegt", erzählt er.

Orientierungsuche sei für viele ein Hauptgrund über Konversion nachzudenken. "Die katholische Kirche mit ihren dauerhaften Strukturen, gibt den Menschen einen roten Faden in die Hand", erklärt er. Mense hat den neuen Glaubens-Faden ergriffen. Die Tage hier in Lourdes will er ganz bewusst erleben, mit anderen Gläubigen feiern und ins Gespräch kommen. Zwei ältere Pilgerinnen machen den Anfang, als sie auf ihn zukommen und herzlich gratulieren: "Es ist ein großer Tag, für Sie und für uns!"

Text: Janina Müller, KNA-Mitarbeiterin
Fotos: Oberleutnant Peer Uhlmann

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