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Aus der Arbeit der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS)

Die GKS ist ein freier Zusammenschluss von Katholiken in der Bundeswehr. Als Laienorganisation im Jurisdiktionsbereich des Katholischen Militärbischofs gründet sie auf dem Glauben der katholischen Kirche und orientiert sich besonders an den Ergebnissen des II. Vatikanischen Konzils und der kirchlichen Friedenslehre. Mit einigem Stolz blickt sie auf ihre Arbeit in den letzten Monaten zurück.
Immer wichtiger für die Bundeswehr ist ihre Einbindung in internationale Strukturen. Deswegen ist es von besonderer Bedeutung, dass die GKS seit langen Jahren im Apostolat Militaire Internatonal (AMI) mitwirkt und derzeit auch dessen Präsidenten stellt.

Parlamentarische Entscheidungen zu den Einsätzen der Bundeswehr stehen an; es geht um die Verlängerung und Erweiterung der Mandate, vor allem in Afghanistan. Mit ihrer Erklärung "Verantwortung übernehmen - moralisch handeln" hat die GKS Kriterien für Auslandseinsätze der Bundeswehr zusammengefasst und damit auf breiter Front, insbesondere aber beim Katholikentag in Osnabrück, Anerkennung erfahren.

Die GKS fordert in ihrem Papier, dass Auslandseinsätze nur beschlossen werden dürfen, wenn sie durch eine rechtmäßige internationale Autorität und mit rechter Absicht angefordert sind, wenn eine ernste Bedrohung des Völkerfriedens vorliegt, sie das äußerste Mittel zur Wiederherstellung dieses Friedens ist, und wenn eine berechtigte Aussicht auf Erfolg der Mission besteht. Die GKS hat sich in die aktuelle Diskussion um die Mandatsbeschlüsse des Deutschen Bundestages eingebracht, indem sie ihre Vorstellungen allen Abgeordneten persönlich in einem Brief zugesandt hat.

Die GKS bleibt aber auch mit den Verteidigungspolitikern der demokratischen Parteien durch regelmäßige "Politikergespräche" in Kontakt. Sie versucht so auch, der katholischen Sozial- und Friedenslehre Geltung zu verschaffen.

Im Juni 2008 jährte sich der Todestag des Gründers der GKS, Oberst Dr. Helmut Korn, zum 25. Mal. Bei einer Festakademie am 19./20. Juni 2008 in Fulda wurde noch einmal sehr plastisch, wie sehr die Laienarbeit unter den Soldaten von der Arbeit der katholischen Jugendverbände, vor allem des BDKJ, und von den Anregungen des Zweiten Vatikanischen Konzils profitiert hat.

Unter dem Rahmenthema "Als Mensch, Soldat und Christ in Verantwortung! - Allein mit Gott?" tagten im September 2008 sowohl die "Zentrale Versammlung" (also der "Diözesanrat" der Militärseelsorge) als auch die Bundeskonferenz der GKS in Potsdam. Bei einem Pontifikalamt in der Propsteikirche St. Peter und Paul predigte Militärbischof Dr. Walter Mixa über dieses Thema. Die GKS fragte allerdings auch kritisch nach, wie lange Soldaten noch als Vorgesetzte die Verantwortung dafür tragen können, ihre Untergebenen in Einsätze zu schicken, ohne dass diese von der Bevölkerung in Deutschland hinreichend unterstützt werden, ohne dass die betroffenen Soldaten hinreichend ausgestattet, ausgerüstet und sozial abgesichert seien, und ohne dass eine nachhaltige Besserung der Lage im Einsatzland zu erwarten sei. Zum Nachdenken regte dabei der Vortrag eines bei dem Attentat auf einen Bus in Kabul 2003 verwundeten Soldaten und der ihn betreuenden Sozialarbeiterin an.

Mit Blick auf den 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München wird die 49. Woche der Begegnung in Hamburg einen entsprechenden thematischen Schwerpunkt im Bereich der Ökumene haben. Die GKS wird daher auf allen Ebenen ihrer Arbeit die Frage der Ökumene in der Militärseelsorge in den Blick nehmen.

Oberstleutnant Artur Ernst
Bundesgeschäftsführer