Katholischer Leitender Militärdekan Monsignore Miebach verabschiedet

v.l.: Generalmajor Wolf Langheld, Militärbischof Dr. Walter Mixa, Monsignore Heinz Peter Miebach
Berlin, 18.06.2008. "Was er sagt, lebt er selber, er spielt kein Theater, macht keine frommen Sprüche. Er ist ein identischer Priester". Mit diesen Worten leitete Militärbischof Dr. Walter Mixa, Bischof von Augsburg, am 12. Juni 2008, die Verabschiedung des Katholischen Leitenden Militärdekans Hannover, Monsignore Heinz Peter Miebach (63) in den Ruhestand ein. Miebach versuche durch menschliches Beispiel, durch Güte und durch Herzlichkeit, seinen Glauben weiter zu geben. Er habe in den 25 Jahren in der Katholischen Militärseelsorge immer auf das Fundament des christlichen Glaubens gebaut und danach gelebt.

Festlich war das Pontifikalamt anlässlich seiner Verabschiedung in der Pfarrkirche Sankt Eugenius in Hannover, das Militärbischof Mixa in Konzelebration mit dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, Weihbischof Freiherr von Twickel, Militärgeneralvikar Walter Wakenhut sowie zahlreichen Militärgeistlichen feierte. Unendlich groß war auch die Schar der Gläubigen: vom Kommandeur bis zum Mannschaftsdienstgrad, vom Präsidenten der Wehrbereichsverwaltung bis zum einfachen Angestellten, darüber hinaus viele ehemalige Militärseelsorger und Pfarrhelfer und natürlich seine Angehörigen, die er liebevoll den "Miebach-Clan" nennt. Drei kroatische Militärgeistliche hatten die weite Reise nicht gescheut, um ihrem Mitbruder Heinz Peter Dank auszusprechen für 10 Jahre freundschaftliche Verbindung in guter Partnerschaft.

Es sei nicht einfach nach 25 Jahren Seelsorge unter den Soldatinnen und Soldaten Adieu zu sagen, bemerkte Miebach beim anschließenden Empfang mit etwa 400 Gästen in der Ehrenhalle der Kurt-Schumacher-Kaserne. Angefangen habe er, als er wegen der Proteste bezüglich des NATO-Doppelbeschlusses an den Kasernentoren über viele Demonstranten steigen musste, um in die Kaserne zu kommen. Ihm sei es immer ein großes Anliegen gewesen, Frieden dorthin zu bringen, wo der Frieden gefährdet ist. Als größte Herausforderung definierte Miebach die Wende der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee zu einer Einsatzarmee, die er als Militärseelsorger fast an allen Einsatzorten in ihrem Wirken mehrfach begleiten konnte. Er habe festgestellt, dass es sehr wichtig sei, über die Menschen und deren Kultur in den entsprechenden Einsatzgebieten Bescheid zu wissen um diesen als Partner begegnen zu können. Aus solcher Einsicht heraus sei es am besten möglich, an der Befriedung einer Krisenregion positiv mitzuwirken. Der Seelsorger Heinz Peter Miebach hat sich nie gescheut auf Missstände hinzuweisen. "Sie haben es uns als glaubwürdiger Botschafter der Kirche nicht immer leicht gemacht", so der Kommandeur der 1. Panzerdivision Generalmajor Wolf Langheld. "Aber für Ihre verantwortungsvolle Kritik danke ich Ihnen!"

Heinz Peter Miebach hat sich neben seiner Tätigkeit in der Militärseelsorge, immer sozial engagiert, indem er jungen Menschen, die im Leben nicht zurecht kamen, ein Zuhause gegeben hat. Auch für die Zukunft, in seinem Ruhestand, schwebt ihm ein Projekt vor. Er möchte sich gerne in die Einsamkeit zurückziehen und im ehemaligen Benediktinerkloster im eichsfeldischen Renshausen den Menschen Raum gewähren, die in einer stressgeladenen Zeit einen Zufluchtsort suchen.

Marlene Beyel
Leiterin Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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