Rupert Mayer als Vorbild

Pontifikalamt mit Firmung in der Münchner Bürgersaalkirche

Pater Rupert Mayer, 1987 selig gesprochen
München, 02.11.2006. Von außen fällt die Bürgersaalkirche in der Münchner Innenstadt kaum auf: eine Kirche mitten in der Fußgängerzone, eingereiht zwischen Geschäfte und ohne auffälligen Turm.

Die Bürgersaalkirche in Münchens zentraler Neuhauser Straße wurde im 18. Jahrhundert als Versammlungsort der Marianischen Männerkongregation der Münchner Bürgerschaft gegründet. Am Grab des Jesuitenpaters Rupert Mayer beten dort täglich Hunderte von Menschen. Weit über die Grenzen Bayerns hinaus wird Pater Rupert Mayer als Fürsprecher in vielen Nöten geschätzt. Vor 125 Jahren, am 23. Januar 1876, wurde er in Stuttgart geboren. Am 1. November 1945 starb er in München. Papst Johannes Paul II. hatte, im Beisein Kardinal Ratzingers, Rupert Mayer wegen seines sozialen Wirkens und seines mutigen Kampfes gegen die Nationalsozialisten am 3. Mai 1987 im Münchner Olympiastadion selig gesprochen und an seinem Grab gebetet.

Dem Sozialapostel und Kämpfer gegen den Nationalsozialismus fühlt sich auch besonders die Katholische Hochschulgemeinde der Bundeswehr-Universität München verbunden. Daher hatte der Katholische Standortpfarrer und Lehrbeauftragte für Sozialethik an der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg, Militärdekan Dr. Anton Tischinger, am 2. November zu einem Pontifikalamt mit dem Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Walter Mixa, in die Bürgersaalkirche geladen. An dem vom Luftwaffenmusikkorps 1, Neubiberg, unter der Leitung von OTL Johann Orterer musikalisch gestalteten Gottesdienst nahmen Soldatinnen und Soldaten, Zivilangestellte und Gäste aus München und Oberbayern teil. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des fünfzigjährigen Bestehens der Katholischen Militärseelsorge, die Militärdekan Dr. Anton Tischinger in Wort und Bild Revue passieren ließ.

Zu Wort kamen aber auch die kurz vorher veröffentlichten Skandalfotos aus Afghanistan, auf die sich, wie Militärbischof Dr. Walter Mixa in seiner Predigt sagte, viele „wie Hyänen“ gestürzt hätten. Zugleich stellte Mixa die Frage, ob eine derartige Veröffentlichung verantwortlich gewesen sei. Hätte man stattdessen nicht besser das Verteidigungsministerium informieren sollen? So aber sei der Eindruck erweckt worden, „als seien unsere Soldaten so“. „Sie sind es aber nicht!“, betonte Mixa. Er hob besonders den friedensstiftenden Dienst der Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz hervor.

Im Rahmen des Gottesdienstes empfingen Oberstarzt Dr. Jörg Frerichs, Leutnant Sascha Wiegend, Unteroffizier Philipp Hofmann sowie Stefan Robert Witsch aus der Hand des Militärbischofs das Sakrament der Firmung.

Der in der Kollekte gesammelte Geldbetrag dient der Unterstützung des Loyola-Gymnasiums in Prizren.

Im Anschluss an den Gottesdienst, für dessen liturgische Mitgestaltung Militärdekan Dr. Anton Tischinger den Pfarrhelfern Ludwig Bergler, Freimuth Kettner und Manfred Kuska sowie den studierenden Offizieren der Universität der Bundeswehr dankte, war Gelegenheit zur Begegnung und zum Imbiss im Ratskeller am Marienplatz.

Text: Carl-H. Pierk / kompass

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