"Es ist zum Weinen" | | 04/2004. "Es ist zum Weinen." So fasste einer unserer Militärpfarrer seinen Bericht über die jüngsten Ereignisse im Kosovo zusammen. Was in den letzten Jahren gewachsen ist, ist zerstört. Zerstört sind die Hoffnungen auf ein gutes menschliches Miteinander aber nicht nur im Kosovo. Da sind die Schreckensbilder aus Madrid, aus Israel und Palästina, aus dem Irak, aus Afghanistan und ... Es ist wirklich zum Weinen, zum Verzweifeln, wenn wir so in die Welt und auf die Menschen schauen.
Wo ist da eine Hoffnung, der berühmte Silberstreifen am Horizont?
Wir Christen feiern Ostern als das Fest der Auferstehung, als Fest der Erlösung. Die Welt wird neu, bekommt eine neue Chance, ja sie kann neu anfangen.
Damit setzen wir eine bewusste Alternative, zur Welt, wie wir sie alltäglich erleben. Was erfahren aber unsere Mitmenschen von dieser Alternative. Oder: Was setzen wir davon um?
Jesus, dessen Tod und Auferstehung wir feiern, hat uns kein fest gefügtes Lehrgebäude, eine wohl durchdachte Theologie oder Ethik hinterlassen. Was uns fasziniert, was er uns gibt, ist sein Leben, die Art und Weise, wie er Mensch unter Menschen war. Paulus sagt: "In allem uns gleich außer der Sünde."
Als Mensch hat Jesus alle Höhen und Tiefen durchlebt. Die Stunde am Ölberg macht das deutlich. Am Rande der Verzweiflung, den sicheren Tod vor Augen betet er: Vater dein Wille geschehe und nicht der meine. Er weiß, an seinem Einsatz, an dieser Entschlossenheit, den Willen des Vaters zu tun, hängt das Heil der Menschen.
"Für uns und um unseres Heiles willen" ist er Mensch geworden und diesem Plan folgt er bis zur letzten Konsequenz.
Als Christen sollten wir nicht nur auf dieses Beispiel schauen, Ostern feiern, sondern Ostern leben. Was wir in diesen Wochen und Monaten miterleben und mitanschauen müssen, bringt Jesus nahe, der am Ölberg Blut schwitzt und am Kreuz stirbt.
Deshalb aber stirbt nicht die Hoffnung. Wir wissen es gibt eine Alternative. Wir sind nicht zum Tode verurteilt, zu Hass und Vernichtung, sondern uns ist das Leben geschenkt, Versöhnung und Frieden, eine Zukunft für alle Menschen.
Dafür steht Jesu Tod und Auferstehung. Das feiern wir an Ostern. Das ist unser, der Christen Beitrag für die Zukunft der Menschen und der Welt. |