Impressionen vom Papstbesuch

Ankunft des Papstes in München am 09.09.2006. Foto und folgende: Konrad Heuwieser
Berlin,17.09.2006. Papst Benedikt XVI. besuchte vom 9. bis 14.September seine bayerische Heimat.
Verteidigungsminister Dr.Franz Josef Jung und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan nahmen auf Einladung des Bischofs von Passau am Gottesdienst mit dem Papst am 11.September in Altötting teil.

Der Katholischen Militärbischof Dr. Walter Mixa hatte Generale und hohe zivile Vertreter des Verteidigungsministeriums eingeladen an dem Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. am 12.September 2006 auf dem Islinger Feld in Regensburg teilzunehmen.

Die Bilder geben einen Einblick von dem großartigen Geschehen.

Marlene Beyel
Leiterin der Pressestelle
Katholisches Militärbischofsamt Berlin



"Ich erwarte eine Erneuerung"
Interview der SonntagsZeitung mit Bischof Walter Mixa vor dem Papstbesuch

SonntagsZeitung: Exzellenz, was erwarten Sie sich vom bevorstehenden Besuch des Heiligen Vaters in Bayern?

Bischof Mixa: Ich erwarte mir eine innere und äußere Begeisterung, die weit mehr ist als das nur oberflächliche Gefühl, an einem Mega-Ereignis teilzunehmen. Ich erwarte und wünsche mir, dass die Botschaft des Papstes gehört und bedacht wird und dass diese Botschaft, die ja immer in ganz engem Zusammenhang steht mit den Evangelien, mit den Apostolischen Schriften, mit dem frühchristlichen Glaubenszeugnis einen Beitrag leistet zu einer echten Erneuerung des christlichen und des katholischen Selbstbewusstseins in unserem Land, und dass wir dadurch auch wieder stärker im Sinne christlicher Werte und Überzeugungen positiv in unsere Gesellschaft hineinwirken können.

Über 50.000 Katholiken aus der Diözese Augsburg wollen den Papst persönlich erleben. Wie wirkt sich die außergewöhnliche Ausstrahlung von Papst Benedikt XVI. auf das Leben in den Pfarreien aus?

Die Auswirkungen der Faszination des Papstes für das Leben in den Pfarreien stelle ich insoweit fest, als sich eine gewisse Erneuerung im Glauben und ein neues Interesse für die Botschaft Christi und seiner Kirche ankündigt. In dieser neuen Entwicklung stehen wir noch ganz am Anfang. Papst Benedikt XVI. ist mit seinem Leben und seiner Botschaft überzeugend. Die Menschen wollen hören, was er über die Wahrheit Jesu Christi und der biblischen Botschaft zu sagen hat.

Der Funke, der beim Weltjugendtag in Köln übergesprungen ist, war ein kleines Pfingstwunder. Wir können gerade in Deutschland wirklich von Herzen dankbar sein für diesen Papst, der aus unserem Land kommt, und seinen päpstlichen Dienst – ich spreche bewusst nicht von "Amt" – für Gott, für die Wahrheit und zum Heil der Menschen wahrnimmt.

Die Bischöfe beim Einzug auf dem Kapellplatz in Altötting.
Wie würden Sie den Heiligen Vater aus ihren persönlichen Begegnungen mit ihm charakterisieren? Gab es eine Veränderung von Kardinal Ratzinger zu Papst Benedikt XVI.?

Für mich wirklich überraschend und beeindruckend ist es, wie ungezwungen der Papst als ein hochkarätige Intellektueller mit jungen Menschen, mit Jugendlichen und Kindern, umgehen kann. Da zeigt sich aber, dass er zeit seines Lebens vor allem ein Priester geblieben ist und dass er als Seelsorger und als Theologieprofessor immer den Kontakt zu jungen Menschen gesucht hat. Er macht auf mich einen sehr gelösten Eindruck. Seine Ansprachen zielen immer wieder auf die Sinnhaftigkeit des menschlichen Daseins und den Kern unseres Glaubens. Bei aller Tiefe seiner Gedanken spricht er zu den Menschen in einer so klaren, verständlichen und einladenden Weise, dass sie wirklich auf ihn hören und auch für seine wegweisende Botschaft dankbar sind.

