Findet man die Wahrheit über den "Da Vinci-Code" auf Sardinien?

Sonntagsgottesdienst mit den Teilnehmern des Soldatenwochenendes
Decimomannu. Das erste Hauptkommando des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" durfte sich in diesem Sommer besonders freuen. Begleitete doch der katholische Standortpfarrer Andreas Ullrich das Jagdgeschwader 71 nach Decimomannu auf Sardinien über den kompletten Zeitraum des Kommandos. Dadurch ergaben sich zusätzliche moralische Unterstützung, zahlreiche interessante, oft aufmunternde Gespräche, als Krönung für viele gewiss die religiöse Wochenendveranstaltung im schönen Hotel "Horse Country" an der Westküste Sardiniens.

Das Wochenende diente zur Entspannung, aber auch dazu, den Glauben zu bekräftigen oder über Gott und den Glauben nachzudenken. Dazu diente zum einen die heilige Messe am Sonntag, die nicht nur für Gläubige ansprechend war, aber auch das Programm am Samstag.

Fast jeder Teilnehmer hatte schon einmal das Buch "Sakrileg" von Dan Brown gelesen, oder den Kinofilm "The Da Vinci-Code" im Kino oder auf DVD gesehen. So war jedem auch klar, welch kritische und zum Teil suspekte Ansichten in diesem Roman beschrieben und als Wahrheiten deklariert wurden. Sicherlich, der Roman, wie der Film, waren fesselnd und spannend, eine wirklich gute Unterhaltung. Jedoch sollte die Wahrheit für den Einzelnen nicht in einem fiktiven Roman, sondern in bekannten Tatsachen und vor allem im Glauben liegen. So wurden die angeblichen Wahrheiten über den "Heiligen Gral" und die Deutungen des Abendmahls genauso kritisch besprochen, wie die Rolle der geheimen Bruderschaft "Priori de Sion".

Die Teilnehmer des Soldatenwochenendes im Hotel Ala Birdi/Aborea
Fans von Dan Brown wurden nun mit Tatsachen konfrontiert, die auch durch die modernen Medien untermalt wurden und somit schon bald jeden in das Thema eingebunden hatten. Es wurde deutlich, dass sich Dan Brown auf verschiedenerlei fiktive und fragwürdige Literatur stützt und diese in seinen Büchern als spannende und schockierende Wahrheiten aneinander reiht. Das liest sich spannend und äußerst glaubwürdig, überzeugt sogar einige Leser und Zuschauer. Diese sollten sich aber nicht von diesen Geschichten blenden lassen, stattdessen auf das hören, was wir tatsächlich wissen. Jeder sucht und findet jedoch seine eigenen Wahrheiten und somit war genug Raum für Diskussionen geschaffen. Selbst Stunden nach dem eigentlichen Programm wurde unter den einzelnen Teilnehmern noch eifrig diskutiert, erkannten nun viele die Fiktivität und die Realitätsfremde des Romans. Trotzdem fehlten anderen die Beweise für die Argumente der Kirche. Um auch bei diesem Personenkreis Gehör zu finden, wurde am folgenden Tag ein vortrefflicher Gottesdienst gehalten.

Der Gottesdienst am Sonntagmorgen einte alle Teilnehmer, egal ob Katholik, Protestant oder Atheist. Gemeinsam wurde die heilige Messe gefeiert und erlebt. Erhebend, wenn Atheisten und Christen beisammen singen und sogar beten - jeder auf seine Weise. Außergewöhnlich war auch der Ort. Staunend nahm jeder Teilnehmer war, wie ein Seminarraum im Hotel zu einem Ort verwandelt wurde, an dem man Gottes Gegenwart spüren kann. Passend dazu die Worte Jesajas für diesen Sonntag, da viele von den langen und oft auch strapaziösen Tagen während des Kommandos so gefordert waren, dass die Augen sich nicht für alles öffneten, die Ohren nicht alle Töne wahrnahmen. Oft war man froh, einen Moment der Ruhe zu finden, um sich selbst auszuruhen. Selten blieb Zeit, auf andere einzugehen, über den "Staffelrand" hinaus zu sehen. Aber durch dieses Wochenendprogramm hatte man auch dafür wieder Aug und Ohr.

"Dann können die Blinden wieder sehen, und die Tauben wieder hören. Dann springt der Gelähmte wie ein Hirsch, und der Stumme jubelt vor Freude." (Jes 35, 5-6a)

Text und Fotos:
OLt Kurch

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