Soldaten auf den Spuren von Mutter Teresa

Wallfahrt an Mariä Himmelfahrt zur Schwarzen Madonna von Letnica

Letnica, 15.08.2006. Rund 15.000 Pilger zählte der berühmte Marien-Wallfahrtsort Letnica im Südosten des Kosovo nur wenige Kilometer von der Grenze zu Mazedonien entfernt vor dem Krieg alljährlich an Mariä Himmelfahrt. Die Katholiken aller Volksgruppen feierten dort das Hochfest, mit dem der Aufnahme Mariens in den Himmel gedacht wird. Auch die orthodoxen Kirchen und die anglikanischen Kirche feiern Mariä Himmelfahrt übrigens am 15. August. Und muslimische Hirten pilgerten zum Heiligen Berg von Letnica, um ihre Schafe dreimal um die Kirche mit der Schwarzen Madonna zu treiben. Vor dieser Marienfigur verspürte übrigens Mutter Teresa ihre Berufung zur Missionsschwester.
Noch sind in Letnica viele Häuser zerstört, Ruinen, die von den Schrecken des Krieges zeugen. Mariä Himmelfahrt wird wie andere kirchliche Feste aber bereits wieder als fröhliches Volksfest gefeiert mit Marktbuden, Imbissständen und Zelten zum Schutz vor der Sonne. Ein altes Kettenkarussell lockt die Jugend. Auf der Wiese neben der Kirche steht ein Zelt des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen UNHCR, in dem eine Roma-Familie, lebt, daneben campen die Betreiber von Marktständen mit ihren Luxuskarossen, Pilger lauschen beim Picknick dem Freiluftgottesdienst.
Unter den Wallfahrern auch Vertreter zahlreicher KFOR-Nationen, darunter zwei Dutzend Deutsche und Österreicher aus den Feldlagern in Prizren. Stärkere Gruppen stellen Italiener, Spanier, Franzosen, Portugiesen und Amerikaner. Von einem Parkplatz an einer Fabrikruine führt der Pilgerweg durch eine Berglandschaft, die an die Rhön mit dem Kreuzberg erinnert. Andachten in reizvoller Landschaft, ein fröhlicher Gottesdienst auf einer Wiese unter Mirabellenbäumen. Junge Soldaten aus Tschechien, Belgien oder Finnland nutzen die Rast zum Foto-Shooting. Pater Stephan Schmuck bittet zum Gruppenbild mit General Philippe Sommaire. Ein herrlicher Blick noch auf die Kirche von Letnica, das Ziel der Wallfahrt

Text: Marjo Stöpler
Foto: SG Marcel Meyer

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