Woche der Begegnung

Kirche unter Soldaten - Militärseelsorge zukunftsfähig gestalten

Plenum der Delegierten der Zentralen Versammlung, vorne im Bild links: Militärdekan Monsignore G. Kestel, vorne im Bild rechts: Militärdekan R. Schnettker
„Kirche unter Soldaten - Militärseelsorge zukunftsfähig gestalten“, unter diesem Motto stand die „Woche der Begegnung“, bei der die Delegierten des organisierten Laienapostolates in der Katholischen Militärseelsorge zu ihrer Jahrestagung in der Akademie Klausenhof in Hamminkeln am Niederrhein vom 12.-17.09.2005 zu einem Erfahrungsaustausch sowie zu Informationen und zur Weiterbildung zusammen gekommen waren. 50 Jahre Militärseelsorge in der Bundeswehr, 40 Jahre Ende des II. Vatikanischen Konzils und 30 Jahre Abschluss der Würzburger Synode, in der die Grundlagen für die Struktur und Aufgaben der Laienmitverantwortung in der katholischen Kirche gelegt wurden, waren Anlass für die Zentrale Versammlung der katholischen Soldaten - vergleichbar einem Diözesan/Katholikenrat in den Diözesen – eine öffentliche Erklärung zur Militärseelsorge mit Blick in die Zukunft herauszugeben. Darin fordert die Zentrale Versammlung der katholischen Soldaten den Deutschen Bundestag und die politischen Parteien auf, den Dienst der Militärseelsorge unverändert anzuerkennen und für den notwendigen Rückhalt durch die Politik zu sorgen. Weiterhin solle der Verteidigungsminister die Anzahl der Dienstposten für Militärseelsorger sicher stellen, so dass die Vermittlung soldatischer Ethik, die religiöse Betätigung und Seelsorge während der Einsätze in vollem Umfang wahrgenommen werden können. Ein großes Anliegen der Zentralen Versammlung ist auch die Sicherstellung der seelsorgerlichen Betreuung der Familien der Soldatinnen und Soldaten sowie die Erteilung des Lebenskundlichen Unterrichts durch Militärseelsorger und nicht durch humanistische Lehrkräfte. Von der militärischen Führung der Bundeswehr erwartet die Zentrale Versammlung, dass die Themen der berufsethischen Orientierung in die Ausbildungspläne der Truppe und vor allem in den Führerlehrgängen an Truppen-, Offizier- und Unteroffizierschulen fest integriert sind. Den Bischöfen dankt die ZV für die Freistellung von Seelsorgern für den Dienst in der Militärseelsorge. An ihren Militärbischof richtet die Zentrale Versammlung die Bitte, weiterhin für die Freistellung von Seelsorgern hinzuwirken, mit dem evangelischen Militärbischof nach Wegen und Formen ökumenischer Gemeinschaft zu streben und die Gremien der Laienmitverantwortung weiter zu entwickeln und auch künftig die vertrauensvolle, mitverantwortliche Zusammenarbeit zu pflegen.

Am Mittwochabend feierte Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz - van Elst, Weihbischof aus der gastgebenden Diözese Münster, mit den Delegierten der Zentralen Versammlung und den Mitgliedern der Bundeskonferenz der Gemeinschaft Katholischer Soldaten einen feierlichen Pontifikalgottesdienst. Hinweisend auf den Leitgedanken der Veranstaltung bezeichnete er das Motto: „Kirche unter Soldaten“ – Militärseelsorge zukunftsfähig gestalten“ auf der Höhe der Zeit. „Zukunftsfähig“ sei ein Wort mit großer Wirkung, nichts für Schwarzseher, sondern für alle die glauben. Weihbischof Tebartz - van Elst zog eine Parallele zu dem diesjährigen 1200 Jahre Jubiläum der Diözese Münster. Auch das Bistum stelle zu diesem Anlass die Frage: Was macht uns als Christen zukunftsfähig? Kirche – auch unter Soldaten zukunftsfähig zu gestalten – das sei der Blick für die kleinen Anfänge, ein geduldiges Gespür für das Mögliche und die Leidenschaft für das Ganze, so der Weihbischof. Zukunftsfähig -, das sei für die Christen zuerst der Blick nach oben und daraus der Blick in die Weite. Es bliebe die österliche Botschaft vom Kreuz, die Glaube und Gesellschaft in diesem Zeichen verbinden würden.
Oberstleutnant Richard Schmitt, Vorsitzender der Zentralen Versammlung sowie Oberst a. D. Karl Jürgen Klein, Bundesvorsitzender der Gemeinschaft Katholischer Soldaten, wiesen auf die Notwendigkeit des ehrenamtlichen Engagements von Soldatinnen und Soldaten für die Militärseelsorge hin. Sie dankten allen Delegierten für ihre Arbeit.
„Ob Priester oder Laie, alle haben einen klaren Auftrag in der Kirche und der heißt „Leben“ lebenswert machen, betonte Militärpfarrer Thomas Stolz, Moderator des Priesterrats in seinem Grußwort an die Delegierten. Ohne den Einsatz der Laien wäre die Kirche um viele Geistesgaben, Impulse und gute Werke ärmer.

