AusbildungEinführungskurs für neu eingestellte MilitärseelsorgerBegegnung mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr | Die Teilnehmer am Einführungskurs mit dem Referenten der evangelischen Militärseelsorge | Berlin, 02/2003. Zum einwöchigen Einführungskurs über Einzelfragen der Militärseelsorge kamen in dieser Woche die 18 neu eingestellten katholischen Militärseelsorger ins Katholische Militärbischofsamt nach Berlin. Neben den Fragen der Einsatzbegleitung und der aktuellen kirchlichen und politischen Situation standen weitere Praxisthemen der Militärseelsorge, u.a. die ökumenische Zusammenarbeit, auf dem Programm. Höhepunkt der Ausbildungswoche war der Besuch beim Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan.
Anderthalb Stunden nahm sich der oberste Soldat der Bundeswehr an seinem Dienstsitz im Berliner Bendlerblock Zeit, um mit den Militärseelsorgern ins Gespräch zu kommen. Damit wurde eine bereits früher bestehende Praxis wieder aufgenommen, dass „die Neuen“ die Gelegenheit bekommen, die Person und die Arbeit des Generalinspekteurs kennenzulernen. In einem kurzen Abriss und angereichert durch zahlreiche Beispiele erläuterte General Schneiderhan die Situation der deutschen Streitkräfte in den Einsatzländern wie auch im Inland. Seine eigene, nicht immer leichte Aufgabe umschrieb er mit einer „Sandwich-Position“, in der von oben die Politik und von unten die Truppe drücke.
| Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan (l.) mit dem Leitenden Wiss. Direktor i.K. Harald Oberhem (KMBA) | Daneben interessierten sich die Militärgeistlichen und Pastoralreferenten und –referentinnen unter anderem für Fragen der Inneren Führung und deren Umsetzung in der Praxis, für die Versorgungssicherheit gerade derjenigen, die im Einsatz ihr Leben oder ihre Gesundheit lassen mussten sowie für den Stand der Bundeswehrreformen. Auch wenn hier noch nachgesteuert werden müsse, so der Generalinspekteur, werde sich am grundlegenden Reformwillen und –bedarf nichts ändern. Details lassen sich im derzeitigen Stadium noch nicht nennen. Er betonte jedoch auch, dass man reformbedingter „Verunsicherung nur mit Informationen entgegenhalten kann“. Für unaufgebbare Felder in der Grundausbildung gerade der jungen Wehrpflichtigen hält der Generalinspekteur unter anderem die Innere Führung und die Arbeit der Militärseelsorge.
Auch die aktuelle Lage der Irak-Krise und die kirchliche Position dazu wurde von den Militärseelsorgern angesprochen. Der Ausbildungsleiter im KMBA, Direktor Harald Oberhem, versicherte den Generalinspekteur der aktiven Gesprächsbeiträge durch die Seelsorger in der Truppe zu diesem Thema.
Text: Henn / Scherzer (KMBA)
Fotos: Schneider, Scherzer |