In seiner früheren Aufgabe als Präfekt der Glaubenskongregation war es seine Aufgabe, die überlieferte Theologie der Kirche einerseits offen zu halten für gesunde und notwendige Fortschritte, andererseits die Kirche vor schädlichen Anpassungen an den Zeitgeist zu bewahren. Diese schwierige Aufgabe der wohlverstandenen Grenzziehung hat ihm von mancher Seite – oft auch böswillig – den Namen des "Panzerkardinals" eingebracht, der Kardinal Ratzinger nie war. Er war in seinem persönlichen Auftreten immer sehr bescheiden und zurückhaltend. In persönlichen Begegnungen hat er nie seine Gesprächspartner mit wichtigtuerischen Aussagen oder belehrenden Maßnahmen überfallen, sondern zuallererst immer sehr, sehr gut zugehört. Papst Benedikt XVI. ist der gleiche noble, hoch gebildete, sensible und überzeugende Priester, der auch Kardinal Ratzinger schon immer war. Kardinal Ratzinger, mit dem man stets über alles völlig ungehindert und ungehemmt sprechen konnte, hatte immer schon mehr Offenheit und kultivierte Gesprächskultur als die meisten seiner früheren Kritiker.

Welche persönlichen Kontakte hatten Sie in den zurückliegenden Jahren zu Kardinal Ratzinger, dem jetzigen Papst Benedikt XVI.?

Persönlich kenne ich Papst Benedikt seit meiner Studentenzeit. Als ASTA-Vorsitzender der Philosophisch-Theologischen Hochschule habe ich Professor Ratzinger 1968 zu einem Vortrag nach Dillingen eingeladen. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass Professor Ratzinger mich damals fragte: "Warum haben Sie mich eingeladen, Herr Mixa, ich gelte doch theologisch als völlig von gestern?" Ich habe damals geantwortet, dass dies unsere Studentenschaft gerade interessiere und Professor Ratzinger hat dann einen brillanten Vortrag gehalten, der alle begeistert hat. Im Anschluss kamen wir noch im kleinen Kreis der Studentenvertretung mit ihm ins Gespräch und haben dabei auch seinen großen Humor kennen gelernt.

Später war ich als Bischof von Eichstätt und Großkanzler der dortigen Katholischen Universität, an deren Gründung Kardinal Ratzinger 1980 als Erzbischof von München ganz wesentlich beteiligt war und die inzwischen sieben Fakultäten zählt, immer wieder mit dem Kardinal in Kontakt. Als Ehrendoktor der Universität Eichstätt hat sich Kardinal Ratzinger immer sehr intensiv für die Weiterentwicklung dieser einzigen Katholischen Universität im deutschen Sprachraum interessiert. Als Bischof von Eichstätt trug ich Verantwortung dafür, dass diese Universität nicht einfach irgendeine Landesuniversität ist, sondern dass diese Universität, ohne aufdringlich zu wirken, ein überzeugendes christliches Profil und einen katholischen Charakter behält. Kardinal Ratzinger hat mich dabei immer wieder ermutigt und unterstützt.

Der spätere Präfekt der Glaubenskongregation hat auch meinen bischöflichen Dienst als katholischer Militärbischof für die Bundeswehr, was gewissermaßen eine zweite bundesweite Diözese darstellt, von Rom aus mit großem Wohlwollen und Interesse verfolgt, so dass es auch hierüber immer wieder zu Gesprächen kam. Ich habe mich darüber gefreut, dass meine Berufung nach Augsburg die erste Bischofsernennung des neuen Papstes in Deutschland war.

Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan nehmen am Gottesdienst teil.
Welche Früchte wünschen Sie sich und den Christen in Deutschland vom Besuch des Papstes in seiner Heimat?

Uns Christen wünsche ich, dass uns dieser große Papst noch viele, viele Jahre in Gesundheit und Lebenskraft erhalten bleibt. Für unsere katholische Kirche in Bayern und in Deutschland wünsche ich mir, dass wir bei allem Respekt und wohlverstandener Toleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen den Wert unseres christlichen und weltweiten katholischen Glaubensbekenntnisses mutig bezeugen, im Wort und noch mehr im überzeugenden Handeln. Außerdem wünsche ich mir, dass wir die Botschaft unseres Papstes aus seiner ersten Enzyklika Deus caritas est – Gott ist die Liebe wirklich dankbar aufnehmen: in unseren Familien, in den Schulen, an den Arbeitsplätzen, im öffentlichen, kommunalen und politischen Leben, und dass wir die christliche Botschaft als ein Alternativprogramm für uns selbst und für das Zusammenleben offensiv in unserer Gesellschaft tragen.

