Toleranz als Gebot?

Spießewerkwoche am Standort Faßberg

Faßberg, 11.09.2006. Spießewerkwochen sind im Standort Faßberg für alle Insp./Stff-Fw aus den Einheiten der Technischen Schule der Luftwaffe 3 und dem Transporthubschrauberregiment 10 ein fester Bestandsteil in der Jahresplanung. Welche Stadt würde sich besser als Paderborn zum Thema "Toleranz als Gebot? Vom Umgang mit Andersdenkenden damals und heute" anbieten?

Die Werkwoche begann am 11.9. mit einer umfassenden Stadtführung, wo wir über die Geschichte des hl. Liborius als Schutzpatron der Stadt Paderborn von den Jahren um 830 bis zur Gegenwart viel erfahren konnten. Auch heute ist der Name "Liborius" in vielen Stellen der Stadt noch gegenwärtig.

Die Bartholomäuskapelle verblüffte uns mit ihrer außergewöhnlichen Akustik. Wir ließen uns nicht lange bitten und schmetterten aus voller Brust "Großer Gott, wir loben dich". Es klang wunderbar!

Am nächsten Tag erlebten wir die Wewelsburg als einen Ort der gruseligen Epochen des Mittelalters bis zur jüngeren Vergangenheit des SS-Staates 1933-1945.

Die Gegenwart holte uns mit einem Besuch und einer Führung durch das Nixdorf - Museum ein, wo wir uns Exponate aus der Entwicklung der Computertechnik ansahen.



Beim Besuch im Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik, welches sich in der Trägerschaft des Erzbistums Paderborn befindet, erhielten wir vom Pfarrer Dr. Neumann einen Vortrag über die Kirchengeschichte bis zur Gegenwart. Schwerpunktsthemen waren hierbei: Was bezeichnet man als Christliche Religionen? Was bezeichnet man als Ökumene? Wie sieht der Umgang untereinander aus? ("Toleranz als Gebot"). Viele dieser Fragen konnten uns als Beispiele näher gebracht werden.

Zum Thema passend wurden wir am Donnerstag, dem 14.9. in einem Kloster der Koptischen Kirche in Höxter-Brenkhausen erwartet. Hier ließ es sich der sympathische Bischof Anba Damian nicht nehmen uns selbst zu empfangen und uns für die restliche Zeit zu begleiten. Die Kopten, die noch heute als eine frühchristliche Kirche im mehrheitlich muslimischen geprägtem Ägypten präsent sind, wurden uns eindrucksvoll mit allen leidvollen Schwierigkeiten im ökumenischem Zusammenleben vorgestellt.

Zum Abschluss des Besuches wurden wir zu einem ägyptischem Mittagsmahl eingeladen. Als Zeichen des Dankes überreichte die Spießegruppe eine Spende an den Gastgeber. Pfarrhelfer Peter Krzywkowski schloss sich mit Wappen der Katholischen Militärseelsorge an, welches auch gleich einen Platz in der Kapelle bekam. Mit dem Reisesegen des Bischofs und den Eindrücken der für uns bis dahin unbekannten Koptenkirche verabschiedeten wir uns von Bischof Anba Damian.

Text und Fotos: Winfried Praus, OStFw

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