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"Arche" ging an der Gave vor Anker

Der Projektchor der Katholischen Militärseelsorge, die "Christliche Chorgemeinschaft Arche Noah" gestaltete die Wallfahrt mit

Die diesjährige Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes war, nicht zuletzt wegen ihres 50. Jubiläums und der 150-jährigen Marienerscheinung, ohne Frage ein Höhepunkt für alle teilnehmenden Nationen. Für die über 50 Sängerinnen und Sänger der Christlichen Chor-gemeinschaft war die Wallfahrt Erlebnis und Anstrengung zugleich. Sie war 2000 in Holloman/USA, einem deutschen Auslandsstandort der Luftwaffe, als Kirchenchor gegründet und 2003 als Projektchor der Katholischen Militärseelsorge in Deutschland mit neuen Sängern weitergeführt worden.

Aufstehen, frühstücken, singen, Mittagessen, singen … - so sah der normale Pilgeralltag für die "Besatzung" der Arche Noah aus. Entweder Probe oder Auftritt oder beides an einem Tag. "Wir waren vor fünf Jahren schon einmal dabei", sagt Oberstleutnant Thomas Mayer, Leiter des Chores. "Als sich nun nochmals die Möglichkeit ergab, aktiv an der Jubiläumswallfahrt teilzunehmen, haben wir gerne zugesagt." Über 50 Chormitglieder folgten dem Ruf des Dirigenten und seines Cheforganisators Harald Maser, Pfarrhelfer in Fürstenfeldbruck, zu Probentagen nach Leitershofen und dann bereits zum Eröffnungsgottesdienst des Pilgerzuges III in Rastatt. Trotz schlechter Akustik im modernen Kirchenraum war die Resonanz der Soldaten eindeutig: "Das hat sich toll angehört, super, dass wir einen Chor dabei haben. So ein mehrstimmiger Gesang macht den Gottesdienst ja noch festlicher."

In Lourdes gestaltete die Arche Noah zusammen mit dem Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim unter anderem den Eröffnungsgottesdienst an der Grotte und den Abschlussgottesdienst in der Eglise Sainte Bernadette. Höhepunkt für die Sängerinnen und Sänger war jedoch der Samstag der Wallfahrt: Drei Auftritte an drei verschiedenen Orten innerhalb von sechs Stunden. Los ging es mit einer Heiligen Messe mit Militärbischof Dr. Walter Mixa und einer Vielzahl von Ehrengästen in der Rosenkranzbasilika. Anschließend mussten der Chor und eine kleine Besetzung des Musikkorps mit dem Bus quer durch die Stadt, um den offiziellen Empfang des Militärbischofs für die deutschen Teilnehmer zu umrahmen. Im durch Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung eröffneten Friedensdorf gab es im Anschluss daran noch ein halbstündiges Open-Air-Konzert. Die Chormitglieder sind sich einig: "Trotz der hohen Belastung war es ein unvergessliches Erlebnis - für jeden Einzelnen, aber auch und gerade für unsere ,Familie' Arche Noah."

Für 2010 ist bereits das nächste Großereignis geplant: "Wir möchten dann auf den Spuren unseres Papstes Benedikt XVI. pilgern und zum Abschluss den Ökumenischen Kirchentag in München mitgestalten", sagt Dirigent Mayer. Damit ist vorerst wieder der Anker gelichtet und die Reise der Arche Noah geht weiter.

Daniel Zielke