"Friedensethik im Gespräch mit Soldaten"Jahrestagung der Militärseelsorger an Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr | Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jahrestagung | Berlin, 17.3.-20.3.2003. Unter dem Eindruck der derzeitigen Irak-Krise und des drohenden Krieges trafen sich katholische Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger, die an Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr tätig sind, vom 17. bis 20. März 2003 in der Kurie des Katholischen Militärbischofs. Entsprechend stand die Tagung unter dem Leitthema „Friedensethik“. Hierzu referierte u.a. Prof. Dr. Thomas Hoppe, Professor für Katholische Theologie an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, der zum einen die aus seiner Sicht zentralen Inhalte der Friedensethik im Gespräch mit Soldaten (z.B. im Lebenskundlichen Unterricht) vorstellte: Gewaltproblematik und die Aussagen der Bibel, Schutz der Menschenrechte als Gewaltprävention, Konfliktnachsorge und die ethischen Grenzfälle der Gewaltanwendung. Zum anderen erläuterte Professor Hoppe die ethischen Bedenken der katholischen Kirche zur Entwicklung des Konflikts zwischen den USA, der Völkergemeinschaft und dem Irak.
„‘Asymmetrische Kriegführung’ als Herausforderung für die Lehre vom gerechten Krieg“, so nannte die Katholische Akademie eine Diskussion zwischen Professor Michael Novak vom American Enterprise Institute und Erzbischof Diarmuid Martin, dem Ständigen Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, an der sich auch die Tagungsteilnehmer beteiligten. Auch hier wurden die unterschiedlichen, zum Teil stark emotional geprägten amerikanischen Positionen und der von der katholischen Friedenslehre und des Völkerrechts bestimmten Haltung des Vatikans deutlich. Ihren Abschluss fand die Tagung in der Mitfeier des Friedensgottesdienstes mit Georg Kardinal Sterzinsky in der Berliner Hedwigskathedrale.
Text: Petra Henn/KMBA
Foto: Jochen Scherzer/KMBA
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