Tag der offenen Tür in Bremerhaven

Militärseelsorge oft gefragt

Kirche angefragt. Pastoralreferentin Carola Lenz-Menke mit Besuchern
Bremerhaven, 02.08.2006. Nicht nur dabei, sondern immer mittendrin, die Militärseelsorge! Frech und aufgeschlossen war der ökumenische Auftritt von katholischer und evangelischer Seite beim Infostand am sonnigen Tag der Offenen Tür an der Marineoperationsschule Bremerhaven am 27. Juli 2006.

"Die Aufgaben werden gemeinsam gelöst," so lachte Pastoralreferentin Carola Lenz-Menke, "das ist bei uns so üblich." Die lockere Atmosphäre und die vielen Gespräche boten einen schönen Einblick in die vielfältige Arbeit. Was liegt dort so an? Vor allem Lebenskundliche Unterrichte, persönliche Gespräche, Freizeiten, Gottesdienste und noch vieles mehr für "ihre" Soldaten mit deren Familien.

Auffallend dabei die aktuellen Unterrichtsthemen wie Kongoeinsatz oder Drogen, Eid und Gelöbnis oder Gewalt und Gewissen, Pulverfass Jerusalem oder Kindersoldaten. "Die Themen, das sind die Fragen, mit denen sich die Soldaten beschäftigen und auseinandersetzen" erläutert Militärpfarrerin Beatrix Kurth und fährt fort: "Es soll ein ethisches Fundament geschaffen werden, für die Herausforderungen von morgen." Damit dieses Ziel erreicht wird, werden gerne auch neue Wege im Unterricht beschritten.

So wie die Multimediashow des Arbeitskreises Soldaten (AKS), die auch am Infostand einen besonderen Magnet bildete: Ob Comics oder Rockmusik, Besinnliches oder Bibelquiz, diese Präsentation spricht jung und alt an. "Schon zu meiner Zeit (´56-´62) wussten die Pastoren, wie sie uns zur Seite stehen konnten", resümierte Herr Tollkühn (68), "und wir haben uns dann gefreut!"

"Ja, es ist schon eine besondere Herausforderung, Rekruten und älteren Berufssoldaten gleichermaßen ein Ansprechpartner zu sein", bestätigt Beatrix Kurth, "doch wenn der Mut beim Einzelnen wieder erwächst, dann hat man was bewegt."

Und das klingt so einfach. Doch im Gespräch wird dann deutlich, wie umfassend die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Verbänden und Trägern und in jedem Einzelfall verschieden aussehen kann.

"Richtig wertvoll ist der Pfarrer für die Truppe, wenn man sich mal aussprechen möchte, das hilft oft schon mal beim Ordnen der Gedanken", weiß Manfred Grabienski, der dies an Bord und im Geschwader erlebte.

So kamen viele miteinander ins Gespräch und nicht zuletzt die Angehörigen der Soldaten konnten sich so ihr eigenes Bild machen.

Militärseelsorge - Kirche unter den Soldaten, also immer mittendrin!

Text: Heinz-Werner Kurth,
Foto: Wilko Arndt, Marineoperationsschule

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