Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung beim PolitikergesprächPolitikergespräch in der Julius-Leber Kaserne | Blick in die Reihen mit Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut und dem Bundesvorsitzenden der GKS Oberstleutnant Paul Brochhagen und General Karl-Heinz Lather | Berlin, 09. November 2006. In Anwesenheit des Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr Dr. Walter Mixa und zahlreichen Soldatinnen und Soldaten sowie weiteren geladenen Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Gesellschaft nutze der Bundesminister der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung anlässlich des traditionellen Politikergespräches die Gelegenheit, um grundsätzliche und aktuelle Überlegungen zur zukünftigen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der derzeitigen Bundesregierung vorzutragen. Dabei stelle der Minister seine Rede in den zeitgeschichtlichen Kontext um den 09. November, den Dr. Jung als "Schicksalstag der Deutschen" würdigte. In insgesamt fünf sicherheitspolitischen Thesen ordnete der Bundesminister der Verteidigung die sicherheits- und verteidigungspolitischen Überlegungen für die Bundesrepublik Deutschland in das Weißbuch 2006 ein. Dabei hob er hervor, dass eine interessengeleitete Politik auch im Bereich der Sicherheit und Verteidigung von Werten geleitet werden muss, welche ihre Verankerung im Grundgesetz finden. Dr. Jung plädierte allerdings in diesem | Von links: Militärbischof Dr. Walter Mixa, Oberst Josef Blotz und Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung | Zusammenhang dafür, Werte und Interessen nicht im Sinne einer "Checkliste" abzuhandeln, denn über den Einsatz deutscher Streitkräfte entscheiden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Mit Blick auf weitere Überlegungen sprach sich Bundesverteidigungsminister Dr. Jung dafür aus, in vernetzter Sicherheitspolitik als die gebotene Antwort auf komplexe Bedrohungslagen zu denken. In dem Zusammenhang nannte auf Nachfrage Dr. Jung einige Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um im Rahmen einer Ausstiegsstrategie einen Einsatz deutscher Streitkräfte beenden zu können. Auf die Bedeutung der Militärseelsorge angesprochen, verwies Verteidigungsminister Dr. Jung auf den Wertebezug der Inneren Führung, welcher seit 50 Jahren auch durch das Engagement der Kirchen im Rahmen der Militärseelsorge auch heute noch seine Gültigkeit hat. Zum Abschluss des Gespräches überreichte Militärbischof Dr. Walter Mixa ein Faksimile eines Soldatengebetsbuches, welches am 31. Juli 1965 anlässlich der Inkraftsetzung der neuen Statuten für die katholische Seelsorge in der Deutschen Bundeswehr als Gedenkgabe herausgegeben worden ist.
Text und Fotos: Josef König, Katholisches Militärbischofsamt |