Für mich selbst und unsere Diözese wünsche ich mir, dass wir wirklich eine Einheit im Glauben und in der Gemeinschaft bilden, eine Einheit, die vor allen Dingen auch durch eine wieder größere und wachsende Wertschätzung der Eucharistie zu begründen ist. Für mich ist es sehr wichtig, dass wir weniger über Strukturen und Verwaltungseinheiten diskutieren, und uns mehr auf die christlichen Wurzeln und die Inhalte unseres Glaubens konzentrieren, auch unsere Freundschaft mit Jesus Christus. Und dass wir dann in unserer Diözese Augsburg als mutige, bekenntnisbereite und zugleich liebenswürdige Christen auftreten.

Quelle: Katholische SonntagsZeitung, 10.09.2006 / Nr. 36


Große Verbundenheit
Bischof Mixa dankte Papst Benedikt XVI.

Bischof Walter Mixa hat in einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix Papst Benedikt XVI. für seine "klaren und aufrüttelnden Worte" an die Katholiken in Deutschland bei seiner ersten großen Predigt in München gedankt, Papst Benedikt hatte in seiner Predigt auf dem Münchner Messegelände den deutschen Katholiken seinen Dank für ihr großzügiges soziales Engagement ausgesprochen und zugleich gemahnt, den Einsatz für das Soziale und den Einsatz für das Evangelium nicht zu trennen, sondern der Sache Gottes und dem Katholischen Glauben erste Priortät einzuräumen. Bischof Mixa betonte, dass seine internationalen Erfahrungen als Militärbischof zeigten, dass Gottesliebe und Nächstenliebe in untrennbarem Zusammenhang stünden. "Wo Gott die Ehre gegeben wird, da wird auch der Mensch in seinen unveräußerlichen Rechten geehrt", sagte der Bischof. Die Anfrage des Heiligen Vaters, ob nicht die Deutschen oft gehörlos und taub für das Wort Gottes geworden seien, sei zugleich eine deutliche Mahnung und eine positive Wegweisung des universalen Hirten für die Kirche in Deutschland, betonte Mixa in dem Fernsehinterview. Am Montag hatte Bischof Mixa in München gemeinsam mit den amtierenden bayerischen Diözesanbischöfen an einem Mittagessen im kleinen Kreis mit Papst Benedikt XVI. teilgenommen. Die Begegnung mit dem Heiligen Vater habe in einer brüderlichen und ungezwungenen Atmosphäre stattgefunden, berichtete der Bischof von Augsburg. Mixa zeigte sich erfreut, dass die bayerische Bevölkerung Papst Benedikt XVI. zum Auftakt seines Besuches in Bayern in einer begeisterten und fröhlichen Weise begrüßt habe. Die Teilnahme tausender Gläubiger aus dem Bistum Augsburg an den Gottesdiensten in München und Regensburg wertete Bischof Mixa als Zeichen der großen inneren Verbundenheit seiner Diözese mit dem Heiligen Vater.

Quelle: Sonntagszeitung für das Bistum Augsburg - 16/17.09.2006

zurück   oben   Bilderstrecke Format 1   Bilderstrecke Format 2

Weitere Bilder
Verteidigungsminister Dr. Jung nach dem Kommunionsempfang
Der Papst segnet die Pilger
Der Papst nimmt ein Bad in der Menge
Papst Benedikt XVI. in humorvoller Pose
Papst Benedikt XVI. auf dem Islinger Feld in Regensburg. Foto und folgendes: Kai Moerk
Offiziere und Militärseelsorger beim Gottesdienst auf dem Islinger Feld. Foto und folgende: Marlene Beyel
Für die Gäste der Militärseelsorge gab es nach dem Gottesdienst noch eine Stärkung
Militärbischof Dr. Walter Mixa und Generalmajor Schelzig
Militärgeneralvikar Walter Wakenhut und Generalvikar Prälat Hubertus Zomack, Görlitz
Militärgeneralvikar Walter Wakenhut verabschiedet die Gäste der Militärseelsorge
zurück   oben   Bilderstrecke Format 1   Bilderstrecke Format 2