Balsam für die Seele

Seminar für Soldatenfamilien im Kardinal-von-Galen-Haus

Theaterpädagoge Bernd Kleyboldt (links) brachte die Teilnehmer in Bewegung zu setzen. Rechts im Bild der katholische Pfarrhelfer Wittmund, Ulrich Lienenlüke
Stapelfeld - Bei einem dreitägigen Seminar begegnete sich Soldaten und ihre Familien auf spielerische Art und Weise. Man lernte miteinander umzugehen und Wege zu erkunden, die das Miteinander vereinfachen. Gerade die Soldaten, die aufgrund von Auslandseinsätzen monatelang von Ihren Familien getrennt sind, schätzten das Treffen.

Die Einladung zum Treffen kam vom katholischen Standortpfarrer Wittmund, der bis zum März des nächsten Jahres seinen Dienst im Kunduz versieht. Begleitet wurde das Wochenende vom Wittmunder Pfarrhelfer Ulrich Lienenlüke und dem Oldenburger Bernd Kleyboldt als Dozent des Hauses, der für lange Zeit in Cappeln lebte. Sein Seminarziel es war, "die Menschen in Bewegung zu setzen".

Passend zum ersten Advent blieb auch der Schneefall nicht aus. "Diese Jahrezeit bietet sich für ein solches Seminar nahezu an", meint der Theaterpädagoge. "Die Natur lädt uns Menschen dazu ein, drinnen näher aneinander zu rücken", ergänzt er.

"Losgelöst von familiären Pflichten wie Kochen, Waschen und Gartenarbeit waren die fast drei Tage Balsam für unsere Seelen", fand ein junge Mutter. Das Programm unter anderem bestehend aus Kreis- und Gruppenspielen, Phantasiereisen und kreativen Begegnungen war hierfür wie geschaffen.


Kardinal-Clemens-Graf-von-Galen
Zur Geschichte

Das Anfang 1974 gegründete Kardinal-von-Galen-Haus ist nach Clemens August Graf von Galen benannt. Als dieser im März 1946 aus Rom zurückkehrte, wo ihn Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt hatte, bereitete ihm die Bevölkerung vor den Trümmern des völlig zerstörten münsterischen Doms einen triumphalen Empfang. In der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte hatte er es gewagt, dem verbrecherischen Regime öffentlich und ungeschützt die Stirn zu bieten. Die Ernennung zum Kardinal war der Dank des Papstes für diese Standfestigkeit. Seine überragende Rolle im Widerstand war von Galen nicht in die Wiege gelegt. In Berlin und Münster galt er als frommer und engagierter Seelsorger und tat sich keineswegs unter seinen Mitbrüdern hervor. Es war die Macht seines Gewissens, die ihn über sich hinauswachsen und zum Helden gegen die Nazidiktatur werden ließ.

Autor: Horst Wilken
Foto: Aschendorff Verlag / Horst Wilken

zurück   oben