Friedensgottesdienst in Schwerin am 7. Juni 2001 | Messfeier mit Erzbischof Dr. Ludwig Averkamp, Hamburg | Schwerin, 7.6.2001. Zum Friedensgottesdienst hatte der Katholische Wehrbereichsdekan I, Prälat Peter Rafoth, in die Schweriner Propsteikirche St. Anna eingeladen. Der Einladung waren mehr als 200 Teilnehmer gefolgt. Neben hochrangigen Vertretern der Bundeswehr war auch die Öffentlichkeit vertreten. In diesem Gottesdienst, der von Erzbischof Dr. Ludwig Averkamp, Hamburg, zelebriert wurde, wurde in erster Linie um Frieden gebetet.
In seiner Predigt, die unter dem Leitwort des Papstes für den diesjährigen Weltfriedenstages "Dialog zwischen den Kulturen - für eine Zivilisation des Friedens und der Liebe" stand, ging der Erzbischof zunächst auf die Unterschiede zwischen den Kulturen ein.
Er rief dazu auf, den verschiedenen Kulturen Möglichkeiten zu lassen, sich zu ergänzen. Besonders warnte er davor, zu glauben, daß Kulturen unveränderliche Gebilde seien, die mit innerer Notwendigkeit sich auszudehnen versuchen.
| Messfeier mit Erzbischof Dr. Ludwig Averkamp, Hamburg | Besorgniserregend seien Deutungen, wonach es künftig keine Kriege zwischen Nationalstaaten oder Ideologien geben werde, sondern wo die großen Kulturen der Welt zusammenstoßen. Dabei seien das Christentum und der Islam die Hauptkontrahenten.
Ein Weg, dies zu verhindern, führe über den Dialog der Kulturen, den Versuch, miteinander zu reden und miteinander zu leben. Da dies ein weiter Weg sei, rief der Bischof dazu auf, diesen Weg entschlossen zu gehen und ihn in Angriff zu nehmen.
Im Anschluß an den Gottesdienst begrüßte der Kath. Wehrbereichsdekan I im Festsaal des Schweriner Landtages die Gäste zur Festveranstaltung. Neben den Vertretern der hohen Kommandobehörden im Wehrbereich I Küste konnte er den Landtagspräsidenten des Mecklenburg-Vorpommerschen Landtages, Herrn Hinrich Kuessner, begrüßen.
| Blick ins Auditorium der Festveranstaltung | Ebenfalls vertreten war die Katholische Kirche sowie die evangelische Soldatenseelsorge. Weiter konnten Bürgermeister aus Garnisonsstädten, Kreistagspräsidenten Landtagsabgeordnete und zahlreiche Vertreter der Presse begrüßt werden.
Grußworte wurden vom Vertreter des Befehlshabers im Wehrbereich I Küste, Herrn Oberst Jöhnk und vom Landtagspräsidenten gesprochen.
Der Festvortrag wurde vom Leiter des Instituts für Theologie und Frieden, Herrn Dr. Hans-Gerhard Justenhoven, gehalten. Justenhoven hält ebenfalls die Gefahr für groß, dass in Zukunft Kulturen Kriege gegeneinander führten.
Die Kollekte in der Heiligen Messe wurde gehalten zur Unterstützung von Hilfen des CIMIC-Verbandes im Kosovo. Es kamen 476,20 DM zusammen.
(Text: Franz-Josef Hosse, Kiel) |