„Waldweihnacht“ am „Franzosenkreuz“ in Hammelburg

Soldaten-Adventsfeier

Teilnehmer mit Kerzen in den Händen
Truppenübungsplatz Hammelburg, 15.12.2009. „Das ist eine sehr beeindruckende Feier“, waren sich alle Teilnehmer einig; sie sprachen von der „Waldweihnacht“ des GKS-Kreises Hammelburg (Gemeinschaft Katholischer Soldaten). Über einhundert Teilnehmer trafen sich auf dem Truppenübungsplatz am „Franzosenkreuz“. Der General der Infanterie und Kommandeur der Infanterieschule, Brigade-General Josef Blotz, der Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Hammelburg, Regierungs-Direktor Martin Kammler, der Leiter des Bereichs Weiterentwicklung der Infanterie, Oberst Günter Görsch, und viele andere Soldaten, ehemalige Soldaten und ihre Familienangehörigen, auch mehr als ein Zug „einfacher“ Soldaten aus der Rekrutenkompanie waren gekommen, um sich in der dienstlich oft so hektischen Vorweihnachtszeit ein wenig innere Ruhe zu gönnen.

Der Vorsitzende des GKS-Kreises Hammelburg, Oberstleutnant a. D. Franz Herrler, gestaltete zusammen mit dem katholischen Militärpfarrer Stephan Frank eine eindrucksvolle liturgische Feier zum Thema „Licht“. Nach der Begrüßung spielte die Musikkapelle des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Hammelburg unter Leitung von Herrn Emmerling zunächst einen Choral. Oberleutnant Kloth, Zugführer im Hammelburger Offizieranwärter-Bataillon, verlas eine wahre Begebenheit über ein Weihnachtserlebnis im Kriegsjahr 1941 auf der Krim. Militärpfarrer Frank stellte dieses Weihnachtserlebnis ins Zentrum seiner Betrachtung, dass „Licht“ ein Grundbedürfnis des Menschen ist.

Als Antwort sangen die Teilnehmer das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, welches der evangelische Pastor Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager kurz vor seinem Tod geschrieben hat. Darin heißt es: „Lass warm und still die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht. Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. Wir wissen es: dein Licht scheint in der Nacht.“ Wie wahr: In der beginnenden Dunkelheit standen die Teilnehmer mit brennenden Kerzen um das von französischen Kriegsgefangenen nach dem 1. Weltkrieg geschnitzte Kreuz.

Nach einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis und Fürbitten, auch für die Soldaten und Militärseelsorger in den vielfältigen Einsätzen, beteten alle zusammen das „Vater unser“ und ließen sich einen „Irischen Weihnachtssegen“ zusprechen. Nach dem Segen sangen alle Teilnehmer mit Unterstützung der Musikkapelle das schöne Lied: „Im Advent, im Advent, ist ein Licht erwacht, und es brennt, und es brennt, durch die dunkle Nacht. Seid bereit, seid bereit, denn der Herr aller Herren ist nicht mehr weit …“

Mit dem Dank für das Mitfeiern und einem Geschenk an die Musikkapelle lud der Vorsitzende des GKS-Kreises alle Teilnehmer ein zu einem anschließenden Imbiss mit Stollen, Glühwein und einer kräftigen Gulaschsuppe in die nahegelegene „Wetterhütte“ auf der Schießbahn 6 des Truppenübungsplatzes.

So sagte der Kommandeur der Lehrgruppe A, Oberstleutnant Ulrich Schröder, kurz bevor er ins Wochenende fuhr: „Diese Stunde am ‚Franzosenkreuz’ war die angenehmste der ganzen Woche. Es hat gut getan.“

Text und Fotos: OTL a. D. Franz Herrler

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Weitere Bilder
Die Musikkapelle des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Hammelburg unter Leitung von Herrn Emmerling
Soldaten der Rekrutenkompanie 1 Hammelburg
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