Russisch-orthodoxer Erzpriester Smirnov zu Gast in Deutschland

Wie funktioniert Militärseelsorge in der Bundeswehr?

Militärbischof Dr. Walter Mixa trifft Erzpriester Dimitrij Smirnow
Foto: Sandra Elbern
Erzpriester Dimitrij Smirnov, Vorsitzender der Abteilung des Moskauer Patriarchats für die Beziehungen zu den russischen Streitkräften, bereiste auf Einladung der Katholischen Militärseelsorge verschiedene Standorte der Bundeswehr. Zweck der Rundreise war es, den Dienst der Militärseelsorge für die Deutsche Bundeswehr kennen zu lernen.
Der Beauftragte des Moskauer Patriarchen für die Organisation der Militärseelsorge in den russischen Streitkräften wurde auf seiner Rundreise von seiner Frau und seiner Tochter sowie vom Kamerateam eines russischen TV-Senders begleitet.
Im Verlauf seiner Besuchsreise begegnete der orthodoxe Würdenträger dem Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, Bischof von Eichstätt, dem Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut, dem Militärgeneraldekan Dr. Peter Brandt sowie den Kommandeuren ausgewählter Dienststellen der Bundeswehr und den ihnen zugeordneten Militärgeistlichen.
Die erste Reiseetappe nach der Ankunft in Berlin führte die russische Delegation nach Bonn zur Teilnahme an der offiziellen Trauerfeier der Katholischen Militärseelsorge für den verstorbenen Papst Johannes Paul II.
Erzpriester Smirnov zeigte sich beeindruckt von dem feierlichen Pontifikalrequiem des Katholischen Militärbischofs in der Bonner St. Elisabeth-Kirche und von den vielen Teilnehmern aus dem militärischen und zivilen Bereich.
Im Anschluss an die Trauermesse war Gelegenheit, mit Militärbischof Dr. Mixa Fragen von gegenseitigem Interesse zu erörtern.

Nach einem Besuch der Kurie des Katholischen Militärbischofs in Berlin begab sich die Delegation in den Standort Koblenz, wo sie vom Katholischen Leitenden Militärdekan, Monsignore Carl Ursprung, empfangen wurde. Militärdekan Ursprung berichtete vom Dienst katholischer Militärseelsorger in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Im Bundeswehrzentralkrankenhaus informierte dessen Leiter, Oberstarzt. Dr. Christoph Veit, zusammen mit dem katholischen Krankenhauspfarrer Eberhard Gambietz über die gemeinsame Sorge zum Wohl der Patienten.
Ein Briefing im Zentrum Innere Führung durch Oberst Siegfried Morbe und Oberstleutnant Rolf Papen informierte den russischen Gast über das auf den christlichen Werten und Traditionen fußende Menschenbild als Grundlage und Ideal für die militärische Ausbildung und soldatische Erziehung in den deutschen Streitkräften.
Die Vermittlung ethischer Orientierung und religiöser Werte war auch Gegenstand der nächsten Reiseetappe.
In Dresden informierte Militärdekan Wolfgang Schilk über seinen Dienst als katholischer Militärgeistlicher bei der Offizierschule des Heeres. Der Kommandeur dieser Ausbildungseinrichtung, Brigadegeneral Markus Bentler, betonte, dass dieser Dienst der Kirche im Gesamtkonzept der Offiziersausbildung unverzichtbar sei. Der Leitende Katholische Militärdekan Erfurt, Hartmut Gremler, und Vertreter des Seelsorgebezirksrates Dresden berichteten vom christlichen Glaubenszeugnis in einem weitgehend säkularen Umfeld. Besuche in der russisch-orthodoxen Kirche, in der katholischen Garnisonskirche und auf einem sowjetischen Soldatenfriedhof unweit der Offizierschule rundeten den Aufenthalt der russischen Delegation im Standort Dresden ab.
Erzpriester Smirnov zeigte sich beeindruckt vom Dienst der Militärseelsorge für die Bundeswehr und bezeichnete das in Deutschland gewählte Modell, wonach die Militärseelsorger einen zivilen Status haben und den jeweiligen Kommandeuren nicht unterstellt, sondern zur Zusammenarbeit zugeordnet sind, als Vorbild für den Aufbau der Militärseelsorge in den russischen Streitkräften. In der russischen Föderation seien bereits zweitausend orthodoxe Geistliche mit der nebenamtlichen Wahrnehmung der Militärseelsorge beauftragt worden. Der Erzpriester zeigte sich interessiert an weiterer informeller Unterstützung von deutscher Seite vor allem in staatskirchenrechtlichen und organisatorischen Fragen der Militärseelsorge.
Zur Vertiefung der freundschaftlichen Partnerschaft wurde ein deutscher Gegenbesuch in Moskau vereinbart.
Auf ihrer Informationsreise wurde die russische Delegation durch Militärdekan Joachim Simon und Herrn Anton Herber vom Auslandsreferat im Katholischen Militärbischofsamt betreut und begleitet.

