Soldatenwallfahrt auf den Maria-Hilf-Berg bei Amberg

Die Soldatinnen und Soldaten sind unterwegs zum Amberger Maria-Hilf-Berg
Bei strahlendem Sonnenschein pilgerten auch in diesem Jahr über 800 Soldaten und Gäste aus den Seelsorgebezirken Bogen, Cham, Regensburg und Weiden am Donnerstag, dem 29. Juni 2006, zum Maria-Hilf-Berg bei Amberg. Die Soldatenwallfahrt ist seit 16 Jahren fester Bestandteil der Bergfestwoche. Organisiert wurde sie von dem Amberger Militärpfarrer Alfons Hutter und seinem Pfarrhelfer Hubertus Reimelt.

An der Schweppermann - Kaserne in Kümmersbruck trafen sich die Soldatinnen und Soldaten zum Abmarsch. Bei der ersten Station am Sportplatz in Moos gab Militärpfarrer Hutter einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Amberger Maria-Hilf-Berg-Wallfahrt. Die Wallfahrt geht zurück in die Pestzeit, genauer in das Jahr 1634, als die Seuche in der Stadt ausbrach. Am 3. September 1634 formierte sich ein Zug, um das von den Jesuiten gespendete Gnadenbild in die neue Kapelle auf den Berg zu bringen, die man der Gottesmutter zu Ehren "Maria-Hilf" nannte, wovon der Berg bis heute seinen Namen hat.

An dem Zug nahmen vor allem Offiziere der Amberger Garnison sowie Beamte und Bürger teil. Schon in den ersten Jahren nach der Begründung der Amberger Wallfahrt wurde sie sehr beliebt. Eine ganze Festwoche wurde erstmals zum 100jährigen Jubiläum 1734 gehalten. Eindrucksvoll war die Zahl der damaligen Besucher; insgesamt 56 000 Pilger waren zur Wallfahrt gekommen.

Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, der eigens aus Berlin angereist war, feierte die hl. Messe in Konzelebration mit dem Katholischen Leitenden Militärdekan München, Reinhold Bartmann, und Militärpfarrer Alfons Hutter im Freien vor der Basilika. Der Generalvikar predigte zum Thema "Die Welt zu Gast bei Freunden". Er knüpfte an die guten Erfahrungen an, die in diesen Tagen die Menschen auf den Straßen beim gemeinsamen Feiern erleben. Die Gemeinschaft, die dabei entstehe, sei der Platz für Gottes Heiligen Geist, sagte der Militärgeneralvikar. Auch am Anfang der Kirche habe diese Gemeinschaft gestanden, die den Jüngern Mut machte, die Botschaft Jesu Christi in alle Welt hinaus zu tragen. Wakenhut ermunterte die Gläubigen, diese positive Erfahrung als Gastgeschenk an ihre Mitmenschen weiterzugeben.

Ein sehr schönes Ereignis während des Gottesdienstes war die Firmung von Oberfeldwebel Alexander Weidmann (28), gebürtig aus Kirgisistan. MGV Wakenhut spendete ihm das Sakrament. Militärpfarrer Hutter hat Oberfeldwebel Weidmann auf die Firmung vorbereitet. Im August wird Pfarrer Hutter Oberfeldwebel Weidmann und seine Braut verheiraten.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Heeresmusikkorps 4 aus Regensburg unter der Leitung von Stabsfeldwebel Horst Kirch. Unter den Pilgern waren auch die Kommandeure, Oberst Koslowski aus Amberg, Oberst Neubauer aus Dornstadt und Oberstleutnant Deppisch aus Kümmersbruck. Ein besonderes Erlebnis war diese Wallfahrt wohl für die Soldaten des 2. Stryker- Kavallerieregimentes aus Fort Lewis, US-Staat Washington, die in Vilseck stationiert sind und eine Partnerschaftseinheit der 12. Panzerbrigade in Amberg sind. Nach altem bayerischen Herkommen traf man sich im Anschluss an den Gottesdienst zur einer deftigen bayerischen Brotzeit bei Freibier und Bratwürsten.

Text und Fotos: Marlene Beyel

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Weitere Bilder
Erste Stion am Sportplatz in Moos. Militärpfarrer Alfons Hutter erläutert die Entstehung der Amberger Hilf-Berg-Wallfahrt.
von rechts: Militärpfarrer Alfons Hutter und Pfarrhelfer Hubertus Reimelt
Zweite Station am Sportplatz
von links: Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, Pastoralreferent Helmut Brandl und Pfarrhelfer Reimelt nehmen eine Erfrischung zu sich
Junge Soldaten des 2. Stryker-Kavallerieregimentes (USA) aus Vilseck
600 Soldatinnen und Soldaten haben sich zum Gottesdienst versammelt. Im Vordergrund: Soldaten aus Fort Lewis
Militärpfarrer Alfons Hutter begrüßt die Gottesdienstteilnehmer
von rechts: Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, Katholischer Leitender Militärdekan Reinhold Bartmann, Pfarrer Karl-Dieter Schmidt
Oberfeldwebel Alexander Weidmann wird durch Militärgeneralvikar Walter Wakenhut gefirmt
Die Familie des Firmling
Soldaten aus Amberg überreichen Militärgeneralvikar Walter Wakenhut ein Geschenk
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