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Militärbischof Mixa zu Gast in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Truppenbesuch des Katholischen Militärbischofs im Militärpfarramt Leipzig und Abschied von Pater Bohne

Heilige Messe im Ökumenischen Seelsorgezentrum Delitzsch: Ortspfarrer Ulrich Schade, Militärdekan Hartmut Gremler, Militärbischof Dr. Walter Mixa und Militärpfarrer Thomas Bohne
Offene Worte in Delitzsch

Militärbischof Dr. Walter Mixa aus Augsburg begann seinen Truppenbesuch in Mitteldeutschland (Bereich des Katholischen Militärpfarramts Leipzig im Militärdekanat Erfurt) kurz vor Pfingsten an der Unteroffizierschule des Heeres (USH) in Delitzsch. Beim ersten Besuch eines Katholischen Militärbischofs in der Feldwebel-Boldt-Kaserne standen Gespräche – sowohl mit der Leitung der Schule als auch mit Stammsoldaten und Lehrgangsteilnehmern – und ein gemeinsamer Gottesdienst auf dem Programm.

Begrüßt und grundlegend informiert wurden der Bischof und seine Begleitung durch den Schulkommandeur, Oberst i. G. Herbert Schmidtmeier, sowie den Leiter der Lehrgruppe A, Oberst Gerhard Seibold. In der kleinen, aber gut besuchten Kapelle des neugestalteten Ökumenischen Seelsorgezentrums innerhalb der Kaserne feierte Militärbischof Mixa mit den Soldatinnen und Soldaten eine Heilige Messe. Dabei konzelebrierten der Ortspfarrer von Delitzsch, Ulrich Schade, der Katholische Leitende Militärdekan Erfurt, Msgr. Hartmut Gremler, und der Leipziger Standortpfarrer, Militärpfarrer Pater Thomas Bohne.

Militärbischof Dr. Mixa mit den ersten Gastgebern seines Truppenbesuchs, hier in Delitzsch: Schulkommandeur Oberst i. G. Herbert Schmidtmeier und Leitender Militärdekan Msgr. Hartmut Gremler
Fotos (3): © Kompass / Volpers
Vesper in der Leipziger General-Olbricht-Kaserne

Im Rahmen seines Truppenbesuchs stattete Militärbischof Dr. Walter Mixa auch dem Katholischen Militärpfarramt Leipzig selbst einen Besuch ab und feierte einen Vesper-Gottesdienst in der neugestalteten Aula.

Begrüßt wurde der Bischof durch den Kommandeur der 13. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Reinhard Kammerer. Anschließend erinnerte Abteilungspräsident Frank Wedhorn von der WBV (Wehrbereichsverwaltung) Ost den Gast an den Weg von fünf großen Buntglasfenstern aus dem ehemaligen Bundeswehr-Krankenhaus Leipzig zur neuen Verwendung im Mehrzwecksaal der historischen General-Olbricht-Kaserne. Danach erläuterte der Künstler, Pfarrhelfer Meißner aus Frankenberg, die Konzeption der ursprünglichen Kapellenfenster, die sowohl an die Schöpfung als auch die 4 Elemente erinnern.

Militärbischof Mixa betete mit den Anwesenden das kirchliche Abendgebet und bedankte sich bei allen Beteiligten für das gute Zusammenwirken und insbesondere bei Militärpfarrer Pater Thomas Bohne, der etwas später – am 18. Juni – feierlich aus seinem Dienst in der Militärseelsorge verabschiedet wurde und im Juli in die Pfarrseelsorge seines Oratorianer-Ordens, wiederum in Leipzig, zurückkehrt.

Pfarrhelfer Ralf Meißner stellt in Leipzig die fünf Fenster vor, die er vor mehreren Jahren geschaffen hatte und die nun eine neue, sinnvolle Verwendung gefunden haben.
Gespräche und Gottesdienste beim Sanitätskommando III in Weißenfels

Kurz vor dem Dienstende von Militärpfarrer Bohne besuchte Militärbischof Dr. Walter Mixa neben dessen beiden sächsischen Standorten Leipzig und Delitzsch auch den größten Sanitätsstandort der Bundeswehr, der sich im „Grenzbereich“ zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen befindet.

Von der kleinen Stadt Weißenfels aus, für die die insgesamt ca. 1.700 Bundeswehr-Angehörigen in der Sachsen-Anhalt-Kaserne einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, werden in Mittel- und Ostdeutschland alle Neuen Bundesländer bis auf Mecklenburg-Vorpommern sanitätsdienstlich betreut. Erhöhte Herausforderungen ergeben sich für die Sanitätssoldaten durch häufige Einsätze im Ausland.
Nach der herzlichen Begrüßung durch den Kommandeur, Generalarzt Dr. Michael Tempel, feierte der Bischof zusammen mit Militärpfarrer Bohne im liebevoll gestalteten Raum der Stille im kleinen Kreis die Heilige Messe. Oberstarzt Bruno Most, der Bischof Mixa später auch in die Struktur des Standorts und des Sanitätskommandos einführte, begleitete die Lieder auf der Klarinette.

Besuche bei Sanitätskommando, -regiment und -kompanie

Im Gespräch mit den Kompaniechefs und weiterem Führungspersonal des Sanitätsregiments 32 unter der Leitung seines Kommandeurs, Oberfeldarzt Dr. Kai Schlolaut, sprachen sowohl die Soldaten als auch der Militärbischof und Pater Bohne sehr offen die Problematik von Verwundung und Tod sowie die Chancen in den Auslandseinsätzen für medizinische wie auch seelsorgerliche Betreuung an. Beide Priester brachten ihre Erfahrungen aus den Einsatzgebieten ein – Bischof Mixa von verschiedenen Truppenbesuchen dort, Militärpfarrer Bohne von monatelangen Einsatzbegleitungen.

Die 4. Kompanie des Sanitätsregiments 32 in Weißenfels ist zur Begrüßung des Bischofs, zur Einweisung und zum Gespräch angetreten.
Foto: © Kompass / Volpers
Am Nachmittag widmete sich die Delegation des Militärbischofs ganz konkret der „Basis“, als eine Begegnung mit der 4. Kompanie des Sanitätsregiments 32 anstand. Nach der Besichtigung von Teilen ihrer Fahrzeuge und Ausrüstung fand in einer der Lagerhallen ein direkter Gedankenaustausch zwischen den großenteils jungen Soldatinnen und Soldaten von Ausbildungsgruppe und Einsatzvorbereitung und dem Bischof unter der Leitung von Pfarrer Bohne statt. Sehr deutlich wurde, dass in der Diasporasituation Ostdeutschlands und der Truppe insgesamt viele Soldaten noch gar keinen Kontakt zur Katholischen Militärseelsorge hatten und auch der Leipziger Militärpfarrer nicht mit „großen Zahlen“ aufwarten konnte.

Nie um Fragen und Antworten verlegen

Der Besuchstag in Weißenfels, der für Militärbischof Mixa informativ und für seine Gastgeber offensichtlich eindrucksvoll war, endete in den Räumen der Militärseelsorge mit dem Vespergebet und einem fast schon familiären Kaffeetrinken mit der Teilnahme vom Säugling bis hin zum General.

Jörg Volpers