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Internationaler Soldatengottesdienst 2008 im Hohen Dom zu Köln

Weltfriedenstag stellt die Menschheitsfamilie in den Mittelpunkt

Militärdekan Ursprung, Verteidigungsminister Jung, Joachim Kardinal Meisner, Wehrbeauftragter Robbe und Militärdekan Schnettker beim Empfang
Seit mittlerweile 30 Jahren wird das neue Jahr in der Katholischen Kirche in Deutschland und der Katholischen Militärseelsorge mit dem Gebet für den Frieden in der Welt und zwischen den Menschen begonnen. Der Katholische Leitende Militärdekan Köln-Wahn, Msgr. Rainer Schnettker, lädt deshalb in den Hohen Dom zu Köln Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, Soldatinnen und Soldaten der verschiedenen Nationen sowie die Angehörigen der Bundespolizei zum Weltfriedenstag ein.

Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, zelebrierte in Anwesenheit des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, des Oberbürgermeisters der Stadt Köln, Fritz Schramma, und zahlreicher hochrangiger Repräsentanten aus Kirche, Politik, Streitkräften und Verwaltung den Gottesdienst mit mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten aus den Seelsorgebezirken Aachen, Nörvenich, Köln, Bonn, Wahn, Siegburg, Düsseldorf und Brunssum. Zusätzlich nahmen an dem Gottesdienst Soldaten der britischen, belgischen, amerikanischen und kanadischen Streitkräfte sowie Beamte der Bundespolizei und Lehrgangsteilnehmer des Bundessprachenamtes in Hürth teil.

Papst Benedikt XVI. stellte in diesem Jahr die "Menschheitsfamilie (als) Gemeinschaft des Friedens" in den Mittelpunkt seiner Friedensbotschaft. In seiner Predigt erinnerte Joachim Kardinal Meisner an die grundlegenden Veränderungen in der Welt und insbesondere in Europa, die sich mit dem Zerfall des Ostblocks einstellten. Mit Blick auf die jetzige Situation sagte Kardinal Meisner wörtlich: "Der Friede schon zum Greifen nahe. Und heute? Kampfhandlungen auf fast der ganzen Welt. Und auf alle fällt drohend der finstere Schatten des internationalen Terrorismus, den manche bereits als Dritten Weltkrieg bezeichnen." An die Soldatinnen und Soldaten gerichtet weiter: "Tatsächlich aber hat militärischer Einsatz nur da seine Berechtigung, wo Soldaten sich mit ihrem Wissen und ihrer Kraft in den Dienst der einen, weltumspannenden Menschheitsfamilie stellen, um Unheil und Unrecht von ihr fernzuhalten. Möge Gott Sie darin bestärken und mit seinem Segen begleiten."

Beim anschließenden Empfang im Kölner Maternushaus erinnerte der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, in seinem Grußwort daran, dass mit Blick auf die Predigt Unheil und Unrecht aber nur erkennt, "wer einen klaren inneren Kompass hat". Dr. Jung wörtlich weiter: "Hierbei steht die Militärseelsorge an der Seite der Soldatinnen und Soldaten".

Militärdekan Msgr. Carl Ursprung konnte als Stellvertreter des Militärgeneralvikars, Prälat Walter Wakenhut, die Grüße des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Kurie des Katholischen Militärbischofs in Berlin übermitteln. In seiner Rede vor den Gästen hob er wörtlich hervor: "Wer nicht betet ,Ehre sei mir', sondern ,Ehre sei Gott', weiß sich selbst richtig einzuordnen. Er bewahrt sich selbst vor falschem Stolz, vor Überheblichkeit und vor Menschenverachtung."

Für die Soldatinnen und Soldaten, die sich in der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) zusammengefunden haben, nutzte deren Bundesvorsitzender, Oberstleutnant Paul Brochhagen, die Gelegenheit, um sich für die Unterstützung durch die deutschen Bischöfe zu bedanken. Er erinnerte dabei an die im Jahr 2005 verfasste Erklärung zu Stellung und Aufgabe der Bundeswehr, in denen die deutschen Bischöfe "Soldaten als Diener des Friedens" eingeordnet hatten.

Josef König