Militärdekane Weihmayer und Kestel aus der Militärseelsorge verabschiedet

Gottesdienst in der St. Louis-Kirche der Julius-Leber-Kaserne, Berlin
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Sankt- Louis- Kirche und einem anschließenden Empfang im Offizierheim der Julius-Leber-Kaserne, Berlin, wurden Militärdekan Monsignore Michael Weihmayer (49), Personalreferent und Vertreter des Generalvikars im Katholischen Militärbischofsamt, Berlin und Militärdekan Monsignore Georg Kestel (50), Leiter des Referates Seelsorge im Katholischen Militärbischofsamt, am 18. Januar 2006 verabschiedet.

Als einen mächtigen Aderlass bezeichnete Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut das Weggehen seiner beiden Referatsleiter. Viele und reiche Erfahrungen gingen durch sie verloren.

Weihmayer, der 1986 von seinem Heimatbischof aus Augsburg für den Dienst in die Militärseelsorge freigestellt worden war, habe sehr schnell in seiner klugen und umgänglichen Art, Ansehen und Vertrauen bei den Soldaten und deren Familien gewonnen, sagte der Generalvikar. Die Seelsorge an den Soldatinnen, Soldaten und deren Familien und die Sorge um eine immer genügende Zahl von Seelsorgern seien für Weihmayers Denken, Tun und Handeln bestimmend gewesen. Über die Militärseelsorge hinaus habe er sich in hohem Maße in Bundes- und Regionalkonferenzen der Personalreferenten der deutschen Diözesen engagiert.

Stationen seines Lebens waren: 1986 Standortpfarrer Landsberg, 1992 Berufung an die Offizierschule des Heeres nach Hannover, wo er 1993 auch Stellvertretender Wehrbereichsdekan II (Hannover) wurde, 1996 Standortpfarrer bei der Universität der Bundeswehr in Neubiberg, 1997 dann die Versetzung als Referatsleiter II (Personal- und Organisation) ins Katholische Militärbischofsamt nach Bonn. Er habe sich sehr schnell in seine neue Aufgabe eingearbeitet, bemerkte Wakenhut. Die Neuausrichtung der Bundeswehr von Grund auf, und der damit einhergehende Prozess der Transformation, der Umformung der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee hin zur Einsatzarmee, all das erforderte ein Höchstmaß an Einsatz und auch Augenmaß, gerade in der Personalführung. Weihmayer habe die rechte Balance gewahrt, um den richtigen Weg zu gehen auf dem nicht immer einfachen Feld der Beziehung von Staat und Kirche.

Militärgeneral Wakenhut mit den scheidenden Militärdekanen
Zu Militärdekan Kestel bemerkte MGV Wakenhut, dass er in seiner Arbeit als Verantwortlicher für das Laienapostolat - Bischöflicher Beauftragter für die Zentrale Versammlung der Katholischen Soldaten und Geistlicher Beirat der Gemeinschaft Katholischer Soldaten - bestimmt gewesen sei von den Gedanken und Ideen des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode. Kestel sei überzeugt, dass die Kirche nur als Volk Gottes Zukunft habe, nicht aber als Versammlung von Klerikern.
Als Arbeitschwerpunkte von Georg Kestel bezeichnete der Generalvikar den Aufbau einer effizienten und den neuen Verhältnissen - Einsatz, Fernbeziehungen - angepassten Familienseelsorge in Zusammenarbeit mit dem von Militärbischof Mixa an der Katholischen Universität Eichstätt eingerichteten Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft. Unter vielem anderen nannte Prälat Wakenhut auch Kestels Verdienste um die Neuauflage des Soldatengebet- und Gesangbuches, das sich gerade zu einem "Hit" entwickelt habe, nicht nur in der Militärseelsorge.

Militärdekan Georg Kestel begann seinen Dienst in der Militärseelsorge 1987 in Neuburg an der Donau und war dann Standortpfarrer in Hammelburg, ehe ihn Erzbischof Dr. Johannes Dyba zum Jahresbeginn 1997 als Referatsleiter IV, "Seelsorge", in das Katholische Militärbischofsamt nach Bonn berief. Grund der Übertragung dieser großen Verantwortung war nicht zuletzt Kestels hohe Kompetenz in der praktischen Seelsorge am Standort Hammelburg mit seiner aktiven Soldatengemeinde und sein Geschick in der Konzeption von Lebenskundlichen Unterrichten und vor allem auch deren Umsetzung. Georg Kestel verstehe es, so Wakenhut, das Wort Gottes in Gottesdienst und Predigt glaubwürdig und in aktuell verständlicher Sprache zu vermitteln. Seine Aufsätze und Ausarbeitungen zeugten von sehr profunden Kenntnissen der Theologie und der hohen Kunst des Formulierens. Hier komme seine tiefe Verwurzelung im Glauben und eine echte ungeheuchelte Frömmigkeit zum Vorschein, so Prälat Wakenhut.

Der Generalvikar überreichte Monsignore Weihmayer und Monsignore Kestel die Dankurkunde des Katholischen Militärbischofs Dr. Walter Mixa.

