Das Friedensengagement des Heiligen Stuhls

Militärgeneralvikar Wakenhut begrüßt die Gäste
Berlin, 18.10.2006. Aus Anlass des Patroziniums der Kapelle in der Kurie des Katholischen Militärbischofs in Berlin, lud Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut am 18. Oktober 2006 die in der Bundesrepublik Deutschland akkreditierten Militärattaches zu einem Vortrag und Empfang ein. Der Leiter der deutschsprachigen Sektion im Staatssekretariat Seiner Heiligkeit (Vatikan), Monsignore Dr. jur. can. Christoph Kühn, referierte zum Thema "Das Friedensengagement des Heiligen Stuhls im Rahmen seines völkerrechtlichen Auftretens". In seinen Ausführungen ging er auf das Friedensengagement des Heiligen Stuhls im Kontext des Völkerrechtes ein.

Der Heilige Stuhl handele souverän als Völkerrechtssubjekt und sei nicht zu verwechseln mit dem Staat der Vatikanstadt, so Dr. Kühn. Das Interesse des Heiligen Stuhls sei weltumspannend; es habe seinen Ort auch in den internationalen Organisationen, deren Arbeit er als Mitglied oder als "Ständiger Beobachter" begleite. Das Friedensengagement des Heiligen Stuhls bezeichnete der Päpstliche Diplomat als eine natürliche Konsequenz des Interesses am Wohl des Menschen und am Wohl der Gemeinschaften, in denen der Mensch lebt. Kirche müsse immer auf der Seite des Menschen stehen. Der Schwerpunkt der Arbeit liege auf dem Schutz der Person und ihrer Würde und in der Folge auch beim Einsatz für Gerechtigkeit unter den Menschen und Völkern. Monsignore Kühn verwies in diesem Zusammenhang auf einen Abschnitt aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. an den neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl Dr. Hans-Henning Horstmann.

Papst Benedikt warnte davor, Toleranz mit Indifferentismus zu verwechseln. Jede Form von Gleichgültigkeit sei dem tiefen christlichen Interesse am Menschen und an seinem Heil radikal entgegengesetzt. Wahre Toleranz setze immer auch den Respekt vor dem Anderen voraus, vor dem Menschen, der Geschöpf Gottes ist. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Frieden - Monsignore Kühn erwähnte die alljährlichen Feiern des Weltfriedenstages am ersten Januar eines jeden Jahres, zu dem der Apostolische Stuhl seit fast 40 Jahren eine Botschaft sendet - seien die Achtung der Menschenwürde, die Erziehung zum Frieden durch Versöhnung, die Bereitschaft zur Gerechtigkeit, zur Wahrheit und zur Vergebung.

Insbesondere ging Dr. Kühn auf die Friedensbotschaft 2003 ein, die der Erinnerung an die Enzyklika "Pacem in Terris" gewidmet war, die Papst Johannes der XXIII. 1963 veröffentlicht hatte. Die Enzyklika behalte ihren Wert auch heute nicht zuletzt deshalb, weil sie die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die vier Säulen des Friedens gelenkt habe: auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit. Diese vier Säulen behielten in der Friedensarbeit des Heiligen Stuhls auf internationaler Ebene eine zentrale Bedeutung.

Im Anschluss an den Vortrag kam es mit Monsignore Kühn und den Attaches zu einer lebhaften und fruchtbaren Aussprache. Ein gemeinsamer Empfang schloss die Begegnung ab.

Text und Fotos:
Marlene Beyel
Leiterin der Pressestelle
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Monsignore Dr. Christoph Kühn
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