Text: KMBA


Militärdekan Monsignore Carl Ursprung und Erzpriester Dimitrij Smirnow (von links)
Foto: Hauptfeldwebel Dirk Bannert
Hoher russischer Besuch bei der Militärseelsorge in Koblenz

kjh, Koblenz, 13.04.05: Der russische Erzpriester Dimitrij Smirnow besuchte heute den Katholischen Leitenden Militärdekan, Monsignore Carl Ursprung.
Erzpriester Smirnow bereist ausgewählte Dienststellen der Katholischen Militärseelsorge, um Ideen für eine künftige Gestaltung der Seelsorge für die Soldaten in den russischen Streitkräften aufzunehmen.
Eine Station seiner Reise war heute der Standort Koblenz. Der leitende Militärdekan, für die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland, Monsignore Ursprung begrüßte die Initiative seines geistlichen Kollegen ausdrücklich.
Mit Stolz konnte Militärdekan Monsignore Ursprung dem Erzpriester Smirnow einen Einblick, in 50 Jahre erfolgreiche Militärseelsorge in der Bundeswehr, geben.

Text: Presseinformationszentrum des Heeres Online Redaktion
Oberstabsfeldwebel Volker Jung



Wie funktioniert Militärseelsorge in der Bundeswehr?

Diese Frage stand im Blickfeld des Besuches von Erzpriester Dimitrij Smirnow beim Katholischen Leitenden Militärdekan Koblenz, Monsignore Carl Ursprung.

Der russische Erzpriester Smirnow bereist auf Einladung des Katholischen Militärbischofsamtes in Berlin ausgewählte Dienststellen der Katholischen Militärseelsorge, um Ideen für eine künftige Gestaltung der Seelsorge für Soldaten in den russischen Streitkräften aufzunehmen. "Der Besuch des russischen Geistlichen ist ein Novum für uns und geht auf eine russische Initiative zurück, die ich sehr begrüße", erklärte der Leitende Militärdekan Koblenz. Carl Ursprung präsentierte dem russischen Gast das Modell der Militärseelsorge für die Bundeswehr. Er konnte dabei nicht nur auf die mehr als zweijährige Erfahrung seiner Dienststelle in Koblenz zurückgreifen, sondern auch aus seinem reichhaltigen seelsorgerischen Fundus als ehemaliger Standortpfarrer und Wehrbereichsdekan schöpfen.

Als Leitender Militärdekan Koblenz ist Monsignore Ursprung heute für die katholische Seelsorge der Soldaten in den drei Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland verantwortlich. Unsere Seelsorge umfasst auch die Betreuung von Soldatinnen und Soldatinnen im Auslandseinsatz und wird dankbar angenommen, wusste der Militärdekan zu berichten. Er hat sich davon gerade während einer Reise zu den deutschen Soldaten auf dem Balkan überzeugt, von der er letzte Woche zurückgekehrt ist.
Die Organisation der Militärseelsorge für die Bundeswehr kann mit berechtigtem Stolz auf fast 5 Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit für Soldaten und ihre Familien zurückblicken. Denn seit 1956 werden die Soldaten der Bundeswehr mittlerweile durch die Katholische und Evangelische Militärseelsorge "umsorgt". Mit großem Interesse nahm Smirnow die Information über das "Deutsche Modell" auf. Aus dem Kreis des Militärbischofsamtes war zu hören, dass die russische Geistlichkeit für die Lösung in der Bundeswehr große Sympathien hat. Mit Recht, stellte Ursprung dazu fest. "Unsere Militärseelsorge hat sich bestens bewährt. "Zur Nachahmung empfohlen!", lautete das Fazit, das Ursprung bei der Verabschiedung seines geistlichen Kollegen aus Russland ziehen konnte.

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