Friedensgottesdienst im Aachener Dom im Mai

Bei der Feier des Friedensgottesdienstes im Aachener Dom
Aachen, 08.05.2008. Jedes Jahr im Frühjahr laden der Katholische Leitende Militärdekan Mainz und der Aachener Bischof zum Friedensgottesdienst ein.
Frisches Grün rund um den Dom, herrliches Wetter bei milden Temperaturen, die äußeren Umstände des Gottesdienstes im Hohen Dom zu Aachen konnten besser nicht sein. Das Licht strömte durch die bunten Fenster der alten Pfalzkapelle, so erstrahlten die goldenen Schreine und der Ambo aus dem 12. Jahrhundert.

Der Zuspruch der Soldaten war erfreulich in Zeiten ständiger Terminknappheit. Sogar die uralten Bronzetore des Haupteingangs wurden zu diesem Anlass geöffnet. Der stilvolle Gottesdienst konnte mit der aktiven Beteiligung vieler Soldaten der Fachschule des Heeres gefeiert werden. Einige afrikanische Lehrgangsteilnehmer, die die Fürbitten lasen, brachten Farbe ins graue Spiel deutscher Uniformen und trugen blau, rot und grün.

Der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und der Stellvertretende Katholische Leitende Militärdekan Gregor Ottersbach wurden unterstützt von drei Konzelebranten und zwei Soldaten, die zu Diakonen geweiht sind. Der Gottesdienst war von Mitgliedern des Mitarbeiterkreises und Pastoralreferent Dieter Spoo vorbereitet worden. "Wenn Hl. Messe, dann auch richtig!", hatten sich einige Soldaten gesagt und verströmten reichlich Weihrauch im Dom. Ausgewählte Texte sorgten für Nachdenklichkeit.

Der Bischof wies in seiner Predigt auf das symbolträchtige Datum des Tages hin. Am 8. Mai 1945 war der Faschismus endgültig zusammengebrochen. Er mahnte in seiner Predigt den unbedingten Vorrang des Friedens vor der Ausübung von Gewalt an und bezog in diese Mahnung den sechzigsten Jahrestag der Gründung Israels mit ein. Er betonte den Auftrag einer westlich-christlichen Welt, alles für den Frieden zu tun und ihn wenn nötig zu sichern. "Für Christen gibt es keine Alternative zum Frieden", sagte er.

Nach dem Gottesdienst, der musikalisch auf hohem Niveau von einem Bläserquintett des Hildener Ausbildungsmusikkorps begleitet wurde, lud Dekan Ottersbach alle Gottesdienstteilnehmer zum Empfang in die nahe gotische St. Nikolauskirche. Diese Klosterkirche wird als "Citykirche" multifunktional genutzt und
strahlt eine würdig-großzügige Atmosphäre aus. Hier gab es eine Reihe kurzer Ansprachen und Grußworte von Geladenen aus dem Laienapostolat, dem städtischen und militärischen Raum. Dass niemand hungrig und durstig nach Hause gehen mußsste, versteht sich von selbst.

Die Friedensgottesdienste folgen ihren festen Regeln. Überraschungen erwartet hier keiner, doch die hohe Beteiligung von Soldaten im Altarraum und viele mitbetende Soldaten im Kirchenschiff machten die Feier zu einer "runden Sache".

Text und Fotos: Dieter Spoo

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