"Steine sein mit Ecken und Kanten"

Feldgottesdienst in Flörsheim

Die Gemeinde beim Feldgottesdienst
Mainz/Flörsheim (rum). Den 23. April, Tag des heiligen Georgs, Drachentöter und Schutzpatron der Panzertruppe, wählte der katholische Militärpfarrer in Mainz, Christian Preis, um mit Soldaten, Arbeitnehmern und ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr aus Mainz und Wiesbaden einen Feldgottesdienst zu feiern. Auch einige Flörsheimer Bürger mit dem 1. Stadtrat Markus Ochs an der Spitze fanden den Weg zur idyllisch oberhalb von Flörsheim am Main gelegenen Kriegergedächtniskapelle, die von 1925 bis 1928 zur Erinnerung an die im 1. Weltkrieg gefallenen Flörsheimer errichtet wurde. Bei schönem Wetter, was an diesem Frühlingstag der Fall war, hat man von hier einen herrlichen Blick nach Frankfurt und den Odenwald.

Militärpfarrer Christian Preis: "Stein sein mit Ecken und Kanten!"
"Pilger sind wir Menschen, suchen Gottes Wort. Unerfüllte Sehnsucht treibt uns fort und fort", sang die Gemeinde zur Eröffnung des Gottesdienstes. Nach der Lesung aus dem 1. Petrusbrief und dem Halleluja-Ruf begann Pfarrer Preis seine Predigt mit dem bekannten Werbeslogan "Auf diese Steine können Sie bauen". Indem er der Gemeinde einen unförmigen Stein präsentierte, sagte er: "Jeder von uns ist ein kleiner Stein, einmalig und unverwechselbar, nicht uniform, sondern individuell. Ich wünsche uns, dass wir Steine sind, auf die man bauen kann - mit Ecken und Kanten." Die anschließenden Fürbitten galten besonders den Soldaten, die in den Einsatzgebieten für Frieden und Freiheit ihr Leben riskieren.

Zur Gabenbereitung sang die Gemeinde "Nimm, o Herr, die Gaben, die wir bringen" und nach der Eucharistiefeier "Möge die Straße uns zusammenführen". Im Anschluss an das "Vater unser", dem Segen und der Entlassung lud Pfarrer Preis die Gemeinde zum gemütlichen Beisammensein ein. Fleißige Hände hatten hierzu ein traditionelles rheinhessisches Mahl vorbereitet - Weck, Worscht und Woi (Brötchen, Wurst und Wein). Hierbei ließ man den herrlichen Frühlingstag im Schatten der Kriegergedächtniskapelle ausklingen.

Die Kriegergedächtniskapelle bei Flörsheim am Main
Das kleine Gotteshaus liegt zwischen Flörsheim und der Weinbaugemeinde Wicker, dem so genannten östlichen "Tor zum Rheingau". In unmittelbarer Nähe steht die von Weitem sichtbare Flörsheimer Warte, einer von ehemals vier Wachtürmen eines Verteidigungswerks, der "Kasteler Landwehr". Früher war sie sichtbares Zeichen der territorialen rechtsrheinischen Interessen des Mainzer Kurfürsten, verlor aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Eingliederung der rechtsrheinischen kurmainzer Dörfer ins Nassauische Fürstentum ihre Bedeutung. Flörsheimer Warte und Kriegergedächtniskapelle sind hervorragend restauriert und laden ob ihrer Lage stets viele Ausflügler zum Verweilen ein.


Quelle: Pressestelle Wehrbereichskommando II, Mainz

Text und Fotos: Rudi Meiszies (rum)

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