Feierliches Rekrutengelöbnis in Vohenstrauß

Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut hielt die Gelöbnisrede

Als eine Herausforderung für den Lebensweg eines jungen Mannes bezeichnete Militärgeneralvikar Walter Wakenhut die Entscheidung zum Wehrdienst. Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen, Kameradschaft zu lernen und treu zu dienen, dazu ermutigte der Leiter des Katholischen Militärbischofsamtes in Berlin in seiner Rede die rund 300 Rekruten aus den Standorten Oberviechtach und Neunburg v. Wald beim feierlichen Gelöbnis am 30. Juli 2003 in Vohenstrauß in der Oberpfalz. Nicht blinder Gehorsam sei das Ziel der Ausbildung, sondern verantwortliches, mit eigenem Gewissen vereinbares Handeln.

Das Beispiel der Männer des 20. Juli, die in einem totalitären Gesellschaftssystem ihrem Gewissen gefolgt und dafür mit dem Leben bezahlt hätten, habe letztendlich die Bundeswehr als eine demokratischen Armee gestaltet, den Staatsbürger in Uniform als Leitbild entworfen und nicht den funktionierenden, seine Befehle blind ausführenden Soldaten, unterstrich Wakenhut. Er bestärkte die Rekruten diese Zeit als Soldat zu nutzen. "Nutzen Sie die Möglichkeit, den eigenen Horizont und ihre persönliche Kompetenz zu erweitern. Nehmen Sie diese Herausforderung an; ihr Dienst ist dann nicht Selbstzweck."

Das öffentliche Ablegen des feierlichen Gelöbnisses gerade in Anwesenheit von Eltern, Verwandten und Freunden bezeichnete Oberstleutnant Jürgen Rekoskum, Kommandeur des Oberviechtachter Panzergrenadierbataillons, als einen wichtigen Schritt im Leben eines Rekruten. Wer als Soldat durch Gelöbnis oder Eid bekunde, dass er der Bundesrepublik Deutschland treu dienen wolle, müsse die Unterstützung aller gesellschaftlichen Kräfte beanspruchen können, betonte der Kommandeur.

Die Bevölkerung wisse um den verantwortungsvollen Dienst der Soldaten und erkenne den Sinn und die Notwendigkeit für Frieden und Freiheit, sagte der Bürgermeister von Vohenstrauß, Josef Zilbauer, in seinem Grußwort. Er appellierte an die Rekruten mit ihrem gewissenhaften, verantwortungsvollen Dienst den Frieden in der Heimat zu sichern und den freiheitlichen, demokratischen Staat zu verteidigen.

m ökumenischen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche in Vohenstrauß stellte Pastoralreferent Helmut Brandl aus Weiden die Ernsthaftigkeit und moralische Verpflichtung, eines Gelöbnisses dar. Auch wenn das feierliche Gelöbnis kein rein religiöser Akt sei, wie z.B. der Eid, gehöre das Versprechen jedoch in den Bereich des ethisches Handelns. Dass das, was Sie mit Ihrem feierlichen Gelöbnis heute tun, vor ihnen selbst, vor ihren Mitmenschen und vor Gott bestand hat, ist mein Wunsch für Sie alle, sagte der Militärseelsorger in seiner Predigt.

Die Rekruten, deren Angehörige und Freunde sowie die Bürger der Stadt Vohenstrauß waren im Anschluss an das feierliche Gelöbnis zu einem Umtrunk auf dem Marktplatz eingeladen.

Text und Fotos: Marlene Beyel/KMBA

Die Gelöbnisrede von Militärgeneralvikar Walter Wakenhut finden sie hier

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