"Ein bisschen Unterstützung für St. Christophorus geleistet!"

Instruktor Frank Palmen (re) erläutert die richtige Sitzposition - hier bei Pfarrer Küpper. Foto: Herbert Albring
Militärpfarrer Georg Küpper liegen auch die fahrpraktischen Grundlagen seiner "motorradbegeisterten Schäfchen" am Herzen. Wie der Militärgeistliche augenzwinkernd feststellt: "damit der Patron der Kraftfahrer und des Straßenverkehrs leichteres Spiel bei den Bundeswehr-Bikern hat."
Als Vorbereitung für seine bereits dritte Motorrad-Wallfahrt im Juni hatte der katholische Militärgeistliche ein Motorrad-Fahrsicherheitstraining für den Köln-Wahner Kasernenbereich organisiert. So warteten am 2. Mai beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Rhein-Erft drei hochmotivierte und erfahrene Instruktoren auf 33 Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr. Hier in Weilerswist wurde in kleinen Gruppen ein 8 1/2 Stunden dauerndes Basistraining absolviert, von dem man sagt, dass die Motorräder die gleiche Material-Belastung erfahren würden, wie nach einem "800 Kilometer-Ritt" am Stück. Von der Belastung der Fahrer allerdings hatte bis dahin noch keiner gesprochen......!

Richtiges Bremsen will gelernt werden. Foto: Herbert Albring
Die Gruppen setzten sich aus Teilnehmern zusammen wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Wie im richtigen Leben war der "Chopper-Rider" neben dem "Cruiser-Kapitän", "Yoghurtbecher-Piloten", oder "dem Rennsemmel-Treiber" genau so vertreten wie der "Normalo" und "Genussfahrer" . Für alle jedoch hatte Trainer Frank Palmen einen individuellen Tipp, ein offenes Ohr für Fragen und jede Menge Hintergrundwissen zu bieten. So wurde nicht nur über Kreiselkräfte, Geschwindigkeit, Masse, Kurvengeschwindigkeit, Lenkimpulstechnik und Verlust-Grundzeit philosophiert, sondern vieles wurde mit dem eigenen Motorrad "erfahren".

Tipps von Instruktor Frank Kuczinski (re). Foto: Peter Preuschat
Was jedoch mit dem "gefahrlosen Erkennen von fahrphysikalischen Zusammenhängen und Grenzbereichen" gemeint war, trieb dem Ein oder Anderem doch schon den Schweiß unter das Visier. Denn wann wird man schon einmal aufgefordert, auf dem Motorrad im Damensitz zu sitzen, ein Bein hinter sich auf den Soziussitz abzulegen oder gar auf der Sitzbank zu knien und das Ganze auch noch während der Fahrt auf einem Slalom-parcours? Aber auch das Herantasten an Bremskräfte und sichere Ausweichen vor Hindernissen sowie das "Legen-drücken-hängen" beim Kurvenfahren wurde praktisch "erfahren" und erhöhte so unmerklich aber effektiv eine bessere Fahrzeugbeherrschung.

Obwohl der gesamte Tag durch Lernen und Trainieren für Mensch und sein schweres Übungsgerät eigentlich hätte anstrengend sein müssen, war am Ende Tages bei allen Bikern nur das berühmte breite Grinsen unter dem Motorradhelm zu sehen.
Legen-drücken-hängen - schneller Slalom. Foto: Frank Kuczinski
Die Aushändigung der wohlverdienten Urkunde am späten Nachmittag bestätigt jedem Teilnehmer ein Motorrad-Basis-Training. Die auch nur kleinste Steigerung des individuellen Fahrkönnens jedoch macht schon ein wenig stolz - aber auch sicherer im Straßenverkehr.

Das Fahr-Sicherheitstraining (auch für Autofahrer) für Bundeswehrangehörige ist den Verantwortlichen der Bundeswehr im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit Bw bares Geld wert. So wird die Teilnahme von Angehörigen der Bundeswehr über das Streitkräfteamt Abteilung VI 2 (3) gesponsert. Nähere Auskünfte über das Sicherheitstraining beim ADAC.

Autor: Herbert Albring, PrInfoZLw

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