Militärdekan Michael Weihmayer, dankte im Namen von Militärgeneralvikar Walter Wakenhut den engagierten Laien. Sie würden gerade auch innerhalb der Streitkräfte ihre Mitverantwortung und Mitwirkung am Sendungsauftrag der Kirche erkennen und diesen Auftrag im Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart mit Leben erfüllen.

Katholisches Militärbischofsamt
Marlene Beyel

Fotos: Marlene Beyel,
Leiterin der Pressestelle
des Katholischen Militärbischofamtes

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Mitglieder des Vorstandes der zentralen Versammlung.Von links: Oberfeldarzt Dr. Martin Keim, Frau Juliane Petersen,Hauptmann Hermann Webels, Hauptfeldwebel Peter Weber,Hauptmann Alois Forster
Von links: Dipl.-Theol. Manfred Heinz - Geschäftsführer der ZV,Oberst Richard Schmitt - Vorsitzender der ZV,Oberstleutnant Horst-Diethelm Knaf - Moderator ZV
Delegierte der ZV, vordere Reihe, von links: Militärdekan Rainer Schnettker, Militärpfarer Thomas Stolz - Moderator Priesterrat
Delegierte der zentralen Versammlung der Katholischen Soldaten,vorne links: Generalleutnant Karl-Heinz Lather
Der Bundesvorsitzende der Gemeinschaft Katholischer Soldaten, Oberst a. D. Karl-Jürgen Klein, berichtet bei der ZV über die Arbeit seines Verbandes
Mitglieder des Vorstandes der zentralen Versammlung, von links: vordere Reihe: Pauther, Lather, Petersen, Schmitt, Graichen,mittlere Reihe: Gräf, Eisenhardt, Weber, Koethehintere Reihe: Keim, Heinz, Bradatsch
Foto: Brockmeier
Pontifikalgottesdienst aus Anlass der 45. Woche der Begegnung in der Pfarrkirche St. Pankratius, Dingden, Hauptzelebrant: Weihbischof Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz - van Elst
Von links: Vorsitzender der ZV Oberst Richard Schmitt, Weihbischof Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz - van Elst, Bundesvorsitzender der GKS Oberst a. D. Dipl.-Ing. Karl-Jürgen Klein
Der Kommandeur VBK 31 Oberst Rolf Bescht spricht ein Grußwort für die Soldaten beim Empfang der Katholischen Militärseelsorge
Militärdekan Michael Weihmayer begrüßt, im Namen des Katholischen Militärbischofs, als Gastgeber die Teilnehmer des Gästeabends aus Anlass der 45. Woche der Begegnung
Vorne: Weihbischof Tebartz - van Elst im Gespräch mit der Vorsitzenden der KAS Frau Christa Reichard (MdB), hinten: weitere Teilnehmer des Gästeabends
Der Katholische Leitende Militärdekan Koblenz lädt zur 46. Woche der Begegnung nach Ludwigshafen ein.
Militärdekan Weihmayer segnet 15 GKS - Fahnen im Rahmen eines Gottesdienstes in der Bruder-Klaus-Kapelle
Nach der Segnung - vor der Kapelle
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