Ministerialdirektor Dr. Dieter Weingärtner, Abteilungsleiter Recht im Bundesverteidigungsministerium, dankte den scheidenden Referatsleitern für ihre Tätigkeit in der Militärseelsorge. Weihmayer habe hohe Verantwortung als Personalreferent in der Katholischen Militärseelsorge getragen, hob Dr. Weingärtner hervor. In bezug auf Militärdekan Kestel erinnere er sich gerne an seine Teilnahme an der letzten Soldatenwallfahrt nach Lourdes, deren Deutscher Pilgerleiter Monsignore Kestel gewesen sei. Der Abteilungsleiter händigte Weihmayer und Kestel die Urkunde über die Beendigung des Beamtenverhältnisses aus.

Hohe Gäste aus den Heimatbistümern waren auch zur Verabschiedung gekommen: aus Augsburg Domdekan Konstantin Kohler als Vertreter von Generalvikar Josef Heigl ; aus Bamberg der noch amtierende Generalvikar Alois Albrecht.

Domdekan Kohler dankte seinem Mitbruder Michael Weihmayer für den Dienst in der Militärseelsorge. Weihmayer habe eine besondere Eignung und Neigung für die Seelsorge an den Soldaten gehabt. Die Diözese Augsburg habe in den zurückliegenden Jahren mit Überzeugung Priester und Pastorale Mitarbeiter für die Militärseelsorge zur Verfügung gestellt. Dies sei nicht zuletzt auch das Verdienst von Monsignore Weihmayer gewesen. Domdekan Kohler gab seiner Freude Ausdruck, Weihmayer am 01. Februar 2006 in seinem Heimatbistum Augsburg als neuen Kollegen begrüße zu dürfen.

Generalvikar Albrecht dankte Monsignore Kestel, dass er seine Nachfolge im Erzbistum Bamberg übernimmt. Kestel sei durch die Arbeit als Seelsorgeamtsleiter im Militärbischofsamt bestens vorbereitet. Er habe in den wenigen Tagen der Vorbereitung auf die neue Aufgabe in Bamberg seinen Mitbruder Kestel als wachen, dynamischen Menschen erlebt. Generalvikar Albrecht wünschte Monsignore Kestel, dass er mit Schwung und Kraft, mit Phantasie und Freude und beschenkt mit dem Heiligen Geist den Leitungsstab des Bistums übernimmt.

In seiner Abschiedsrede sagte Monsignore Weihmayer, er habe sich immer für eine starke und unabhängige Militärseelsorge um der Soldaten und derer Familien willen einzusetzen versucht. Dies sei ihm immer Prinzip und Überzeugung gewesen. Stärke und Unabhängigkeit seien nämlich unabdingbare Voraussetzungen für Vertrauen in die Seelsorge sowie in die Männer und Frauen, die diesen Dienst tun würden. Erst wenn dieses Vertrauen gewachsen sei, könne die Seelsorge eine echte Hilfe und Unterstützung sein. Seelsorge sei nämlich mehr als Betreuung oder Erfüllung kirchlicher Serviceleistungen, betonte Weihmayer. Er gab zu, das nach fast 20 Jahren Tätigkeit in der Katholischen Militärseelsoge das Loslassen ihm nicht leichtfällt. Militärdekan Weihmayer dankte seinem Militärbischof, Militärgeneralvikar Wakenhut sowie seinen Mitbrüdern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kurie des Katholischen Militärbischofs, vor allen Dingen aber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Referates II.

E r habe seine Arbeit in der Militärseelsorge immer als Teamarbeit verstanden und als ein gegenseitiges Miteinander, resümierte Monsignore Kestel. Auch er dankte dem Militärbischof, seinem Militärgeneralvikar, den Mitbrüdern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seelsorgereferates. Sein Dank galt auch den Kooperationspartnern und den Laien, mit denen er gemeinsam für eine fruchtbare Arbeit in der "Kirche unter Soldaten" habe mitwirken können. Die Erfahrungen und Eindrücke, die er in der Kurie des Militärbischofs, aber auch in der Stadt Berlin gesammelt habe, nicht zuletzt auch durch seine Gottesdienste in der Pfarrei St. Bonifatius, in der St.-Hedwigs-Kathedrale oder in der neuen Garnisonskirche des Militärbischofs, St. Johannes, möchte er auf keinen Fall missen. Mit der neuen Aufgabe als Generalvikar von Bamberg stellten sich ihm neue Herausforderungen, auf die er sich schon freue, auch wenn der Abschied von der Militärseelsorge ihm nicht leicht fallen würde.

Die festliche Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberfeldwebel Derouaux.

Beyel
Leiterin der Pressestelle

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Weitere Bilder
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Militärgeneralvikar Wakenhut überreicht Militärdekan Georg Kestel die Dankurkunde des Katholischen Militärbischofs
Militärgeneralvikar Wakenhut überreicht Militärdekan Michael Weihmayer ebenfalls die Dankurkunde des Militärbischofs
Von links: Militärgeneralvikar Wakenhut, Domdekan Konstantin Kohler aus Augsburg, Militärdekan Michael Weihmayer, Ministerialdirektor Dr. Dieter Weingärtner, Brigadegeneral Viktor von Wilcken
Von links: Generalvikar Albrecht aus Bamberg, Militärdekan Kestel, Militärgeneralvikar Wakenhut, Ministerialdirektor Dr. Weingärtner
Von links: Militärdekan Kestel, Ministerialdirektor Dr. Weingärtner, Militärdekan Weihmayer
Das Stabsmusikcorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberfeldwebel Derouaux
Ein Helm als Abschiedsgeschenk von Militärdekan Weihmayer für den neuen Referatsleiter II, Militärdekan Ursprung, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Militärdekan Weihmayer und sein Team
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