Politikergespräch am Berliner Weidendamm fortgesetzt

Soldaten und Verantwortliche in der Militärseelsorge diskutieren mit Verteidigungspolitiker

Thomas Kossendey (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages setzte die Reihe der Politikergespräche, zu denen der Bundesvorstand der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) und Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut in die Kurie des Militärbischofs am Berliner Weidendamm einlädt, Anfang Dezember fort.

Dabei standen grundsätzliche sicherheits- und verteidigungspolitische Überlegungen sowie aktuelle Vorkommnisse in der Bundeswehr im Mittelpunkt des Gespräches, zu dem sowohl Soldaten der katholischen Laienvertretung, als auch leitende Mitarbeiter des Katholischen Militärbischofsamtes anwesend waren. Thomas Kossendey, der seit fast 17 Jahren den Wahlkreis Oldenburg - Ammerland für die CDU im Deutschen Bundestag vertritt, erinnerte in seinem Statement an den rapiden Wandel, dem die deutschen Streitkräfte seit dem Ende der auf wechselseitige Abschreckung beruhenden Außen- und Sicherheitspolitik unterlagen.

Mit Blick auf die derzeitigen Einsätze der Streitkräfte außerhalb der bündnisbezogenen Landesverteidigung betonte der Abgeordnete, dass militärische Mittel alleine nicht ausreichend sind, um die Regionen zu stabilisieren und damit Frieden zu gewährleisten. Notwendig dafür wäre eine bessere Koordinierung all der Ministerien, die dafür Verantwortung übernommen haben. Kossendey erinnerte in seinen Einlassungen zu den Vorkommnissen in Coesfeld und weiteren Standorten an die bereits 1998 im Kontext des Untersuchungsausschusses über Rechtsradikalismus in der Bundeswehr formulierten Erkenntnisse und forderte mit Blick auf den Verteidigungsminister Peter Struck dazu auf, diese umzusetzen.

Abgeschlossen wurde das Politikergespräch, welches im Jahr 2005 nach Auskunft der beiden Veranstalter fortgesetzt werden soll, mit einer kritischen Einschätzung über die Zukunft der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland, von der nach Meinung einiger Mitdiskutanten bereits eine "innere Verabschiedung" auch unter Soldaten und gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden vermutet wird.

Text: J. König
Fotos: H. Kluge

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