Militärbischof Mixa besuchte Soldaten in Düsseldorf und in Augustdorf

Herzlich willkommen hieß Generalmajor Wolf-Joachim Clauß, Kommandeur der 7. Panzerdivision in Düsseldorf, Militärbischof Dr. Walter Mixa, bei seinem Besuch bei der Truppe. Bischof Mixa wurde begleitet vom Katholischen Leitenden Militärdekan Rainer Schnettker, Regierungsdirektor Markus Schulte, Standortpfarrer Gregor Ottersbach aus Düsseldorf und dem Begleitoffizier Oberstleutnant Martin Rose. Die Division, die 9.000 Soldatinnen und Soldaten umfasst, bereitet sich auf den Einsatz 2005/2006 vor. An sich für Soldaten nichts außergewöhnliches mehr. Jedoch, die Division fällt den Standortschließungen zum Opfer. Der Großverband wird aufgelöst. Wenn die Kameraden aus ihrem Einsatz zurückkommen, werden sie nicht mehr in die Reitzensteinkaserne verlegt.
Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Soldaten und ihre Familien. Standortschließungen und Umstrukturierungen verbreiten Sorge und Bedenken. Auch die Misshandlungsvorwürfe in der Bundeswehr trügen sehr zur Verunsicherung bei, sagte General Clauß. Die Bedeutung der seelsorgerlichen Betreuung durch die Militärpfarrer und Pastoralreferenten habe eine zusätzliche Gewichtung erhalten. Mixa sieht die Ursache für die Vorfälle im zunehmendem Abrücken vom christlichen Menschenbild. Es komme darauf an Werte zu vermitteln, wie mit dem Nächsten umzugehen sei. Nachdrücklich forderte der Bischof die Beachtung der Menschenwürde. Die Verdächtigungen zeigten, wie wichtig der von den Militärseelsorgern erteilte Lebenskundliche Unterricht für die Soldaten sei; die Militärgeistlichen und Pastoralreferenten thematisierten in diesem Fragen der Sittlichkeit: Wie begegne ich dem anderen gerecht und achtungsvoll, ohne die Personenwürde zu verletzen? Auch Fragen wie Tod, Verwundung und Geiselhaft würden in der Einsatzvorbereitung angesprochen.
Bei seinem Besuch im Fernmeldebataillon 820 wurden neben den Aufgaben des Bataillons ,vorgetragen von Kommandeur Oberstleutnant Schiller, auch Themen wie die Familienbetreuungszentren in der Bundeswehr angesprochen.
Nach Auffassung des Bischofs ist neben dem Lebenskundlichen Unterricht und der Einsatzbegleitung die Familienbetreuung ein wesentlicher Schwerpunkt in der Arbeit der Militärseelsorge. In einer Gesprächsrunde mit Vertrauenspersonen informierte sich der Oberhirte über die Sorgen und Nöte der Soldaten.
Sowohl in Düsseldorf wie auch in Augustdorf feierte der Militärbischof mit den Soldaten Gottesdienst. Ein großes Anliegen des Militärbischofs ist die Feier der Eucharistie sowohl an den Standorten wie in den Einsatzgebieten. Am Standort in Augustdorf wurde Bischof Mixa von Militärpfarrer Zbigniew Mlak und Oberst i.G. Hofmann, Brigadekommandeur der Panzerbrigade 21 "Lipperland", begrüßt. Auch hier erkundigte sich der Militärbischof nach den Anliegen der Soldaten. Der Leiter des Sanitätszentrums Oberfeldarzt Dr. Altmeyer und seine Mitarbeiter informierten Bischof Mixa über ihre Aufgaben und ihre Einsatzerfahrungen. Stabsarzt Annette Forst weiß um die Nöte gerade vieler junger Soldaten. Oft könnten die Freunde und Freundinnen zuhause die Situation in den Einsätzen nicht richtig einschätzen. Die Sucht, bei jeder Kleinigkeit den Partner über Handy erreichen zu wollen, führe sehr häufig zu großen Konflikten, berichtete die Stabsärztin. Bischof Mixa ist überzeugt, dass die Militärseelsorge "explizit Hilfestellung" leisten muss und kann.
Peter Wendl, Projektleiter der Kooperation des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft an der katholischen Universität Eichstätt und der katholischen Militärseelsorge hat eine wissenschaftliche Problemstudie sowie einen Praxisleitfaden "Gelingende Fern-Beziehung" vorgelegt. Sie sollen Orientierung geben für die seelsorgerliche Begleitung von Soldaten und deren Partnern. Eine ganz besondere seelsorgerliche Chance sieht Bischof Mixa darin, dass durch besinnliche Einheiten ,besonders aber durch die Feier der Eucharistie "die Situation der Paare unmittelbar in den Glauben ein gebunden werden". Durch den Glauben hätten die Soldaten die Möglichkeit ihre Situation anzupacken und realistisch zu betrachten.
Zum Schluss seines Truppenbesuches besichtigte Mixa einige Unterkünfte von Rekruten. Das Erstaunen war groß über die Sorgfalt und Ordnung,die er in Stuben vorfand. Nach einem einstündigen Gespräch mit den jungen Soldaten und Soldatinnen und mit vielen guten Eindrücken verabschiedete sich der Bischof von der Truppe.

Pressestelle
M.Beyel
Dezember 2004

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