Im Lederkombi in die KircheSoldatenwerkwoche mit Motorrädern und Segen | Gerne segnete Militärpfarrer Andreas Ullrich (links) vor der Ludgeruskirche in Elte die Motorräder nebst Fahrer. | Eine Werkwoche der besonderen Art führte kürzlich der katholische Standortpfarrer Wittmund durch. Während die Teilnehmer von Werkwochen sonst in der Regel zu den Tagungsstätten mit herkömmlichen Verkehrmitteln anreisen, machte sich diesmal die gesamte Gruppe mit dem Motorrad auf den Weg. Über 1200 Kilometer legte ein jeder Teilnehmer hierbei zurück. Auch Militärpfarrer Andreas Ullrich, als Verantwortlicher dieser Veranstaltung, stand seinen "Schäfchen" in nichts nach und zog seine Yamaha in dieser Woche seinem Auto vor. Pfarrer Ullrich ist zuständig für die Bundeswehrstandorte Aurich, Ramsloh, Jever, Wittmund und in Teilbereichen Wilhelmshaven.
Los ging es am Morgen des 10. Juni 2005 nach einem gemeinsamen Frühstück und einem Gottesdienst mit Reisesegen in der General-Wever-Kaserne in Rheine.
Fast 60 Teilnehmer, allesamt aktive Soldaten, zog es mit ihren Motorrädern in das sauerländische Föckinghausen, nahe der Stadt Meschede. Die Teilnehmer mit ihren "Choppern", "Tourern" und "Racern" hatten sämtliche Dienstgrade vom Mannschaftsdienstgrad bis hin zum Stabsoffizier inne und finden ihre dienstliche Heimat in den Standorten Aurich, Wittmund, Lingen, Fürstenau, Hopsten, Rheine und Holzdorf. Aus fast jedem Landkreis in Weser-Ems war zumindest ein Zulassungskennzeichen zu entdecken. AUR, LER, CLP, EL, WTM, Vechta WHV, FRI und NOH waren, um nur einige zu nennen, vertreten. Um das Unfallrisiko zu minimieren, wurde eine Aufteilung der zahlreichen Fahrzeuge in mehrere Gruppen vorgenommen.
| Während der Werkwoche mit Militärpfarrer Andras Ullrich (links) tauschten die Soldaten unter der Schirmherrschaft der Militärseelsorge ihre Bundeswehruniformen gegen Lederkluft. | Untergebracht in einem von der Caritas geführten Ferienheim wurde zu verschiedensten Programmpunkten gestartet. Stabsfeldwebel Alfred "Ali" Spinneker vom Sanitätsregiment 12 aus Fürstenau hatte ein interessantes Programm auf die Beine gestellt. Neben einem Besuch der bekannten Edertalsperre und dem Kloster Meschede wurde auch das Thema Fahrsicherheit auf zwei Rädern angegangen. Besonders gerne erinnern sich die Männer an den Abend zurück, als sie auf dem ihrer Herberge zugehörigen Parkplatz ganz vorsichtig mit einigen behinderten Kindern, die auch in der Caritasunterkunft Quartier bezogen hatten, ein paar Runden drehten. "Das machte den Kleinen soviel Spaß, dass diese fast Freudentränen weinten", erzählt der Auricher Hauptfeldwebel Michael Aurin nachdenklich.
Am Freitag ging es gegen 9 Uhr dann wieder gen Heimat. Zielort war die kleine Gemeinde Elte in der Nähe von Rheine. Hier ist Militärpfarrer Andreas Ullrich, der gebürtig aus dem Münsterland kommt, zuhause. Bevor im Garten des Pfarrhauses die Reise bei leckerem Grillfleisch ihr Ende fand, ging es zunächst zum Dankgottesdienst in die Ludgeruskirche. Die Segnung der Motorräder nebst Fahrern im Anschluss hieran durfte natürlich nicht fehlen. "Hiermit stelle ich Euch natürlich keinen ´Persilschein´ aus" schmunzelte der Pfarrer. "Aber der Herr möge euch auf all Euren Reisen behüten", fügte er hinzu.
"Unser Ziel, andere Menschen kennen zu lernen und den Zusammenhalt zu fördern, konnten wir in den letzten Tagen unter der Schirmherrschaft der Militärseelsorge hervorragend vereinen", gibt "Ali" Spinecker die Meinung der anderen Werkwochenteilnehmer wieder.
Autor und Fotos: Horst Wilken, 4. Luftwaffendivision, Pressestelle
Bearbeitung: OG Boldt |