Internationales Soldatentreffen beim Weltjugendtag

Hauptzelebrant war Militärbischof Christian Werner, rechts daneben Militärgeneralvikar Walter Wakenhut, links Militärdekan Joachim Simon
"Die Wahrheit als tiefen Sinn menschlicher Existenz suchen!" Mit diesem Thema setzte sich Militärbischof Dr. Walter Mixa am Mittwoch, 17. August 2005, dem "Tag der Militärseelsorge" während des Weltjugendtages in seiner Katechese mit ca. 700 Soldatinnen und Soldaten auseinander. Ort der Veranstaltung war die ehemalige belgische Kaserne "Camp Altenrath" in Troisdorf. Bischof Mixa ging zunächst in seinen Ausführungen auf die materialistisch geprägte Denk- und Lebensweise, gerade auch der deutschen Bevölkerung ein.

Militärbischof Mixa bei seiner Katechese
Alle machten die Erfahrung, dass der Gottesglaube scheinbar verdunste, so der Militärbischof. Bei seinen vielen Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten, falle bei der Frage nach Gott die Antwort häufig sehr skeptisch aus. Die Militärseelsorger würden aber als mitmenschliche Helfer, als gute, erfahrene Ratgeber bei sämtlichen Lebensproblemen, ohne weiteres respektiert und geschätzt. Bei seinen Einsatzbesuchen stelle er immer wieder fest, dass sich Soldaten stärker mit dem Tod aus einander setzten als jede andere Zivilperson. Neben der Angst vor einem Terroranschlag oder der Angst vor einem Einsatz in gefährlichen Gebieten, sei nicht zuletzt auch die Sinnfrage nach dem gesamten persönlichen Dasein vorhanden. Mixa ermutigte die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer sich für den bleibenden Sinn des Lebens einzusetzen, nämlich für die Liebe und für das Leben. Jeder trage eine unauslöschliche Sehnsucht nach einer ehrlichen, zuverlässigen Liebe in sich, die all die Mühen der Selbstdisziplin, Einsatzbereitschaft für Andere, Pflichtbewusstsein und Treue einem Menschen gegenüber, einen tieferen, bleiben Sinn gebe.

Ein Soldat stellt dem Bischof Fragen
Damit sei verbunden, das starke Verlangen nach einem Leben, das sich nicht nur auf wenige Jahrzehnte der irdische Zeit beschränke. Uralte Kulturen, wie die der Ägypter und Babylonier seien herausragende Zeugnisse dafür, dass der Mensch sich mit dem Sterben nicht einfach abgefunden habe. Möge die Vorstellung des Einzelnen vom Schöpfer noch so unterschiedlich gewesen sein, so sei doch die Gewissheit sehr groß, dass der Tod nicht das letzte Aus und Amen spreche, sondern das es in einer anderen, in einer göttlichen Welt die Erfüllung des menschlichen Daseins, die Erfüllung der Sehnsüchte nach Liebe, Glück und Leben geben werde. Nach der Katechese feierte Militärbischof Mixa mit gut 1.200 Gläubigen, darunter 700 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Nationen ein internationales Pontifikalamt. Aufgrund seiner Fußverletzung hatte Bischof Mixa den österreichischen Militärbischof Christian Werner gebeten, die Hauptzelebration zu übernehmen. In Conzelebration mit Bischof Werner feierten noch sechs ausländische Militärbischöfe aus Litauen, Slowakei, Ungarn, Großbritannien, Spanien, sowie zahlreiche Militärpfarrer aus verschiedenen Nationen den Gottesdienst.

Militärbischof Mixa mit den Gebirgsjägern aus Bad Reichenhall; neben ihm Militärpfarrer Martin Strasser
Militärbischof Mixa hielt bei dieser Eucharistiefeier die Predigt. Anschließend lud der Militärbischof alle Anwesenden zu einem gemeinsamen Mittagessen und zu Gesprächen ein. Die musikalische Unterhaltung erfolgte durch das Heeresmusikcorps 300 aus Koblenz und die "Bremer Musical Company". Der Tag der Militärseelsorge schloss mit einem geistlichen Wort des Bischofs.
Die Teilnahme am Weltjugendtag sowie der "Tag der Militärseelsorge" für die Soldatinnen und Soldaten wurde vorbereitet vom Katholischen Militärbischofsamt in Berlin unter Federführung von Militärdekan Joachim Simon. Die Logistik (Gottesdienstzelt, Cateringzelt, Wasch- und Duschcontainer, Unterkunft) wurde durchgeführt von der Bundeswehr, dem technischen Hilfswerk (THW) und der katholischen Arbeitsgemeinschaft zur Soldatenbetreuung.

Text: Beyel, Leiterin der Pressestelle
Fotos: Christina Lux

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