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Ängste verstehen

Wahrnehmung – Umgang – Auswirkung. Hilfestellungen aus dem Zentralinstitut für Ehe und Familie

Foto: © KMBA / Kluge
Grundlagen, Konzeptionen und praktische Hilfen zur Bewältigung existenzieller Ängste bei Soldaten, Partnern und Angehörigen im Kontext der Auslandseinsätze standen im Mittelpunkt einer Ergebnispräsentation des wissenschaftlichen Projektleiters Dr. Peter Wendl, der am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Kooperation mit der Katholischen Militärseelsorge seit 2002 mit verantwortet.

Mit Blick auf die in bislang 170 Wochenendseminaren mit Partnern und Angehörigen von Soldatinnen und Soldaten in Auslandseinsätzen durchgeführten Veranstaltungen betonte Dr. Wendl die Notwendigkeit einer „Enttabuisierungshilfe, um Ängste überschaubar zu machen“. Erst dadurch könne es gelingen, Möglichkeiten und Grenzen auszuloten, um Paare und Familien angesichts belastender Lebensereignisse, die mit Auslandseinsätzen verbunden sind, in präventiver Seelsorge zu stärken.

Die in den Wochenendseminaren und einer Vielzahl von Gesprächen vor, während und nach vorübergehenden Trennungen und Einsätzen gewonnenen Erfahrungen ermutigten, so Dr. Wendl, in einer präventiven Gesamtkonzeption einen Auslandseinsatz „als Paar verstehen zu können, diesen positiv und produktiv zu gestalten und dabei selbst stärker werden zu können.“

Um dieses Ziel auch in der praktischen Seelsorge erreichen zu können sind zwei „Routenplaner“ vorgesehen, die derzeit am Eichstätter Zentralinstitut erarbeitet werden: Zum einen wird sich ein „Routenplaner“ an Militärseelsorger selbst richten, „um die eigene Spiritualität und psychische Widerstandsfähigkeit im Kontext von Auslandseinsätzen zu gestalten und zu stärken.“ Ein zweiter sogenannter „Resilienz-Routenplaner“ wird sich an Paare richten und sowohl eine theologisch pastorale Handreichung, ein audiovisuelles Hörbuch als auch einen Ideenpool beinhalten. Mit beiden Hilfestellungen soll mit dazu beigetragen werden, dass Paare und Familien angesichts der extrem veränderten Einsatzszenarien stabil gehalten werden können. Eine Veröffentlich ist für Anfang 2010 vorgesehen.

Josef König