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Losgehen um anzukommen

5. Wallfahrt nach Wechselburg diesmal mit Militärbischof Mixa

"Ich bin dann mal weg" ist der Titel des wohl bekanntesten Pilgerbuches der letzten Jahre. Der Entertainer Hape Kerkeling beschreibt darin seinen Weg nach Santiago de Compostela. Der Jakobsweg von den Pyrenäen zum Grab des Apostels Jakobus in Spanien ist ein einmaliges Erlebnis und kaum mit anderen Pilgerwegen vergleichbar.

Und doch bedeutet Pilgern immer auch weg zu sein, um anzukommen: Das gilt auch für etwa hundert Angehörige der Bundeswehr, die sich am 16. Oktober auf eine Fußwallfahrt begaben. Die Soldatinnen und Soldaten waren für einen Tag aus ihren Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin weg, um anzukommen, nicht nur in der romanischen Basilika von Wechselburg. Sie hatten Zeit für sich, für ein gutes Gespräch, aber auch für das Gebet für die Kameradinnen und Kameraden im Auslandseinsatz.

Die Fußwallfahrt wurde am Vormittag von Militärdekan Msgr. Hartmut Gremler im sächsischen Rochlitz eröffnet und führte durch das herrliche Muldetal zur Basilika vom Heiligen Kreuz am Benediktinerkloster Wechselburg. Für eine "ungewohnte Abwechslung" sorgte in diesem Jahr das Wetter: War in den zurückliegenden vier Jahren der Goldene Herbst beherrschend, so regnete es diesmal in Strömen. Das konnte aber die Laune der Wallfahrerinnen und Wallfahrer nicht trüben. An insgesamt drei Stationen betrachteten die Soldatinnen und Soldaten Bilder aus dem Soldatengesangbuch und dachten über ihr eigenes Leben nach.

An der letzten Station und nach sechs Kilometern Fußweg begegneten die Wallfahrer dem Militärbischof Dr. Walter Mixa, der gemeinsam mit seinen Soldatinnen und Soldaten betete. Die anschließende Eucharistiefeier zelebrierte der Militärbischof mit einigen Militärseelsorgern aus dem Dekanat Erfurt und dem Hausoberen des Benediktinerklosters. In seiner Predigt zeigte der Bischof auf den Gekreuzigten, der uns die Liebe Gottes vermittelt hat, und würdigte den beispiellosen Einsatz der Soldaten im Auslandseinsatz.

Die Wallfahrt endete mit einer zünftigen Gulaschsuppe im Klosterkeller. Die Fußwallfahrt war von Anfang mit einer wichtigen Motivation verbunden: Die Verbundenheit mit den Kameradinnen und Kameraden im Auslandseinsatz. Auch diesmal wurde wieder für die Soldatinnen und Soldaten gebetet und wurden von den Teilnehmern der Wallfahrt Plakate für die Frauen und Männer im Auslandseinsatz unterschrieben.

Inzwischen sind die Wallfahrer wieder im Kasernenalltag. Das kurzzeitige Wegsein um anzukommen wird sicher dem einen oder anderen Motivation sein, im nächsten Jahr wieder von Rochlitz nach Wechselburg zu pilgern.

Markus Ramisch

Link: www.kloster-wechselburg.de
Hier finden Sie auch weitere Bilder der Wallfahrt.