26. Fußwallfahrt nach Tschenstochau

Deutsche Soldaten beteiligten sich zum vierten Mal an der Wallfahrt

Gottesdienst mit dem Bischof von Tschenstochau, Stanislaw Novak
Berlin, 18.08.2006. Etwa 700 Soldaten aus Polen, der Slowakei, der USA und aus Deutschland pilgerten vom 05. - 14. August 2006, ausgehend von Warschau, zur Schwarzen Madonna nach Tschenstochau. Die 47 deutschen Soldaten der Panzerbrigade 21 aus Augustdorf wurden begleitet von Militärpfarrer Zbigniew Mlak, Standortpfarrer von Torgelow und dem Projektoffizier Leutnant Dominik May.

Die deutschen Soldaten waren zweieinhalb Monate auf diese Wallfahrt vorbereitet worden, sportlich, wie auch spirituell durch Volleyball, Schwimmen, Krafttraining, aber auch durch religiöses Hintergrundwissen über den Wallfahrtsort der Schwarzen Madonna. Trotz des Trainings, war der Marsch, aufgrund der Wetterverhältnisse, nicht so ganz einfach. Sanitätstruppführer, Oberfeldwebel Carsten Perkampus, vom Sanitätszentrum Augustdorf, musste so manche schmerzenden Füße verarzten. Die körperlichen Beschwernisse, ebenso hervorgerufen durch die massiven Regenergüsse, ließen die Motivation nicht sinken. Unter den deutschen Kameraden befanden sich auch zwei Moslems und eine Soldatin sorbischer Herkunft.

Soldaten aus Polen, Deutschland, USA und der Slowakei beim Gottesdienst
Hauptgefreiter Robert Vahsmer (23), der in diesem Jahr auch an der Lourdeswallfahrt teilgenommen hat, freut sich auf die Ankunft im Marienwallfahrtsort Tschenstochau. Robert Vahsmer hat sich erst vor drei Jahren taufen lassen und sein Beweggrund für diese Wallfahrt ist nicht nur der sportliche Anreiz, sondern durchaus auch ein religiöses Motiv, betont er. Er gibt jedoch zu bedenken, dass für jüngere Leute nicht soviel geboten wird wie in Lourdes. Es gelte striktes Alkoholverbot und ein internationales Treffen außerhalb des Zeltlagers an den Abenden sei auch nicht vorgesehen.

Die Pilger in Tschenstochau lassen sich auch nicht durch Regenwetter abhalten
Stabsgefreiter Enrico Kolbe (22), kennt den polnischen Katholizismus aus seinem Elternhaus. Seine Mutter ist eine gebürtige Polin und vor Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland ausgewandert. Enrico Kolbe war schon zwei mal in Lourdes und auch er vermisst als junger Mann die Abwechselungsmöglichkeiten. Trotzdem freut er sich bei dieser Wallfahrt dabei zu sein und besonders in Tschenstochau, vor dem Gnadenbild der Schwarzen Madonna, auf dem Jasna Góra anzukommen.

Beim Wallfahrtshöhepunkt, zum Hochfest Maria Himmelfahrt, treffen sich in Tschenstochau Tausende, meist sehr junge Pilger. Mit Gebet und Gesang marschieren alle durch die Straßen zum Heiligtum, flankiert von polnischen Zuschauern, die winkend und singend die Pilgergruppen begrüßen. Die Freundlichkeit und Offenheit sind schon bemerkenswert.

Von links: Militärpfarrer Zbigniew Mlak, Leutnant Dominik May und Militärgeneralvikar Walter Wakenhut
Militärbischof Dr. Tadeusz Ploski begrüßte aufs herzlichste Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, der die beiden letzten Etappen des Weges mit den deutschen Soldaten mitmarschiert ist. Militärbischof Ploski würdigte im Feldgottesdienst die Gottesmutter als Fürsprecherin für den Frieden in der Welt. Generalvikar Wakenhut dankte für die Gastfreundschaft. Er erinnerte an die ungute Geschichte des Dritten Reiches und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass deutsche und polnische Soldaten vereint, gerade am Festtag des Heiligen Maximilian Kolbe miteinander um Versöhnung und Frieden beten. Als hoher Repräsentant der polnischen Kirche nahm der Primas Kardinal Josef Glemp teil, als Vertreter der slowakischen Militärseelsorge, Militärbischof Frantisek Rabek und als höchster Soldat der Bundeswehr, der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Otto Budde.

Text und Fotos: Marlene Beyel
Leiterin der Pressestelle
Katholisches Militärbischofsamt

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Weitere Bilder
Nach dem Gottesdienst gibt es einen heißen Tee
Die deutschen Soldaten auf ihrem Pilgerweg nach Tschenstochau
Feldgottesdienst mit dem polnischen Militärbischof Dr. Tadeusz Ploski
Von links: Militärgeneralvikar Wakenhut mit Pater Dr. Jan Golonka und Maren Palka
Wallfahrt zum Heiligtum. Zweiter von rechts, Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Otto Budde.
Foto: Zbigniew Kepa
Am Ziel angekommen, vor dem Gnadenbild der Schwarzen Madonna in Tschenstochau.
Foto: Zbigniew Kepa
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