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"Es wäre schön, wenn als Geschenke Produkte aus Fairem Handel gekauft würden."

Interview mit MdB Elke Hoff, FDP-Bundestagsfraktion

Elke Hoff, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2005, Wahlkreis Neuwied, Verteidigungsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion
Foto: privat
Kompass: „Frohe Weihnachten“ – sei es als Floskel, bereits im Advent, gebraucht oder aus innerer Überzeugung gewünscht – was wollen Sie unter „Frohe Weihnachten“ verstanden wissen?

Elke Hoff: „Ich verbinde mit diesem Wunsch viel Positives. Trotz manch unangenehmer Begleiterscheinungen wie Kaufrausch und Geschenkwahn rund um das Weihnachtsfest verbinde ich mit „Frohe Weihnachten“ die biblische Weihnachtsbotschaft: Allen Menschen Frieden auf Erden! Das ist der Grundgedanke unseres christlichen Glaubens. Ich glaube auch, dass diese Botschaft alle Menschen umfasst, auch wenn sie einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, denn mit diesem Gruß wird die Sehnsucht aller Menschen nach einem Leben in Frieden erfasst.

Kompass: Nun beginnt das vorweihnachtliche Geschäft nicht selten bereits Mitte November oder sogar noch früher. Haben Sie selbst Gefallen daran, oder finden Sie es störend und eher einem Konsumrausch dienlich und förderlich?

Elke Hoff: „Die ersten Weihnachtsutensilien sieht man inzwischen bereits direkt im Anschluss an die Sommerferien! Ich finde das schlimm, denn es nimmt gerade den Kindern, aber auch den Erwachsenen, die Vorfreude auf ein besonderes Ereignis. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Geschenke, sie sind ja schließlich etwas Schönes, aber alles zu seiner Zeit!
Foto: © Kompass / Volpers
Viele Menschen fallen Jahr für Jahr in einen wahren Konsumrausch und kaufen Dinge, die anschließend wieder umgetauscht werden. Den Einzelhandel freut es natürlich, als Christin halte ich ein solches Verhalten aber für bedenklich. Es wäre schön, wenn an Weihnachten auch Geschenke gekauft würden, die beispielsweise Produkte aus Fairem Handel oder gegen Kinderarbeit umfassen.

Kompass: Soldatinnen und Soldaten, die wegen des Dienstes in Auslandseinätzen nicht mit ihren Partnern, Freunden und Angehörigen an Heiligabend und den darauf folgenden Weihnachtsfeiertagen zusammen sein können – welches sind Ihre Wünsche für die, die ihre Pflicht dort erfüllen?

Elke Hoff: Da Weihnachten auch insbesondere ein Familienfest ist, wird es den Soldaten im Auslandseinsatz an diesem Tag sicherlich ganz besonders bewusst, was es bedeutet, Soldat zu sein: Die Trennung von der Familie in einer besonderen Zeit. Das gehört zu den Opfern, die unsere Soldaten Jahr für Jahr erbringen. Dafür gebührt ihnen großer Dank! Mein Wunsch ist es, dass den Soldaten bewusst gemacht wird, dass sie in so einem Moment trotzdem nicht alleine sind. In Gedanken sind Angehörige, Freunde, Kameraden und wir Politiker bei ihnen. Allen Soldaten wünsche ich ein ruhiges, friedliches Weihnachtsfest und eine sichere und gesunde Heimkehr!

Das Interview führte Josef König.